Two Ghosts

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- Pov Harry Styles -

Leise fange ich an auf meiner Gitarre herum zu spielen. Immer wieder beende ich das Gezupfe, um auf den Zettel vor mir Wörter und Noten durch zu streichen, um sie nach kurzem Zögern wieder hin zu kritzeln. Ich komme nicht weiter. Nach weiteren zwanzig Minuten habe ich genau das gleiche Ergebnis, wie vor zwei Stunden. Ich stecke fest, wie metaphorisch.

Seufzend lehne ich mich zurück und raufe mir die Haare. Meine Finger fahren durch meine wilden braunen Locken und geistesabwesend zupfe ich ein paar Strähnen zurecht. Dabei wandert mein Blick zu den zahllosen Ringen an meinen Fingern. Erinnerungen holen mich ein und ich schließe meine Augen. Das Meeting heute war grausam. Aber noch schlimmer war das Gespräch danach. Ein Stöhnen entrinnt meinen Lippen und ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Was habe ich nur angerichtet?

Immer wieder sehe ich wie das Verständnis in seinen Augen aufblitzt, wie ihm all die Dinge klar werden, wie er geistesabwesend seine Zigarette zerpflückt um sie dann schlussendlich auf den Boden zu werfen und sich aus dem Staub zu machen.

Er hat schon immer viel zu viel geraucht, wirklich gestört hat es mich nicht. Ich mag diesen leicht anrüchigen Gestank nach Mann mit Zigarettenrauch, wenn ich ehrlich bin: es turnt mich an.

Alles an ihm wirkt wie eine Droge auf mich. Aber es hilft alles nichts. Er würde mir nie gehören.

Ich habe es die ganze Zeit gewusst, warum ist mein Mund nur so dumm gewesen und hat das ausgespuckt, was ich die ganze Zeit für mich behalten wollte. Mein Blick wandert nach oben und verbittert starre ich die obersten Worte über meinen Gekrizzel an: „Two Ghosts"

Bitterkeit steigt in mir hoch und sickert durch meine Venen, ruckartig springe ich auf, ich muss mich bewegen!

Wütend knülle ich den Zettel zusammen und werfe ihn im vorbei laufen in den Mülleimer, der Schwung reißt ihn um. Ich erstarre und beobachte wie sich lauter Papierknäul auf den Boden des Studios ausbreiten. Wieso kann ich mich so gut mit dem Müll identifizieren? Kopfschütteln wende ich mich ab und verfolge schließlich meinen ursprünglichen Plan, raus hier!

Schnell ziehe ich mir meinen Mantel über und verstecke mein Gesicht automatisch unter der großen Kapuze. Mit meinen Kopfhörern in der einen und meiner Sonnenrille in der anderen, verlasse ich das Haus und rase auf mein Auto zu. Mein Jaguar E-Type, mein absolutes Traumauto, steht stolz wie immer direkt vor dem Studio. Kurz halte ich inne, normalerweise würde ich jetzt strahlen vor Glück. Aber noch nicht mal der glänzende rote Lack schafft es mich aus meiner derpessiven Verstimmung raus zu reißen. Kopfschüttelnd steige ich ein, wie sollte auch ein Auto meinen Liebeskummer heilen, ich bin bescheuert.

Hektisch schmeiße ich den Motor an, als mich ein Klingelton vom Ausparken abhält. Louis?!
Schnell reiße mein Handy aus der Halterung, aber meine Vorahnung wird nicht bestätigt.

Trixis Bild grinst mich höhnisch an und schnell drücke ich sie weg. Sofort kommt eine Whats App von ihr:

Hast du mit ihm geredet? Harry ich mache mir Sorgen.."

Nett, aber nicht das was ich jetzt brauche. Alle machen sich Sorgen! Und wieso? Weil ich nie eine Chance haben werde und mich in Sachen verrenne die mir nicht gut tun. Mein Handy landet achtlos auf dem Beifahrersitz und ich fange an durch die Straßen zu jagen. Gut das so wenig los ist, konzentrieren kann ich mich nicht. Seine blauen Augen verfolgen mich.

- 30 Minuten später -

Endlich allein. Ziellos streife ich durch den verlassenen Park. Ich weiß nicht wo ich mich befinde, geschweige denn wie viel Uhr es ist. Die Dämmerung bricht an und mir ist ganz schön kalt, schließlich steuern wir auf Weihnachten zu.

Wirklich? Liebe?!/ Louis Tomlinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt