„Und dir geht es wirklich gut? Weißt du... Liebeskummer kann ganz schlimme Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Es ist wichtig, dass du darüber redest. Du hast Taehyung seit drei Tagen nicht mehr gesehen. Ich kann..."
„Yoongi. Ist gut jetzt. Ich bin einfach nur müde von unserer Runde heute", gähnte Jeongguk und hielt sich die Hand vor den Mund, während Yoongi die Spielkarten zurück in die Verpackung sortierte und die leeren Aluschachteln entsorgte. „Sieben Kilometer ist mehr als es sich anhört."
„Bist du sicher? Gestern Nachmittag warst du nach sieben Kilometern immer noch nicht fertig", fragte Yoongi misstrauisch nach und legte den Kopf schief, als würde er wissen, dass Jeongguk log.
„Ja, ganz sicher. Heute ist einfach nicht so mein Tag", versicherte Jeongguk schnell und stand auf, um zu seinem Bett rüberzugehen. „Und es hat nichts mit Taehyung zu tun." Schwerfällig ließ er sich auf die Matratze fallen und vergrub das Gesicht in den Kissen. „Wir verstehen uns jetzt einfach ganz gut. Das ist alles."
Was tatsächlich der Wahrheit entsprach.
Am Montag hatten sie den ganzen Tag damit verbracht zu reden und durch das Angebot der Onlinekurse und Aufgaben zu stöbern. Taehyung hatte gefühlt jedes Fach gehabt, was dort angeboten wurde, plus den fünf Sprachen, die er fließend sprechen konnte, mitunter Latein und Spanisch.
Vor allem zu den geschichtlichen und politischen Themen, die man für einen Abschluss brauchte, konnte er Anekdoten und Ereignisse herunterbeten, als hätte er es studiert. Aber nicht auf diese langweilige, trockene Art. Wenn Taehyung von Geschichte und Politik redete, blühte er geradezu auf und schaffte es tatsächlich Jeongguk länger als eine Stunde zum Zuhören zu bringen.
Ein Kunstwerk, dass die meisten Lehrer an seiner alten Schule nicht einmal in einem Viertel der Zeit vollführen konnten.Abends hatten sie sich Essen im Restaurant bestellt und aufs Zimmer bringen lassen, um sich weiter zu unterhalten. Erst gegen halb vier in der Nacht waren sie dann doch zusammen eingenickt und hatten bis weit in den Dienstag hinein nebeneinander geschlafen.
Am Dienstag allerdings hatte Taehyung losfahren müssen, um seiner Tante, die ganz in der Nähe ein Landhaus hatte, wenigstens einen Höflichkeitsbesuch abzustatten.
Seitdem hatte Jeongguk den Prinzen nicht mehr gesehen.„Na immerhin. Besser als die Zeiten in denen ihr euch noch ständig angezickt habt. Der Rest kommt schon von selbst."
Jeongguk hörte, dass Yoongi grinste, und er verdrehte die Augen, auch wenn der Blonde es nicht sehen konnte.
Eigentlich war er sich selbst nicht ganz sicher, wie er zu Taehyung stand und was er sich von heute Abend noch alles erhoffte. Er wusste nur, dass er den Prinzen irgendwie gern hatte und es kaum erwarten konnte, dass Yoongi endlich abhaute und ihn allein ließ.„Wow... nicht mal mehr darauf reagierst du. So langsam kauf ich dir echt ab, dass du müde bist", gab Yoongi überrascht nach und Jeongguks Lächeln wurde breiter, als er sich auf den Rücken drehte und sein persönlicher Aufpasser von seinem Stuhl aufstand.
„Danke", seufzte Jeongguk erleichtert. „Gehen wir morgen wieder zusammen laufen?"
„Wenn du willst. Ich hol dich nach dem Frühstück ab, okay?"
„Danke, Yoongi."
„Kein Ding. Schlaf dich aus."
„Werd ich. Gute Nacht."
„Gute Nacht."So leise wie möglich, als würde Jeongguk schon längst im Land der Träume liegen, zog Yoongi die Tür hinter sich zu, bis sie einrastete. Wie schon die Tage zuvor jedoch schloss er sie nicht ab und Jeongguk merkte, dass er erleichtert ausatmete.
DU LIEST GERADE
Coup d'état ⇢ Taekook
Hayran Kurgu„Der Prinz hat um deine Hand angehalten", verkündete sein Vater und sah ihn an, als würde er Jeongguk nach fünf Jahren purer Ignoranz endlich wieder einen gewissen Wert zuschreiben. Für etwa eine Minute war es ganz still. Nur die Beatles dröhnten un...