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Er ist wirklich gekommen. Ich habe die Hoffnung ja schon fast aufgegeben.

"Danke, dass du gekommen bist."

Er nickt, sagt aber nichts.

"Okay, weil ich es war, die Reden wollte, fange ich am Besten auch an. Ich mag dich. Ich mag dich wirklich und auch wenn es zu Zeit nicht so aussieht. Du musst wissen, dass ich am Samstag den Freund von meiner Mutter kennengelernt habe, jedoch ist es nicht bei ihm geblieben und ich habe auch seinen Sohn kennengelernt. John. Er hat mich bedroht und ich bin sofort nach Hause verschwunden. Ich wollte dir schreiben, fragen ob du Zeit hast, dann bekam ich aber eine SMS. Anonym. Mir wurde gedroht, dass man Bilder von mir herum schickt  auf denen es so aussieht, als ob ich mit John rummache, wenn ich weiterhin Kontakt zu dir habe. Ich hatte die Nachricht natürlich ignoriert, aber es wurde mir auch damit gedroht, dass sie das Bild an meine Mutter schicken werden, wenn ich mich nicht fernhalte..-"

Brandon unterbricht mich, indem er den Mund öffnet und etwas sagen will, aber ich halte ihm davon ab.

"Und obwohl ich mich ferngehalten habe, hat meine Mutter das Bild bekommen und auch das Bild, was Sarah damals in Umlauf gebracht hat. Seitdem hält meine Mutter mich für eine Schlange und ich verlasse das Haus so früh wie es geht und komme erst spät Abends wieder. Ich wusste nicht weiter und brauch deine Hilfe. Du musst ihr erklären, wie es wirklich war. Ich brauche dich.",  die letzten Worten kommen langsam und leise aus mit heraus und in dem Moment bereue ich es auch wieder sie ausgesprochen zu haben.

"Du brauchst mich also. Und was wäre gewesen, wenn ich dich angeschrieben hätte und nach deiner Hilfe gefragt hätte? Was hättest du gemacht?",  er ist aufgebracht, verständlich, und läuft auf und ab.

"Ich..", ich weiß nicht was ich sagen soll. Wie soll ich ihm das erklären?

"Du hast recht. Es tut mir leid, dass du extra hergekommen bist.", ich drehe mich um und bin bereit wegzugehen.

"Jetzt tust du es schon wieder. Lässt mich einfach stehen."

Ich drehe mich um und tatsächlich hat er sich keinen Millimeter bewegt.

"Ich helfe dir, wenn du mir eins verspricht, und es dieses mal auch wirklich einhältst. Du hörst auf mich wegzustoßen."

"Okay."

"Warte, ich bin noch nicht fertig gewesen. Wir gehen gemeinsam zu Sarah und erklären ihr, dass sie uns in Ruhe lassen soll. Wir werden auch John anzeigen gehen."

Zur Polizei gehen? Soll ich das wirklich wagen? Was ist, wenn sie mir nicht glauben?

"Zur Polizei? "

"Ganz genau. Er wird damit nicht durchkommen. Dafür werde ich sorgen. Versprochen. Wir, du, hättest schon viel früher zur Polizei gehen sollen."

"Ich weiß ja nicht.", mit einer verunsicherten Stimme versuche ich ihn umzustimmen, aber vielleicht hat er ja recht. John muss bestraft werden.

"Am besten erzählen wir es gleich deiner Mutter. Also nur wenn du willst, dass ich mitkomme?"

"Sonst würde mir meine Mutter nicht glauben. Danke. Wirklich.", ich weiß gar nicht was ich ohne Brandon machen würde. Er ist so ein guter Mensch und das genaue Gegenteil von dem, wie ich dachte, dass er ist.

"Dann musst du mir aber zeigen, wo du wohnst.", er lacht leicht, weil ich ihn ja eigentlich überhaupt nicht wissen lassen wollte, wo ich wohne, weil es mir peinlich war. Ist es immer noch etwas, aber was soll ich tun? Dort wohne ich halt, und erstmal wird sich daran auch nichts ändern. Außerdem weiß ich mittlerweile, dass ihm egal ist woher ich komme, denn er mag mich, weil ich ich bin.

"Dann mach dich mal auf was gefasst. " antworte ich leicht schmunzelnd, aber mit einem unwohlem Gefühl im Magen. 

ShyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt