- Pov Gwen, Mittwoch Nachmittag -
„Wo bleibt er nur?"
Wütend blicke ich zum tausendsten mal auf meine Armbanduhr. Langsam komme ich mir vor, als hätte ich ein Date und würde versetzt werden. Ich warte nur darauf das mein Handy bimmelt und er mir lang und breit erklärt das seine Oma gestorben ist.
Stöhnend rühre ich in meinem zweiten Capuccino herum, wenn das so weiter geht, werde ich heute Nacht überhaupt nicht schlafen können. Und das werde ich allein ihm in die Schuhe schieben! Vielleicht würde ich, rachsüchtig wie ich bin, um drei Uhr Nachts anrufen und ihm die ganze Sache heimzahlen. Sadistisch grinsend über meinen ausgefeilten Racheplan, verjage ich die Kellnerin die gerade in meine Richtung strotzt um mich wahrscheinlich aus dem Cafee zu verscheuchen. Immerhin habe ich den besten Platz ergattert. Seid nicht zu stolz auf mich, das war nicht besonders schwer. Der Laden ist so gut wie leer.
Eigentlich sollte ich nervös sein. Der gestrige Tag ist ein auf und ab der Gefühle gewesen. Nach dem Geständnis von Louis, bin ich erst mal komplett aus den Latschen gekippt. Ich habe mit viel gerechnet, aber das hat mir wirklich den Atem verschlagen.
Louis und Harry, Harry und Louis.
Mein Kopf wehrt sich vehement diese Informationen aufzunehmen. All die Gerüchte über die beiden sollten wahr sein?
Es fällt mir verdammt schwer nicht hysterisch oder zu emotional zu werden. Aber als er mir hoch und heilig beteuert hat, das die Gefühle immer nur von ihm ausgegangen waren, habe ich mich ein wenig beruhigt. Inzwischen vertraue ich Louis ein wenig und ich bin eigentlich kein besonders eifersüchtiger Mensch. Natürlich bleibt ein ungustes Bauchgefühl, aber wieso sollte ich ihm böse sein? Es sind nunmal Gefühle, dagegen kann man nichts machen. Nachdenklich mustere ich die halbvolle weiße Tasse in meinen Händen, meine Finger fahren gedankenverloren den Rand nach.
Nun, nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, fühle ich eigentlich nur eins, wenn ich an den Lockenkopf denke. Und zwar eine riesen Ladung Mitleid. All die Jahre lang musste Harry mit diesen Gefühlen leben und konnte sich damit wahrscheinlich niemanden anvertrauen. Das muss verdammt schmerzhaft und schwer gewesen sein. Ich will mir gar nicht ausmalen wie schrecklich es sein muss, jeden Tag mit jemanden zusammen zu sein, den man liebt und nicht haben kann.
Ich schlucke und nehme noch einen großen Schluck von meinen Kaffee, der Gedanke schnürt mir meine Kehle zu.
Das wir uns trotzdem heute treffen, ist irgendwie komisch, wie sollte ich mich ihm gegenüber verhalten? Gab es überhaupt einen richtige Art mit Jemanden wie Harry umzugehen? Unsere ständigen Reibereien sind nicht gerade ein Zeugnis dafür, dass wir gut miteinander auskommen.
Seufzend wandert meine Blick wieder zu Uhr.
So ich gebe dem jungen Mann noch zehn Minuten, dann bin ich weg! Es hat mich wirklich viel Überwindungskraft gekostet mich hier her zu schleppen, da konnte er doch jetzt nicht wirklich kneifen! Dieses ganze Gedankenkarusell in meinen Kopf macht mich noch krank! Irgendwie muss ich mich doch ablenken könne! Prüfend wandert mein Blick zu einem kleinen Stapel auf dem Nachbartisch, das ist es!
Ich bin gerade dabei, zum Leidwesen der armen Kellnerin, ein Kartenhaus aus Untersetzern zu bauen, als die Tür aufschwingt. Noch konzentriert versuche ich den letzten Deckel auszubalancieren, als ein Windstoß mir den Rest des Turms ins Gesicht weht. Frustriert schnaube ich auf und lasse meine Hand mit dem letzten Untersetzter sinken. Wütend funkle ich meinen Lieblings Wischmop an, der mich süffisant von oben herab anstrahlt.
„Na, gut das du dieses Psychologie Ding machst. Architektur sehe ich bei dir eher nicht so." Ohne einen weiteren Gruß oder anderer Höflichkeiten lässt sich der Typ einfach auf den Platz gegen über fallen und hat dabei auch noch die Dreistigkeit, mir einen der Deckel spielerisch entgegen zu schnipsen. Ich atme tief durch und rufe mich innerlich zur Geduld auf, aber mein Name ist nicht Mutter Theresa und dieser Kerl ist für mich die Provokation pur, ich kann einfach nicht anders als ihn wütend anzufunkeln. Das bestätigt ihn natürlich auch nur noch und er erwidert meine Blick mit einen breiten unausstehlichen Grinsen.So viel zu den Höflichkeiten und dem Mitleid, vergesst was ich gesagt habe.
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Wirklich? Liebe?!/ Louis Tomlinson FF
RomansaDarf ich vorstellen: Gwen, dreiundzwanzig, frisch getrennt, befindet sich auf der Hochzeit ihrer besten Freundin Gemma und will eigentlich nur auf ihre heißgeliebte Couch. Was macht man in so einer Lage? Richtig: man trifft fragwürdige Entscheidunge...