Mias Meisterleistungen

163 12 36
                                    

In den nächsten Minuten kriege ich so gut wie gar nichts mit.

Mein Körper wird hin und wieder geschüttelt, meine Haare werden weggestrichen, die Wunde begutachtet und Menschen tummeln sich um mich herum. Stimmen reden auf mich ein, um kurz danach wieder abzubrechen und die Stille wieder hervortreten zu lassen. Dunkelheit umhüllt mich und ein Surren erfüllt meine Gedanken, ich kann meinen Körper nicht mehr spüren.

Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, pikst etwas an meiner Seite und automatisch wimmere ich auf. Eine tröstendes Geräusch ertönt und ich spüre wie mir jemand sanft über meine Stirn streicht.

Kurz verspüre ich einen Anflug von Panik, wo bin ich? Wer war das? Warum sehe ich nichts? Aber bevor ich den Gedanken zu Ende denken kann, bin ich schon in einen tiefen Schlaf gefallen. Schiere undurchdringbare Schwärze lullt mich ein und endlich sind alle Schmerzen vergessen.

Ein Flüstern weckt mich.

„Mia, ich gebe dir Bescheid wenn sie wach ist! Herrgott, ich dachte du hast noch Hausaufgaben!" Darauf ertönt ein Maulen und eine Tür wird zugeschlagen, worauf die Person neben mir zusammenzuckt.

„Wusste ich es doch! Wann ist endlich diese Pubertät vorbei!" Ein Rascheln ertönt und ich spüre wie die Decke, die anscheinend meinen Körper bedeckt, etwas hochgezogen wird.

„Ach herrje, Worauf hast du dich nur eingelassen Gwenny", murmelt die Stimme noch einmal, dabei legt sie mir ihre Hand auf die Stirn. Kurz verweilt sie und ich genieße die Wärme und die Geborgenheit, die diese Geste in mir auslöst. Auch wenn mich ihre Worte beunruhigen.

Schließlich löst sie sich wieder von mir und sofort vermisse ich ihre Nähe. Schritte ertönen und eine Tür wird geschlossen, diesmal wesentlich leiser als zuvor. Mein Seufzen durchbricht die Stille und vorsichtig mache ich mich daran meine Augen zu öffnen.

Und Zack! Hallo Kopfschmerzen! Das wird ja fast zur Tradition!

Wenigstens habe ich diesmal einen richtigen Grund für dieses vermaledeiten Schmerzen, an denen ich diesmal noch nicht mal selber Schuld trage.

Stück für Stück richte ich mich in meiner Lagerstätte auf und sofort weiß ich wo ich bin. Mias Zimmer erkenne ich doch überall. Schon allein diese dreißig Millionen One Direction Poster an den Wänden, hätten mir gereicht. Nachdenklich betrachte ich die Gesichter meiner Freunde, die mich über beide Ohren hinweg anstrahlen und das aus so ziemlich jeder Himmelsrichtung. Fast ein wenig wie im Gruselkabinett, auf den Fotos und Plakaten wirken sie immer so perfekt.

Langsam sickern die Erinnerungen des Abends wieder in mein Gehirn. Stück für Stück wird mir bewusst was alles passiert ist. Automatisch fliegt meine Hand zu der Stelle, an der ich die Platzwunde vermute. Meine Finger werden von einem dicken Verband abgestoppt und stöhnend drücke ich auf diesem herum. Oh je, ich hasse Verbände! Nach meinen Unfall beim Schlittschuhlaufen, habe ich mehrere Wochen lang einen Gips tragen müssen. Das war für alle Beteiligten damals ein Drama gewesen. Zu der Zeit war ich die Jammer-Queen schlecht hin.

Probehalber bewege ich alle anderen Körperteile einmal, aber außer meinen Kopf scheint alles heil zu sein. Also alles beim alten. Bei dem Gedanken muss ich kichern, was mir mein Schädel mit einer fiesen Schmerzattacke heimzahlt. Mein Umfeld dreht sich wieder und schnell vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen.

OKAY! Verstanden kein Spaß haben und keine ruckartigen Bewegungen! Die Message ist angekommen.

Als ein Vibrieren ertönt, pfeife ich aber sofort wieder auf die mir selbst auferlegten Regeln. Ohne auf das Hämmern in meinen Schädel zu achten, fliegt mein Blick zu einem kleines blauen Gegenstand auf dem Nachttisch. Das konnte doch nicht sein!

Wirklich? Liebe?!/ Louis Tomlinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt