„Was machst du?"
„Den Abwasch. Zieht weitaus weniger Wasser als wenn wir den Geschirrspüler anstellen. Und wenn wir so weiter machen, müssen wir das mindestens zwei Mal am Tag."Die Augen halb geschlossen umarmte Taehyung Jeongguk von hinten und legte den Kopf auf seiner Schulter ab.
„Brauchst du dabei Hilfe oder so?"
„Passt schon. Fühlt sich eigentlich mal wieder ganz gut an, was Sinnvolles zu machen." Und außerdem müssen wir uns ja nicht noch mehr verschulden, als sowieso schon...In der letzten Nacht hatte Jeongguk kaum geschlafen. Selbst als Taehyung irgendwann weggedöst war, hatte er nicht aufgehört zu weinen. Bis er sich irgendwann so leer gefühlt hatte, dass nicht einmal mehr Tränen nachgekommen waren. Ab da hatte er wachgelegen und versucht sich mit ihrer aktuellen Situation und Bogum abzulenken.
Ein Plan, der sogar erstaunlich gut aufgegangen war.
Zumindest hatte Jeongguk jetzt eine Idee, wie er Bogum gegenüber auftreten sollte, um ihm klarzumachen, wo genau er in Taehyungs und seiner Beziehung stand.„Wir könnten theoretisch jetzt gleich noch weitaus sinnvollere Sachen machen...", murmelte Taehyung leise und fing an leichte Küsse auf seinem Nacken zu verteilen. „Kommst du mit duschen?"
„Bitte. Reißt euch zusammen... ihr seid nicht allein."„Das hast du jetzt davon, dass du nicht mit Namjoon spazieren gegangen bist", rief Taehyung zurück, woraufhin Yoongi irgendwas unverständliches vor sich hin brummelte und seine Nase wieder in seinem Buch versteckte.
Es war Sonntagmorgen. Halb elf. Bogum war arbeiten, Jessica schlief noch immer und Namjoon und Shuhua waren laut Yoongi seit acht Uhr auf den Beinen und ein bisschen raus, um spazieren zu gehen. Er selbst hatte in der Zwischenzeit für Jeongguk und Taehyung Frühstück und es sich anschließend mit einem Buch auf dem Sofa bequem gemacht.
„Also... duschen?"
Seufzend nahm Jeongguk ein bisschen was von dem Schaum des Wassers ab und tupfte damit einen Klecks auf Taehyungs Nase. „Vielleicht später. Lass mich das hier erstmal fertig machen. Ich will nicht, dass wir noch weiter in Bogums Schuld stehen als eh schon..." Er drehte sich in Taehyungs Griff um, um ihn ansehen zu können, doch der Prinz machte keine Anstalten von ihm abzurücken. „Wer sagt dir, dass er uns nicht verraten wird, falls du nicht jede Nacht zu ihm ins Bett hüpfst?"„Würde mich übrigens auch mal interessieren", tönte Yoongi von der Couch und Taehyung ließ resigniert den Kopf hängen.
„Ich hab keine Ahnung, wie sehr wir ihm vertrauen können. Ich weiß nur, dass er es mir versprochen hat und dass er selbst kein großer Freund von dieser ganze Revolution gewesen ist. Solange also kein Kopfgeld auf uns gesetzt wird, bin ich mir eigentlich ziemlich sicher..."
„Kopfgeld?!"Wachsam wie eine aufgeschreckte Katze reckte Yoongi den Kopf in Richtung Flur.
Eine Frau im dunkelroten Bademantel und einem Handtuchturban auf dem Kopf schlurfte ins Wohnzimmer und musterte die drei für einen Moment. Dann riss sie den Mund zu einem Gähnen auf und schlurfte weiter.„Ihr seid die Typen, die Bogum gestern Abend angeschleppt hat, oder?", fragte sie misstrauisch und wedelte mit einer Hand, um Jeongguk von der Spüle zu verscheuchen und sich eine Tasse aus dem Schrank zu holen. „Ausm Schloss, ne?"
„Ja, sind wir. Wir wollten echt keine Umstände machen, aber..."
„Kannst du... bitte ein bisschen leiser sprechen?", fragte sie mit geschlossenen Augen, worauf Taehyung sofort eine Augenbraue hochzog. Jeongguk kannte diesen Blick. So hatte er ihn mehrmals angesehen, wenn er sich ihm gegenüber benommen hatte, ohne vorher über Anstandsregeln nachzudenken.
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Coup d'état ⇢ Taekook
Fanfic„Der Prinz hat um deine Hand angehalten", verkündete sein Vater und sah ihn an, als würde er Jeongguk nach fünf Jahren purer Ignoranz endlich wieder einen gewissen Wert zuschreiben. Für etwa eine Minute war es ganz still. Nur die Beatles dröhnten un...