Die Reaktion ihrer besten Freundin, oder wahrscheinlich eher ehemalig beste Freundin, hatte Lucretia mehr aufgewühlt, als eigentlich erwartet. Als wäre all das Chaos und der Stress nicht sowieso schon genug war sie unglaublich wütend. Auf Abraxas, Orion, Tom, ihre Familie und am allermeisten auf sich selbst. Unruhig lief sie in der Bibliothek des Manors hin und her nicht im Stande ihren Puls zu beruhigen und endlich schlafen zu gehen. Nach dem letzten Treffen mit dem Orden versuchte sie Abraxas erst Recht zu meiden. Sie war sich bewusst, dass ihm das ganz und gar nicht gefiel, doch dass er gerade jetzt ihre kreisenden Gedanken unterbrechen musste und den Raum betrat fachte das Feuer in ihr nur noch ein wenig mehr an.
„Was willst du hier?" fuhr sie ihn an und drehte sich zu ihm um. Sie trug bereits ein seidenes Nachtkleid und hatte lediglich einen tiefgrünen Morgenmantel in übergelegt. Auch der Blonde schien nochmal aus dem Bett gekommen zu sein. Immerhin stand er Oberkörperfrei mit zerzausten blondem Haar vor ihr.
„Das hier ist erstens immer noch mein Haus und zweitens will ich wissen was du hier mitten in der Nacht tust." erwiderte er bemüht ruhig.
Die ehemalige Black ging kaum darauf ein und wich der Frage aus „ich kann nicht schlafen und brauche Zeit für mich."
Ihr Mann machte ein paar Schritte auf sie zu. Nicht mit einem Lächeln oder beruhigenden Worten, wie man es meinen könnte. Nein sein Blick war eisig und man sah die Wut in seinen Augen.
„Lucretia. Du schläfst kaum noch. Sprichst nicht mit mir. Siehst mich nicht an. Was bei Merlin ist auf einmal los? Das schadet unserem Kind. Du brauchst den Schlaf." seine Stimme blieb ruhig und auch wenn jetzt noch die Möglichkeit wäre schlimmeres abzuwenden, lachte Lucretia nur trocken.
„Ich habe keine Lust mehr auf das hier." sie machte eine allumfassende Handbewegung. „DU hast keine Ahnung was MEINEM Kind schadet oder nicht. Wieso meinst du mein gesamtes Leben kontrollieren zu können, hm? Ich will das nicht mehr. Ich will dich nicht." Sie schüttelte den Kopf und machte einen Schritt zurück. „Ich will wieder lachen und glücklich sein. Zeit mit Freunden verbringen. Stattdessen verrät mich mein eigener Zwilling, ein psychopathischer Slytherin Erbe baut einen Kreis aus Extremisten auf und der Mann den ich nie geliebt habe und nie lieben werde, zieht mich in all das hinein. Ich will das nicht. Ich will ja nicht mal dieses verdammte Kind in mir und weißt du auch wieso?! Weil sein Leben genau so eingeschränkt und vorherbestimmt sein wird wie meins. Mit welchem Recht glaubst du also, zu wissen was gut für mich, oder mein Kind wäre?! Ich habe einen Mann getötet. Deinetwegen. Weil ihr mich dazu gezwungen habt." ihre Hände begannen zu zittern „ICH bin es die damit leben muss. Nicht du, oder Orion, oder Tom, oder Lestrange." ihre Augen wurden etwas glasig.
Statt aber Mitgefühl zu zeigen, oder sie zu beruhigen, sah Abraxas sie wütend an.„Es ist auch mein Kind und du solltest glücklich darüber sein endlich deine Aufgabe zu erfüllen und unsere Kinder zu bekommen. Anscheinend bist du ja auch zu nichts anderem zu gebrauchen. Ich war nett zu dir die letzten Tage. Du durftest deine Freunde sehen-" sie fiel ihm ins Wort „Ja um sie zu verraten!" und er schnaubte nur verächtlich „Na und?! Du müsstest sie auch gar nicht sehen. Denkst du nicht Tom schafft es auch ohne deine Informationen?!" der Malfoy schüttelte den Kopf und ging auf sie zu. Um sich zu schützen zog Lucretia ihren Zauberstab hervor. Normalerweise hatte sie keinen Zugriff darauf, aber sie hatte einen neuen von Endira bekommen. Er war zwar nicht ganz so gut auf sie abgestimmt wir ihr eigener, aber besser als gar keiner.
Der Blonde lachte nur leise „Oh bitte. Wag es nicht deinen Stab auf mich zu richten. Mir ganz egal, ob du schwanger bist. Ich habe andere Wege dir weh zu tun, als den Cruciatus." Ihre Hand zitterte und sie schaffte gerade mal einen schwachen Stupor den Abraxas natürlich mit Leichtigkeit abwehrte. Seine Augen verdunkelten sich und er kam nur noch näher „das war eine dumme Entscheidung, Darling." raunte er ihr zu als er direkt vor ihr stand und beugte sich herunter zu ihr. Er entwaffnete sie recht schnell und presste seine Lippen auf ihre. Sie löste sich panisch „hör auf...nicht..." entwich es ihr und sie blickte in seine kalten Augen. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen „Und genau deshalb wirst du immer schön tun, was ich dir sage. Ich bin stärker als du und du bist momentan zu schwach mir irgendetwas entgegenzusetzen, bis auf deine Okklumentik und glaube mir auch die werde ich noch brechen. Du hast Angst vor mir." es war die Wahrheit Lucretia hatte tatsächlich Angst und die Nähe machte es nicht gerade besser. Sie wollte es nicht, doch da begannen die Tränen über ihre Wangen zu laufen. Die Hormone machten alles nur schlimmer. Der Blonde strich fast sanft durch ihr dunkles Haar „Shhh..alles gut , mein Herz. Ich weiß du wolltest einfach nur sagen, dass du mich liebst, nicht wahr?" als Antwort bekam er nichts weiter, als ein leises Schluchzen.
„Na also..." sagte er leise und hob sie einfach hoch. „Du musst schlafen, denn wie gesagt ist zu wenig Schlaf ungesund." er trug sie ins Schlafzimmer, wo er ihr den Morgenmantel auszog und sie ins Bett legte ehe er an ihre Seite kam.Sie merkte wie Abraxas sie an sich heranzog und trotz der Anspannung, der Angst und dem Chaos in ihrem Inneren, fiel sie in einen tiefen Schlaf.
So ein kurzes Kapitel, welches ich nicht überarbeitet habe. Ich hoffe in nächster Zeit wieder mehr schreiben zu können.
Alles liebe Nieumph
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Hidden Scars//Harry Potter FF
FanfictionNachdem Lucretia in ihrem letzten Schuljahr eine Beziehung mit dem arroganten Abraxas Malfoy eingehen musste, ist nun ein Jahr vergangen. Abraxas und Lucretia haben geheiratet, doch der Strudel der Dunkelheit reißt sie mehr und mehr in den Abgrund...