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Ich lösche jeden meiner Accounts.
Auch wenn ich eigentlich nicht nachgeben sollte und keine Schwäche zeigen sollte, finde ich einfach, dass ich mich nicht noch schlechter fühlen sollte, als ich es sowieso schon tue.

Ich lege meinen Laptop beiseite und schalte meine Licht aus.
Nachdem ich zurück in mein Bett gegangen bin und mich hingelegt habe, denke ich über Brandon nach.
Am Anfang dachte ich, dass er Perfekt ist. Aber das dachte ich nur, weil ich ihn nur von außen gesehen habe. Ich habe ihn angesehen, aber ich nicht so, dass ich ihn von Innen sehen konnte. Denn dann wäre mir klar geworden, dass er ein Arsch ist, der nur auf das Äußere achtet.

Ich schlafe ein und träume von Brandon, der mich zusammen mit Sarah fertig macht.

*Vorsprung nach den Herbstferien*

Niedergeschlagen mache ich mich auf dem Weg zur Bushaltestelle und setzte mich zusammen mit einem Buch auf die Bank. 

Die beiden Wochen, in denen ich so gut wie nichts anderes gemacht habe, als zu lernen, gingen wie so oft, viel zu schnell vorbei. Das schlimmste daran wieder in die Schule zu müssen, ist gar nicht die Schule an sich, sondern die Leute. 

Der Bus kommt und ich setzte mich nach hinten. Die Hälfte der Busfahrt sitze ich und die andere hälfte stehe ich, da ich einer älteren Dame, die sich kaum auf den Beinen halten konnte, meinen Sitzplatz angeboten habe, während alle anderen auf einmal ganz damit beschäftigt waren, auf ihr Handy oder aus dem Fenster zu gucken. Das können sie am Besten. Weggucken und so tun, als ob nichts wäre. 

In der Schule angekommen schaue ich mich herum, und mir wird bewusst, wie sehr ich mich darauf freue, endlich weg von hier zu kommen. Nach diesem Jahr wechsle ich die Schule und das wird mein Neuanfang. Ich bin Sarah und ihre Armee los, denn sie hören nach diesem Jahr endgültig auf. 

Im Klassenzimmer setzte ich mich auf meinen Platz und stecke mir meine Kopfhörer rein. Ein nachteil am Bus fahren ist es, dass ich immer viel zu früh da bin, aber daran habe ich mich auch schon gewöhnt.

Nach einer Weile wird das Klassenzimmer immer mehr von Schülern gefüllt, die sich alle herzlich umarmen und sich gegenseitig von ihren schönen Ferien erzählen, die sie sonst wo auf der Welt verbracht haben. 

Kennt ihr die Leute die vor den Ferien immer anfangen zu heulen, weil sie ja ihre Freunde so vermissen würden und dann nach den Ferien zu tun, als ob sie sich zwölf Jahre nicht mehr gesehen hätten? Schrecklich und nicht nachvollziehbar.

Der Unterricht beginnt und zehn Minuten später taucht Brandon auf.

Vor ein paar Wochen noch wäre ich jetzt komplett erstarrt und hätte mich nur auf ihn fokussiert, jedoch hat sich das gewaltig geändert, nachdem er zu denen gehört hat, die daran geglaubt haben, dass ich das auf diesem Bild war. Das wäre dann also abgeharkt. Und selbst wenn ich mich täusche und das alles nur ein Missverständnis wäre, muss ich aufhören in einer Traumwelt zu leben und endlich realisieren, dass so jemand wie ich niemand für ihn ist.

ShyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt