Wilde Verfolgungsjagden und soetwas wie Gefühlsausbrüche

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Als ich am Montag frisch geduscht und mit gewaschenen Klamotten in meinen Henkers Raum eintrete, weiß ich eigentlich schon das die Sache gelaufen ist. Jan begegne ich auf den Flur und er ist wiedermal unnatürlich gut gelaunt. Fröhlich strahlt er mich an und umarmt mich überschwänglich:

„Zieh nicht so eine Mine Gwen! Eigentlich ist die Prüfung jetzt schon gelaufen!"

Ich lache leicht verzweifelt auf. Ich bin extra auf dem Hinweg nicht mit meinem Golf gefahren, damit ich mir in der S-Bahn die letzten Seiten Skript rein geprügeln kann.
Am liebsten würde ich jetzt wieder meine Lern Unterlagen raus ziehen und meine Nase solange darin versenken, bis Professor Geist höchstpersönlich vor mich tritt und mir das Ding wutschnaubend aus der Hand schlägt.
Und er erzählt mir das die Prüfung schon gelaufen ist! Für ihn vielleicht, aber ich habe vor mein Kurzzeitgedächtnis solange zu strapazieren, bis es wortwörtlich anfängt zu rauchen.

Professor Geist kommt zehn Minuten zu spät. In dieser Zeit schaffe ich es den gesamten Stoff zu wiederholen oder zumindest zu überprüfen. Genau das rettet mir am Ende auch den Hintern.

Als ich die erste Frage lese, kann ich ein hysterisches Kichern nicht verkneifen.
Ich verstehe kaum ein Wort, die Fragen sind so kompliziert gestellt das ich fast alles doppelt lesen muss um zu begreifen, was er von mir will. Beim Anwendungsbeispiel habe ich allerdings mehr Glück. Tatsächlich soll ich Pawlows Konditionierungstheorien und das Ökologische Prinzip anwenden. Beides Sachen die wir im ersten Semester durchgenommen hatten.
Ein Hoch auf mein Langzeitgedächtnis, wahrscheinlich der einzige Teil meines Gehirns der richtig funktioniert.

Als wir abgeben fällt mir ein großer Stein vom Herzen. Vielleicht habe ich ja Glück und muss die Prüfung nicht wiederholen, das wäre ein Traum. Nun musste ich nur noch zwei Hausarbeiten schreiben, die müsste ich dann Mitte Januar abgeben und dann hätte ich erst mal zwei Monate Ruhe.

Jan wartet draußen auf mich und wir klatschen uns ab.
„Freiheit!", rufen wir beide und laufen grinsend durch den Campus.
„Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich gönne mir jetzt erst mal ein Bier", wild nickend stimme ich ihm zu. Das ist wirklich keine schlechte Idee. Wild über die Prüfung diktierend, treten wir zusammen auf die Hauptstraße. Diese ist eine Allee, links und rechts säumen große Linden die Straße. Das Erste mal seit mehreren Wochen genieße ich die Sonnenstrahlen auf meinen Gesicht und bleibe sogar kurz stehen. Die Wärme prickelt angenehm auf meiner Haut. Es ist wirklich außergewöhnlich warm für einen Dezembertag.

„Wollen wir?", fragt Jan ungeduldig.
„Ja gerne!" Wir marschieren los und kaufen uns am Kiosk des Uni-Campus ein 'Christmas Ale'

Prüfend lasse ich meinen Blick über das Etikett wandern und bin mir nicht sicher ob ich das trinken will.
„Los probier das. Glaub mir das schmeckt!" Ich ziehe eine Augenbraue hoch und beobachte Jan wie er den Flaschendeckel mit Hilfe seines Feuerzeuges auf flippt und einen großen Schluck nimmt.
Als er mir die Flasche abnehmen will, schnappe ich mir stattdessen sein Feuerzeug.
„Soweit kommt es noch, dass ich meine eigene Flasche nicht aufkriege!" Er verdreht die Augen und nimmt noch einen Schluck. Nachdem ich erfolgreich mein Bier geöffnet hatte, rieche ich erst mal vorsichtig an der Flasche und Jan lacht mich aus:

„Du bist so krüsch was neue Sachen angeht!"

Grinsend knallt er seinen Flaschenboden auf meine Öffnung. Ein alter Trick, den man vielleicht früher in Clubs gemacht hatte. Jetzt bin ich eher genervt von ihm, als das Bier anfängt zu sprudeln und mir die Flüssigkeit über die Finger rinnt.
„Jetzt trink!" Genervt schnaube ich auf, setzte aber die Flasche trotzdem an meine Lippen und nehme ein paar Schlucke der klaren Flüssigkeit. Leider muss ich zugeben, dass es wirklich gut schmeckt.
„Und?", fragt er lachend.
„Ja, ist okay", gebe ich schnippisch zu und wische meinen Mund mit meinen Jackenärmel ab.

Wirklich? Liebe?!/ Louis Tomlinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt