„Eins musst du ihnen lassen... das Essen war toll und der Sekt echt gut." Jeongguk fuhr mit dem Finger über das Etikett der Flasche und sah zu seinem Becher. „Schmeckt so teuer?"
„Nah... nicht wirklich. Teuer schmeckt wie..." Nachdenklich legte Taehyung den Kopf schief und fuhr sich über das Kinn. „Ich weiß nicht... das Einzige, was mir einfällt, sind die Eclairs, die es immer zu Teepartys gibt. Die schmecken teuer."
„Ihr macht Teepartys", grinste Jeongguk und nahm noch einen Schluck aus seinem Becher. Der Sekt prickelte angenehm in seinem Mund und wirbelte seine Gedanken ein wenig durcheinander. Er trank oft mit Hoseok und Jimin, aber sowas Gutes war lange nicht mehr in ihren Wochenendseinkäufen gewesen.
„Ja, leider. Früher war es noch immer ganz witzig gewesen, wenn Verwandte oder Freunde gekommen sind. Dann war ich immer der Kleinste, bin bemuttert worden und durfte früher aufstehen zum Spielen. Mittlerweile muss ich bis Anschlag sitzen bleiben und Konservation führen..."
„Konversation?"
„Konversation?"
„Du hast Konservation gesagt."
„Ups." Taehyung lachte albern und Jeongguk beobachtete ihn dabei mit einem Lächeln auf dem Gesicht.Im Licht der Kerzen wirkte er irgendwie entspannter als vorhin. Die Krawatte hing noch immer locker um seinen Hals, aber jegliche Verkrampftheit war von ihm abgefallen und irgendwo im Nichts verschwunden. Er lächelte ohne Zwang und seine zurückfrisierten Haare lösten sich langsam, sodass ihm ein paar Strähnen in die Stirn fielen.
Jeongguk hätte eine sehr lange Zeit damit verbringen können ihn anzusehen.„Stell dir vor... die erwarten da allen Ernstes von mir, dass ich mit dreiundzwanzig schon Pläne hab, wie ich den Rest meines Lebens verbringen will. Außerdem seh ich immer schlecht aus, wenn ich neben Jin und Byul stehe."
„Warum?"
„Weil die beiden verheiratet und glücklich sind und ich immer noch Probleme damit hab, meine Krawatte zu binden."
„Ach was... sieht doch gut aus", grinste Jeongguk, woraufhin Taehyung resigniert den Knoten öffnete und sich den Stoff vom Hals zog.„Ich wünschte, ich könnte den ganzen Tag in Jogginghose und T-Shirt rumlaufen. Das wär toll", seufzte er und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, um seinen Pappbecher in einem Zug zu leeren und sich und Jeongguk anschließend nachzuschenken.
„Cheers."„Warte...", rief Jeongguk, bevor Taehyung den Becher an seine Lippen setzen konnte, und stand auf.
„Was machst du?", fragte Taehyung verwirrt und kippte den Sekt trotzdem hinter, doch Jeongguk antwortete nicht, sondern lief nur zu seinem kleinen Kleiderschrank rüber und zog eines seiner Oberteile und seine frisch gewaschene Ersatzjogginghose aus einem der Regale. Shuhua war dazu übergegangen nicht nur seine Handtücher durch die Waschmaschine zu jagen, deswegen duftete mittlerweile auch alles ein wenig penetrant nach Weichspüler. Allerdings konnte er damit leben, solange die Sachen hinterher sauber waren.
„Hier, bitte." Auffordernd hielt er Taehyung den Stoff hin, woraufhin dieser ihn ein wenig verblüfft entgegennahm.
„Glaubst du, Yoongi kommt nochmal und lässt mich raus?", fragte Taehyung leise und Jeongguk schüttelte den Kopf.
„Nicht bevor die Sektflasche alle ist."
„Oh... na dann."Schulterzuckend stand Taehyung auf und begann sein Hemd aufzuknöpfen. Sofort drehte Jeongguk sich von ihm weg und begann die Schachteln zusammenzuschieben und im Mülleimer zu entsorgen. Nur den Sekt ließ er stehen, auch wenn in der Flasche mittlerweile nur noch so wenig drin war, dass es vielleicht für ein halbes Glas reichen würde.
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Coup d'état ⇢ Taekook
Fanfiction„Der Prinz hat um deine Hand angehalten", verkündete sein Vater und sah ihn an, als würde er Jeongguk nach fünf Jahren purer Ignoranz endlich wieder einen gewissen Wert zuschreiben. Für etwa eine Minute war es ganz still. Nur die Beatles dröhnten un...