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Ich setzte mich auf die Bank die dort steht und schließe meine Augen.

Ich verstehe immer noch nicht, weshalb jeder das glaubt, was Sarah behauptet. Sogar Brandon glaubt es.

Okay, er hatte zwar noch keine Chance mich wirklich kennen zu lernen, jedoch hat er dies auch nie wirklich versucht.

Kurz nach eins gehe ich nach Hause, wo mich meine Mutter schon erwartet.

"Kylie, wo warst du die letzten beiden Stunden? Dein Lehrer hat angerufen und ich habe ihm gesagt, dass du dich nicht gut gefühlt hast und deshalb nach Hause gegangen bist. Ich hoffe das kommt nicht mehr vor mein Fräulein."

Ich nicke nur und gehe in mein Zimmer, wo ich mir dann eine Jogging Hose und einen Pulli anziehe und mich dann auf den Weg zum Joggen mache. Meiner Mutter erzähle ich, dass ich mir einer Freundin raus gehe, damit sie mich überhaupt raus lässt.

Ich gehe ganz normal, solange bis mich niemand mehr beobachten kann. Dann fange ich an schneller zu werden. Es ist recht kalt, und weil ich heute schon im Wald war, beschließe ich zum Strand zu joggen.
Nach ungefähr einer Stunde komme ich verschwitzt und keuchend am Strand an.
Zu meinem Glück ist niemand am Strand und ich werfe mich einfach in den Sand und atme tief durch.

Kylie, denk daran, dass du abnehmen musst.

Jetzt haben sie es also doch geschafft. Ich fühle mich schlecht.

Ich setzte mich aufrecht und ziehe mir meine Schuhe aus. Ich dehne mich kurz, bevor ich aufstehe und zum Wasser gehe. Erst bin ich ganz langsam, werde dann aber immer schneller und schneller und zum Schluss laufe ich durchs Wasser.

Ich bleibe stehen, als mir das Wasser bis zu den Knien reicht.

Ich könnte das alles beendet. Ich muss einfach nur weiter gehen.

Schritt für Schritt werde ich nasser und nasser.
Mir ist kalt, jedoch denke ich gar nicht daran stehen zu bleiben.
Das Wasser reicht mir mittlerweile bis zur Brust und es fällt mir schwer zu atmen.

Stop

Was mache ich hier?

Ich bleibe stehen und schaue in den Himmel. Es hat angefangen zu regnen, und es tropfen kleine Wassertropfen auf mein Gesicht.

Ich drehe mich um und gehe zurück.
Ich lege mich wieder in den Sand und fange an zu weinen.
Ich gucke auf die Kirchenuhr und bemerke, dass es schon spät ist.
Ich stehe auf uns will gerade nachhause laufen, als mir bewusst wird, dass ich nicht mir nassen Klamotten nachhause gehen kann, auch wenn es gerade angefangen hat zu regnen, regnet es dennoch nicht so sehr, dass ich davon so durchnässt sein kann.

Also setzte ich mich wieder hin, nehme mein Handy raus und schreibe meiner Mutter, dass ich bei einer Freundin übernachte, weil es zu windig ist.

Zu meinem Glück ist es von meiner kleinen Begegnung mit dem Wasser verschont geblieben.

Die Sonne geht unter und der Himmel strahlt in orange und rot Tönen.

Ich setzte mich in einen der Strandkörbe und ziehe meine Knie nah an meinen Körper.

Es ist wirklich kalt.

Der Regen wird immer stärker und mittlerweile wird mir klar, dass es eine dumme Entscheidung gewesen ist, nicht nach Hause zu gehen.

Aber ich kann jetzt natürlich auch nicht mehr nach Hause gehen, weil meine Mutter denkt, dass ich bei einer Freundin schlafe, und wenn ich jetzt nach Hause gehe, darf ich nie wieder alleine raus.

Was soll ich bitte machen?

Ich schaue auf das Meer hinaus und sehe eine Gestalt vorbei Joggen.
Vielleicht läuft die Person auch einfach nur so schnell, weil es regnet und sie nicht nass werden will.

Als ich genauer hinschaue merke ich, dass es Mr. Jacobs ist, der dort am Strand entlang läuft.

Ich versuche mich klein zu machen und meine Augen zu schließen, um mich in dem glauben zu lassen, dass er mich nicht sieht.

Aber natürlich tut er das, denn kurze Zeit später setzt er sich zu mir in den Korb.

"Was machst du denn hier Kylie?"

"Das wüsste ich auch gerne"

ShyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt