„N'Abend S. Alles klar bei dir?"
„Ja, alles bestens, danke. Die zwei."
„Noch was dazu?"
„Zigaretten und eine saure Kirsche."
„Gibt's was zu feiern... oh... guten Abend die Herren."Der große, stämmige Mann hinter dem Tresen winkte freundlich, als Taehyung Jeongguk die Tür aufhielt und sie eintraten. Auch der Kunde vor dem Tresen schenkte ihnen einen halbherzigen Blick.
Taehyung hob zur Begrüßung die Hand und griff dann schnell nach Jeongguks Arm, um ihn zu den Kühlregalen zu ziehen.„Was ist denn los?", zischte Jeongguk leise, als Taehyung sich ein wenig hinter die Regale mit den Getränken duckte, immer mit einem panischen Blick auf den Tresen.
„Dieser Typ", flüsterte er so leise, dass seine Worte fast von der leisen Jazzmusik verschluckt wurden, die im Hintergrund dudelte. „Ich kenn den."„Sicher? Wir sind mitten in der Pampa. Die Wahrscheinlichkeit, dass du hier jemanden triffst, den du kennst, liegt bei 0,2 Prozent." Verwirrt wollte Jeongguk den Kopf heben, um sich den Typen noch einmal anzusehen, doch Taehyung riss ihn runter.
„Ernsthaft, Jeongguk. Das ist Lee Seunghyun. Er ist der Bürgermeister der Hauptstadt. Ein guter Freund von meinem Dad. Ich kenn ihn quasi seit ich fünf bin."
„Würde den Porsche erklären", stellte Jeongguk leise fest und spähte noch einmal über die Regale, um doch noch einen weiteren Blick auf den Kerl zu werfen. Er hatte das Gesicht noch nie in seinem Leben gesehen, aber jetzt wo er es gesagt hatte, hatte er schon ein wenig die distanzierte Art eines Politikers. Jeongguk verdrehte die Augen.
„Er hat früher bei Sommerfesten mit Jin und mir Fußball und fangen gespielt und uns bei Teepartys immer lustige Geschichten erzählt, damit uns nicht langweilig wird", erklärte Taehyung leise und lächelte dabei, als würde er in diesen Erinnerungen schwelgen. „Er war der coole Onkel, den ich nie hatte. Wenn er mich erkennt, sind wir dran."
„Besser kann der ganze Spaß also ja gar nicht laufen", grinste Jeongguk und duckte sich wieder neben Taehyung, der inzwischen ein Tunfischsandwich, zwei Flaschen Wasser und zwei Dosen Energiedrink in der Hand hielt.
„Such dir eins aus", murmelte er, während Jeongguk ihm schnell die Wasserflaschen abnahm und die Tür zum Kühlfach öffnete, um sich ein Sandwich mit Tomate Mozzarella herauszunehmen.
„Danke", murmelte er, als Taehyung das Fach wieder schloss und abwinkte.
„Ich will ja nicht, dass du verhungerst."
„Ja, mittlerweile", murmelte Jeongguk, worauf er sich einen bösen Blick einfing.„...Toiletten. Ich hab Jennie versprochen einkaufen zu gehen, bevor ich nach Hause komme. Du weißt ja, wie das ist... wenn es nach ihr ginge, müsste ich den ganzen Supermarkt mit nach Hause bringen."
Der Mann hinter dem Tresen lachte zustimmend und Jeongguk lugte noch einmal über die Regale hinweg. Eigentlich unvorstellbar, dass dieser steife Anzugträger mit Taehyung fangen gespielt hatte, aber wie der Prinz selbst gesagt hatte, sollte man ein Buch wohl wirklich nicht nach seinem Cover verurteilen.
Die Glocke an der Tür bimmelte und Taehyung und Jeongguk machte sich auf den Weg zur Kasse, um zu bezahlen.
„Wo soll's den hingehen heute Nacht?", fragte der Typ hinter dem Tresen, während er das Essen und Trinken einscannte und auf die Benzinrechnung addierte.
„Hier und da. Wir entscheiden das spontan", lächelte Taehyung und warf einen kurzen Seitenblick auf Jeongguk, der sich gespielt interessiert dem Regal mit den Energieriegeln zugewandt hatte. „Ich hab eine Frage, Sir..."
„Klar, alles was sie wissen wollen."
„War das gerade wirklich Lee Seunghyun? Der Bürgermeister?"
„Ja. Er kommt Freitagabend immer zurück nach Hause und tankt bei mir seinen Wagen voll. Warum fragen Sie?"
„Ach nur so... mein Freund und ich kommen aus der Hauptstadt. Und bis jetzt dachte ich, dass Mr. Lee nur dort eine Wohnung hat. Irgendwie seltsam ihn hier auf dem Land zu sehen."
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Coup d'état ⇢ Taekook
Fanfiction„Der Prinz hat um deine Hand angehalten", verkündete sein Vater und sah ihn an, als würde er Jeongguk nach fünf Jahren purer Ignoranz endlich wieder einen gewissen Wert zuschreiben. Für etwa eine Minute war es ganz still. Nur die Beatles dröhnten un...