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"Also bevor wir da jetzt rein gehen, musst du wissen, dass meine Mutter speziell ist. Und ich sage das jetzt nicht, weil sie mir peinlich ist oder so, sondern weil sie halt wirklich speziell ist.", ich versuche Brandon schon den ganzen Weg zu erklären, dass es schlimmer wird, als er sich vorstellt, aber er findet immer wieder etwas Positives an dem, was ich sage.

"Das macht doch nichts, damit kann ich habe Leben. Warte erstmal ab, bis du meine Eltern kennen lernst. "

Ich schlucke und meine Augen weiten sich. Seine Eltern kennen lernen?

"Jetzt guck doch nicht so. Das bist du mir schuldig.", er lacht und ich schmunzle leicht.
Nicht, weil ich das was er gesagt hat lustig finde, sondern weil er mich seinen Eltern vorstellen will.

Nach einigen Minuten stehen wir dann vor der Haustür. Und es ist mir doch irgendwie unangenehm und ich versuche mich irgendwie zu rechtfertigen und mich aus der ganzen Situation zu befreien.

"Ich weiß, dass du Anderes gewohnt bist, und dass das hier etwas völlig fremdes für dich ist und wir können das auch einfach sein lassen. Ich bekomme das sonst auch irgendwie alleine hin-."

"Jetzt hör doch endlich damit auf Kylie. Wir gehen da jetzt rein und klären das mit deiner Mutter. Sie muss sie Wahrheit wissen, denn so kann es nicht mehr weiter gehen. Und zum aller letzten Mal. Es ist mir egal wie eure Wohnung aussieht. Versteh das endlich."

Ich bin immer noch nicht allzu sehr von der Idee überzeugt, aber es ist wohl die beste Lösung.

Und dann stehen wir vor der Tür. Ich schließe sie auf und höre meine Mutter telefonieren.
Nachdem ich Brandon hineingelassen habe, schließe ich die Tür und beobachte seine Reaktion, jedoch wirkt er völlig unbeeindruckt.

"Dann lass den Spaß beginnen.",  murmle ich leise und gehe voran in die Küche.

Als meine Mutter mich sieht ändert sich ihre Miene und sie wirkt sauer, aber auch besorgt.
Als sie dann entdeckt, dass Brandon hinter mir steht, ändert sich ihre Miene wieder und sie wirkt kühl.

"Ich muss auflegen. Wir hören uns später."

Und dann ist alles ruhig, bis Brandon näher an meine Mutter heran tretet. Ich beobachte die Situation, fühle mich aber wie gelähmt und kann mich nicht bewegen.

"Ich bin Brandon. Schon sie kennen zu lernen.", er streckt ihr seine Hand entgegen, aber sie ignoriert sie einfach und wendet ihren Blick wieder auf mich.

"Du wagst es wirklich einer deiner Lover mit hierher zu schleppen?", sie ist sauer und ich merke, dass ich die Tränen nicht länger zurückhalten kann.
Doch bevor ich was erwidern kann, fängt Brandon an zu sprechen.

"Also erstmal bin ich nicht einer ihrer Lover und zweitens, sie können doch nicht so mit ihrer Tochter reden?"

"Du hast mir gar nicht zu sagen, wie ich mit meiner Tochter reden soll. Und wieso ist er hier Kylie?"

"Du wolltest mir ja nicht zuhören und Brandon weiß, wie es wirklich gelaufen ist. Kannst du dich bitte für einen Moment beruhigen und zuhören?", meine Stimme zittert und Brandon kommt zu mir zurück und nimmt meine Hand in seine und drückt kurz zu. Meine Hand beginnt zu kribbeln und ich würde gerne lächeln, was in dieser Situation aber eher unpassend sein würde. Deshalb schaue ich nur auf unsere Hände, und danach zu meiner Mutter, die nur schweigend nickt.

"Sie müssen wissen, dass diese Bilder, die sie bekommen haben, nicht real sind. Das eine davon auf jeden Fall nicht. In unserer Klasse gibt es ein Mädchen, dass Kylie nicht mag, und deshalb schikaniert sie sie die ganzen Tag. Sie hat das Bild mit unserem Lehrer so bearbeitet, dass es aussieht, als ob Kylie es ist. Auf dem zweiten Bild ist aber wirklich Kylie zu sehen..-"

"Also hatte John doch recht? Ich fass es gar nicht.", sie dreht sich im Kreis und ihre Augen weiten sich vor Wut.

"Jetzt hören sie mir doch mal zu. Es ist zwar Kylie, aber es wurde in dem Moment fotografiert, als er gerade davor war, sie zu vergewaltigen. Ich kam noch rechtzeitig und konnte schlimmeres vermeiden.", zu erst ist seine Stimme laut, mit den einzelnen Wörtern, die seinen Mund verlasse, wird sie jedoch sanfter und leiser.

Meine Mutter schaut mich fragend an, während dessen beginne ich zu weinen. 

"Stimmt das?"

Unfähig etwas zu sagen nicke ich nur. Ihre Augen weiten sich und füllen sich auch mit Tränen. Sie kommt auf mich zugestürmt, und Brandon lässt meine Hand los, die sich dann um meine Mutter schlingt.

"Es tut mir so leid, dass ich dir nicht gelaubt habe."

Und auch wenn ich sauer auf sie sein müsste, tut ihre nähe einfach unfassbar gut. 

ShyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt