Es stellte sich raus, dass Báirseach lediglich das Irische Wort für, Drachen, darstellte. Die meisten Mitglieder kannte Lucretia aus ihrer Schulzeit. Noch lange lag sie im Bett und dachte über all das nach.
Wie sie es Abraxas gesagt hatte, hatte sie sofort nachdem das Gespräch mit Endira beendet war, ihr Elternhaus aufgesucht. Ihre Mutter war eher weniger erfreut über ihr Erscheinen und trotzdem ließ sie sie zwei Nächte bleiben. Sie hatte es nicht anders erwartet, doch bereits am zweiten Tag tauchte Abraxas im Wohnzimmer auf und unterbrach sie und ihre Mutter bei einer Tasse Tee. Nur zu gern gab diese Abraxas Bitte nach, sie schon einen Tag früher zu ‚entführen' wie er charmant ironisch meinte. Tatsächlich war es doch gar nicht so weit hergeholt. Wie immer hatte sie kaum Mitsprache. Sie hasste es außen vorgelassen zu werden, doch ehe sie sich versah waren sie zurück im Malfoy Manor.
Schweigend wollte sie sich von ihrem Mann abwenden, doch hielt er sie am Arm fest.
„Lucretia." sagte er ruhig.Sie drehte sich zu ihm um und sah zu ihm auf.
„Ich mag nicht wenn man mich anlügt, Liebes " hauchte er kalt, aber ließ ihren Arm dann los. Sie erwiderte nichts darauf sondern ging wortlos hinauf in die Bibliothek. Es war ihr Rückzugsort die meiste Zeit, doch nun hatte sie andere Intentionen als sich mit einem Buch in einer Ecke zu verstecken. Sie lief durch die unzähligen Regale. Sie musste doch irgendetwas ungewöhnliches finden. Abraxas schrieb viel auf und sicher schrieb er auch genug Pläne oder Vorschläge. Doch nichtmal sie hielt ihn für so dumm diese so offensichtlich, irgendwo zu deponieren.
Wohl oder übel musste sie versuchen, in sein Büro zu kommen. Möglichst ohne, dass er es bemerkte, denn er war bereits misstrauisch, wie sie seinen Worten hatte entnehmen können.
Frustriert setzte sie sich in einen der Sessel am Fenster und sah hinaus in den grauen Himmel. Schon den ganzen Tag war ihr übel. Sie kam nie gut mit Aufregung klar. Sie ließ sich von einem Hauselfen eine Tasse Tee bringen und trank diese gedankenverloren, bis eine dunkle Stimme sie unterbrach.
„Mrs Malfoy...ich habe Sie lange nicht gesehen" sie hörte das Grinsen bereits aus Lestranges Stimme, bevor sie sich umdrehte und den dunkelhaarigen Mann mit einem selbstbewussten Grinsen auf den Lippen, sehen konnte.
„Mister Lestrange." meinte sie recht kühl. „Was führt Sie her? Wenn Sie Abraxas suchen, finden Sie ihn sicher nicht bei mir." ihre Augen verengten sich. Einer der ersten der sie verraten und belogen hatte, das würde sie wohl nie vergessen.
„Nun Schönheit, ich habe Sie gesucht. Ich soll Sie zum Lord bringen." erwiderte der Lestrange mit einem schmierigen Grinsen.
Sie schluckte kurz „Zu Riddle?! Wieso? Wer sagt das?" fragte sie misstrauisch.
„Oh nichts Schlimmes. Abraxas hat nur noch das ein oder andere gut bei unserem Lord. Er verlangt es. Er wartet bereits bei ihm auf Sie."
Die Antwort beruhigte sie kaum. Sie straffte die Schultern und erhob sich. Sie war recht froh, ein dunkelgrünes Kleid zu tragen, vielleicht würde Abraxas so etwas besser auf sie zu sprechen sein. Ob es wegen seines Misstrauens war? Ob er wusste, dass sie Endira etwas erzählt hatte? Widerwillig nahm sie Lestranges Arm, welchen er ihr zum apparieren anbot, an. Schon gleich standen sie vor zwei weiteren Männern. Riddle, sowie Abraxas trugen Anzüge in durch und durch schwarz. Lediglich Abraxas weiß-blondes Haar durchbrach den Fluss. Fast fragend sah sie ihren Mann an, der jedoch sofort zischte „Du begrüßt den Lord angemessen!" und sie mit einem warnenden Blick bedachte.
Nur zögernd sank sie vor Riddle auf die Knie, der nun auf sie hinab blickte.
„Guten Tag, Riddle" meinte sie kühl. Der junge Mann lachte freudlos etwas.
„Lucretia, wunderschöne Lucretia. Du willst wirklich nicht dazu lernen, hm..?" ein kaltes Lächeln lag auf seinen Lippen und als er seinen Zauberstab auf sie richtete zuckte sie beinahe zusammen, da sie mit einem Fluch rechnete. Stattdessen entwand er ihr ihren Zauberstab und betrachtete ihn in seinen Händen.
„Du darfst dich erheben" meinte er kalt, ohne sie dabei anzusehen und sie stand langsam auf. Verständnislos beobachtete sie, wie Riddle leise etwas murmelte und ihren Zauberstab besah ehe er sich an Abraxas wandte „Ich muss dir sagen deine Vermutung bestätigt sich nicht, mein Freund, aber ich tat worum du gebeten hast. Du erweist mir stets gute Dienste."
Der Blonde neigte den Kopf, als Dank und meinte ruhig „nun dann werde ich anderes überprüfen lassen." und nahm auch schon ihren Arm und ihren Zauberstab, den Riddle ihm reichte. Ohne dass sie Zeit hatte zu begreifen, oder sich darauf einzustellen, waren sie zurück im Manor und ihr wurde schlecht. Sie dachte gar nicht nach, als sie schon im Bad verschwand und sich übergab. Es war zu viel apparieren gewesen, ihr Körper war darauf wohl nicht gut zu sprechen.
Es dauerte bis sie sich wieder etwas gesammelt hatte, die Zähne putzte und zurück ins Wohnzimmer trat. Abraxas stand noch immer dort und schien auf sie gewartet zu haben.
„Was sollte das?!" fragte er scharf.
„Du solltest dich an das Apparieren langsam gewöhnt haben."Lucretia nickte schwach, was blieb ihr schon übrig. Jede Art von Einwand würde nur Negatives mit sich bringen.
„Mir war unwohl." meinte sie also schlicht und sah ihren Mann nicken.Sie beobachtete wie Abraxas sich auf der Couch niederließ. Der grüne Samtbezug ließ den Raum kalt und dunkel wirken und dennoch hätte es etwas beruhigendes, würde Malfoy nicht dort sitzen und sie mit einer Handbewegung zu sich dirigieren.
Zögernd kam sie zu ihm und beinahe ruhig und sanft fragte er: „Müssen wir nochmal üben, wie du Tom zu begrüßen hast, meine Liebe?!"Mit kaltem Blick musterte er sie und schnell verneinte sie die eher rhetorische Frage mit einem Kopfschütteln. Tatsächlich schien er für das Erste zufrieden und zog sie fast unsanft auf seinen Schoß.
„Sag mir was ist es, Lucretia? Bin ich wirklich so schrecklich?" fragte er mit seiner dunklen samtigen Stimme.
Erneut schüttelte sie den Kopf rasch.
Er fügte ruhig hinzu: „Du könntest alles haben. Ein angenehmes Leben führen. Du könntest Freundinnen, aus unseren Kreisen, zum Tee einladen, meinetwegen jeden Tag neue Sachen kaufen, eine ruhige Ehe führen und wundervolle kleine Kinder erziehen. Alles was du dafür tun musst, ist mir zu gehorchen. Gebe dich Tom und der Sache für die wir all das tun hin, hör auf eine Schwangerschaft zu verhindern. Es ist so leicht, meine Schöne." seine langen Finger glitten zart über ihre Halsschlagader und sie bekam Gänsehaut.
„Ich verhindere es nicht." gab sie leise von sich „aber...ich kann mich keiner Sache anschließen, für die ich nicht stehe. Außerdem liebe ich dich nicht, Abraxas"
Ehe sie sich versah spürte sie einen brennenden Schmerz an ihrer blassen Wange. Der Malfoy hatte die Augen zu Schlitzen verengt und fauchte dann gereizt „geh zu Bett. Ich will dich nicht mehr sehen"
Perplex stand sie auf und taumelte die ersten Meter etwas, aber kam dem Befehl nach und legte sich etwas später schon zu Bett.
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Hidden Scars//Harry Potter FF
FanfictionNachdem Lucretia in ihrem letzten Schuljahr eine Beziehung mit dem arroganten Abraxas Malfoy eingehen musste, ist nun ein Jahr vergangen. Abraxas und Lucretia haben geheiratet, doch der Strudel der Dunkelheit reißt sie mehr und mehr in den Abgrund...