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Wochenende.

Auf den Weg zur Bushaltestelle stecke ich mir meine Kopfhörer in die Ohren, und versuche alles um mich herum zu ignorieren.
Das ist nicht gerade schwer, da mich alle ignorieren, jedoch gibt es eine Person, die man einfach nicht ignorieren kann.

Seine Haare stehen in braunen Locken von seinem Kopf ab, aber nicht so, dass es albern aussieht, sondern eher so, dass es perfekt aussieht.

Seine Augen sind blau. Blau ist aber nicht die passende Beschreibung, da sie einen leuchtenden grünen Rand haben.

Ich könnte ihn jetzt noch stundenlang beschreiben, aber ich habe ihn gerade schon wieder lang genug angestarrt.

An der Bushaltestelle angekommen setzte ich mich auf einen der freien Stühle, und nehme mir mein Buch hinaus.

Wie jeden Tag muss ich eine knappe halbe Stunde auf den Bus warten, und da lohnt es sich mehr in einem Buch zu lesen, als überhaupt nichts zu machen. So vergeht die Zeit wenigstens ein bisschen schneller.

Ich bin gerade dabei ein neues Buch anzufangen, und da berühren mich schon die ersten paar Zeilen.

"Und ich will das du weißt, ich bin glücklich und traurig zugleich, und ich versuche immer noch herauszufinden wie das geht."

So fühle ich mich auch oft. Es ist einfach so, dass man gar nicht traurig sein will, aber irgendwas bringt einen immer wieder dazu, an etwas zu denken, was einem die Laune versaut.

In meinem Falle ist es jetzt eines der Mädchen aus meiner Klasse, das mal wieder versucht, mir das Leben zur Hölle zur machen.

Nein, es ist ja nicht so, dass ich es schon schwer genug habe.

Ich erzähle euch einfach etwas von mir.

Mein Vater hat mich und meine Mutter kurz nach meiner Geburt verlassen.

Das wäre ja gar nicht so schlimm, wenn meine Mutter danach nicht richtig abgestürzt wäre. Sie hat ihren Job verloren, hatte ein paar One-night-stands, und das sind nur einige der Dinge, die falsch gelaufen sind.

Jetzt leben wir in einer kleinen Mietwohnung. Meine Mutter ist Arbeitslos, und das Geld reicht gerade einmal für das Nötigste. Und so kommt es auch, dass ich nicht gerade die modernsten oder teuersten Klamotten trage. Mir persönlich macht es nichts aus, wären da nicht die anderen aus meiner Klasse, die mich deshalb fertig machen.

Ich packe also mein Buch wieder ein und stelle mich aufrecht hin, da ich den Bus von weitem schon erkennen kann.

"Wenn das mal nicht die kleine Kylie ist."

Ich versuche ihren Blick auszuweichen, und lasse mir meine braunen, welligen Haare ins Gesicht fallen.

"Deine Haare können dich nicht verschwinden lassen, falls du es noch nicht gemerkt hast."

Sarahs hohe Stimme bohrt sich tief in meinen Kopf.

Man würde jetzt bestimmt erwarten, dass Sarah einer der Platinblonden Tussen ist, die in viel zu kurzen Klamotten rumläuft und so alle blicke auf dich zieht, aber eben genau so ist sie nicht.

Ihre Blonden Haare fallen bis über ihre Schulter. Die dazugehörenden grünen Augen, starren einen an und mit ihrem schlankem Körper verdreht sie den Jungs den Kopf. Sie ist zwar geschminkt, aber sie sieht nicht so aus, als wäre sie in einem Eimer voller Make-up gefallen und gerade das macht sie so besonders.

Wir waren mal befreundet gewesen. Damals in der Grundschule, bevor ich gemerkt habe, das ich mich eher für Bücher interessiere und sie gelernt hat, wie man einen Eyeliner richtig benutzt.

ShyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt