Vielleicht rettete es Jeongguk ein wenig, dass das Dinner mit dem König nicht sein Erstes war.
Er hatte es ausgerechnet. Von den sieben Personen, die mit ihm am Tisch saßen, hatte er sich mit 43 Prozent zerstritten und wurde von den anderen 43 Prozent wieder einmal gekonnt ignoriert. Die Einzige, die sich mit einem strahlenden Lächeln ihm gegenüber gesetzt hatte, war Taeyeon gewesen.Und auch wenn ihn ihre Anwesenheit nicht davor rettete neben Taehyung sitzen zu müssen, beruhigte es ihn durchaus, dass sie die Stimmung versuchte ein wenig auflockerte.
Nach Jeongguks erstaunlich schnell endenden Spaziergang mit Hoseok und Jimin hatte er sich in seinem Zimmer versteckt und umgezogen.
Sie hatten kein Wort mehr miteinander geredet und Jeongguk hatte sich von Minute zu Minute schlechter deswegen gefühlt. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt sich auf eine Seite zu schlagen, doch Yoongis Worte hatten ihn mehr verunsichert als geplant.Hoseok und Jimin waren von Anfang an gegen Taehyung gewesen und weiß Gott, weshalb sie zurück ins Schloss gekommen waren.
Entweder um ihn tatsächlich zu versuchen zu bekehren, einen Anschlag auf den König zu vollführen oder die Chance zu nutzen, um sich richtig in der Regierung einschleimen zu können. Die Zehntausend als Finderlohn lieferten schon einmal die perfekte Grundlage.Taehyung hatte er nur noch einmal gesehen, als er an seiner Tür geklopft hatte, um ihn zum Essen zu holen. Sie hatten nicht geredet und es war auf eine sehr abstruse Weise schmerzhaft seine Hand zu halten, weshalb sie sich beeilt hatten in den Wintergarten zu kommen.
Seokjin und Moonbyul sagten wie üblich nichts, in der Ecke spielte wieder ein Pianist - wenn Jeongguk sich nicht irrte, war es der selbe - und Hoseok war in ein sehr angeregtes Gespräch mit dem König verfallen.
Wie schon mit Jeongguks Vater riefen diese Umstände in Jeongguk äußerste Verwirrung hervor und er war froh, dass Taeyeon ihn von der Gesprächsseite des Tisches ablenkte.„Magst du keine Oliven?", fragte die Gräfin und deutete mit ihrer Gabel auf das kleine, schwarze Obst, dass er an den Rand seines Salattellers geschoben hatte.
„Nicht wirklich. Vielleicht esse ich sie später noch", antwortete Jeongguk und nahm einen großen Schluck von seinem Sektglas, in dem eine Erdbeere schwamm. Eigentlich hätte er es gern geleert und nach mehr gefragt, aber Alkohol würde die Situation auch nur bis zu einem gewissen Grad verbessern.
„Du bist also wählerisch, aha..."
„Oliven sind ne schwierige Sache. Manchmal schmecken sie mir, manchmal nicht. Ich bin nicht wählerisch", verteidigte Jeongguk sich und piekte zum Beweis eine auf. Taeyeon jedoch hatte schon angefangen zu grinsen und sich ein wenig vorgelehnt.„Tae, Schätzchen..."
Sofort hob Taehyung seinen Kopf und sah seiner Cousine direkt in die Augen. Man sah ihm schon förmlich an, wie genervt er von dieser Frau war, und Jeongguk musste automatisch grinsen.
Genau deswegen mochte er Taeyeon.„Was?"
„Jeongguk mag keine Oliven."
„Das stimmt nicht. Ich...", versuchte Jeongguk sich zu verteidigen, doch Taehyung hatte sich schon gespielt empört zu ihm umgedreht und theatralisch nach Luft geschnappt.„Du magst keine Oliven?", fragte er entsetzt. Jeongguk wollte gerade den Mund aufmachen, als er sich vorlehnte, um die Olive direkt von seiner Gabel zu essen. Zeitgleich spürte Jeongguk wie die Hand des Prinzen unter dem Tisch zu seinem Oberschenkel wanderte und anfing darüber zu streichen. In seinen Augen glitzerte Erwartung auf eine Reaktion, doch Jeongguk holte nur tief Luft und lehnte sich ein wenig vor, um die Stimme dämpfen zu können.
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Coup d'état ⇢ Taekook
Fanfiction„Der Prinz hat um deine Hand angehalten", verkündete sein Vater und sah ihn an, als würde er Jeongguk nach fünf Jahren purer Ignoranz endlich wieder einen gewissen Wert zuschreiben. Für etwa eine Minute war es ganz still. Nur die Beatles dröhnten un...