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Die Nacht verbrachte die Black in einem der Gästezimmer, des Manors. Wirklich Ruhe fand sie nicht mehr. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als durch die Gänge von Hogwarts zu laufen, lachend mit ihren Freunden wie in ihrem fünften Jahr. Es gab keinerlei Probleme und die einzige Sorge die sie hatte, war es in Zaubereigeschichte nicht versehentlich einzuschlafen. Sie wollte die Zeit zurück drehen und die Stunden in der Bibliothek verbringen, umgeben von dem Geruch der alten, antiken Bücher. Die Gedanken ließen Tränen ihre Wangen benetzen. Sie hatte all das nie gewollt. Das Schloss war für sie zu einem Ort des Grauens geworden. Sie hatte den Verlobten ihrer besten Freundin ermordet. Sie war zu Feige gewesen, es Endira zu sagen. Was würde sie wohl von ihr denken? Sie war kein bisschen besser als Abraxas, Lestrange oder Tom. Was auch immer ihr Plan für das Ministerium war, es konnte nur negativ für die Zaubererwelt enden. Doch auf der anderen Seite spürte sie auch eine Verbundenheit zu Abraxas. Du bist mir nicht egal die Worte wiederholten sich immer und immer wieder in ihrem Kopf. Konnte ein Mensch wirklich so überzeugend lügen? Gab es doch einen kleinen Teil in Abraxas, der für sie empfand? Wurde sie nun schon verrückt oder wahnsinnig? All das schwirrte in ihrem Kopf umher, als sie in einen unruhigen Schlaf fiel.

Am Morgen wurde sie durch eine plötzliche Wärme an ihrer Wange geweckt. Zögernd öffnete sie ihre Augen und schon an dem kalten Blau, das so sorgenvoll schimmerte, erkannte sie Malfoy. Sie wich zurück und schnell zog er seine Hand weg.

"Was tust du hier?" Fragte sie noch mit belegter Stimme.

Sie bekam nicht wirklich eine Antwort. Stattdessen stellte der Blonde leise fest: „du hast geweint..."

Lucretia schluckte schwer und murmelte fast ironisch „Verzeihung, dass ich wohl deinen Schlaf gestört habe..." sie wusste nicht genau, was sie erwartet hatte. Vielleicht eine Drohung, vielleicht den allbekannten brennenden Schmerz an ihrer Wange, aber sicher hatte sie nicht damit gerechnet, dass der Blonde seine starken Arme um sie legte und sie dicht an sich zog.

Lucretia hatte keine Ahnung, was sie in diesem Moment überkam, doch die Tränen begannen zu fließen und beinahe sehnsüchtig klammerte sie sich an den jungen Mann. Sie schluchzte verzweifelt und zitterte in seinen Armen, während sie seine Hände beruhigend über ihren Rücken streicheln fühlte.

„Ich....h-..hasse dich..." wimmerte sie gebrochen an seine Schulter.

„Shh....sag das nicht...bitte....bitte hass mich nicht...." flüsterte Abraxas fast schon verletzt.

Die Hexe löste sich schluchzend etwas und sah ihn aus glasigen Augen an.

„Warum?....warum tust du mir das an? Wieso sollte ich dich nicht hassen?" fragte sie verzweifelt und verständnislos.

Seine Worte hatte sie nie erwartet und dennoch wisperte er „Weil ich dich liebe..... ich...ich will dir nicht wehtun Lucretia. Ich möchte nicht, dass du meinetwegen weinst. Ich....ich weiß nur nicht was ich sonst tun soll. Ich habe mir schon damals gewünscht, dass du mich liebst und dann...dann kam das mit Tom. Er hat gute Ideen, weißt du? Ich...ich weiß einfach, dass es das ist was ich tun muss. Ich möchte eine Welt in der du und....und nunja...unser Kind schätze ich....sicher sind. Ihr solltet euch nicht vor Mugglen verstecken müssen. Ich weiß du verstehst mich nicht, aber Lucretia, du bist meine Frau. Du erwartest mein Kind. Ich bitte dich, versuche doch wenigstens mich zu unterstützen."

Sie nahm etwas Abstand zu ihrem Mann und sagte brüchig „Ich kann nicht. Abraxas...du...du tötest Menschen. Du bist grausam....du zwingst andere etwas zu tun, was sie nicht wollen. Wie sollte ich das jemals akzeptieren können....?" sie schluckte schwer „es....tut mir leid.... ich....bitte halt mich einfach fest..." erneut schlang sie die Arme um ihn und klammerte sich an ihm fest, als könne er sie vor dem Ertrinken retten. Sie spürte wie er sie langsam hochhob. Er schien ihrer Bitte nachzukommen und erwartete keine weitere Antwort auf seine Erklärungen. Sie war überfordert. Sie war nicht einmal sicher, was gespielt und was echt war.

Sie blendete es einfach aus und ließ sich ins Schlafzimmer tragen wo er sich mit ihr hinlegte und sie dicht bei sich hielt. Sanft wiegte er sie in seinen Armen und murmelte leise „Shh...alles wird gut...." sie wusste, dass es gelogen war. Niemals würde es wieder richtig gut werden. Trotzdem nahm sie es hin und murmelte nur leise „tu mir doch einfach nicht mehr weh..."

Der junge Mann seufzte „ich werde es versuchen..."

Leise wimmerte sie „lass mich meine Freunde sehen...bitte Abraxas lass mich einfach leben. Wenn es so weiter geht, dann zerbreche ich. Ich kann das alles nicht mehr..."

Abraxas haderte und sid merkte dass sein Körper sich anspannte während er sie beruhigend streichelte. Dann erst kam die Antwort „Nungut....ich erlaube es. Du darfst sie sehen, aber du redest vorher mit mir darüber und sobald ich merke, dass du ihnen etwas sagst, hat es ein Ende. Versta-" er brach ab, als er seinen Tonfall bemerkte und räusperte sich „In Ordnung?"

Lucretia nickte nur und kuschelte sich dichter an seine starke Brust. Sie wusste nur dieser eine Moment könnte für sie auf lang gesehen die grenzenlose Freiheit bedeuten.

Hidden Scars//Harry Potter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt