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Ich habe Angst sie zu lesen, aber dennoch tue ich es.

Heeeeeeeeeey, wieso ignorierst du mich denn?
B.

Kyliee? Was habe ich dir jetzt schon wieder angetan? Rede doch mit mir. Bitte.
B.

Okay. Dann wars das. Ich lasse mich doch nicht verarschen.
B. 

Kurze Nachrichten. Und trotzdem lösen sie so viel in mir aus. Ich wische mir die Tränen aus den Augen und versuche mich auf etwas Anderes zu konzentrieren, was mir jedoch nicht gelingt.

Was soll ich nur tun?

Ich will jetzt nichts sehnlicher, als mich ins Bett zu legen und einfach die Augen zu schließen, aber das kann ich nicht. Ich kann nicht nachhause, noch nicht, und mit jemanden reden ist auch nicht drin. Es ist kalt, aber ich habe beschlossen, dass ich erst nach Hause gehen werde, wenn es etwas später ist, damit ich meiner Mutter aus dem Weg gehen kann.

Das ist alles Sarahs schuld.
Sarah.
Dann übergreift mich meine Wut und ich tue etwas, ohne darüber nachzudenken. Ich schreibe ihr. Und sogleich ich die Nachricht abschicke, bereue ich es. 

Du hast mir mein Leben versaut. Ich hoffe du bist zufrieden. 

Mehr habe ich nicht geschrieben, und mehr musste es nicht sein. Sie hat es schon wieder geschafft. 

Kurz nach elf beschließe ich nach Hause zu gehen. Meine Mutter müsste schon schlafen, und ich muss ihr nicht begegnen. Als ich von der Bank aufstehe, tut mir alles weh. Es ist mittlerweile schon recht kalt geworden, und ich beeile mich nach Hause.

Ich schleiche in die Wohnung und beeile mich in mein Zimmer. Ohne nachzudenken lege ich mich einfach ins Bett und schließe die Augen. Bevor ich jedoch ganz in den Schlaf falle, stelle ich mir meinen Wecker auf halb fünf. 

Durch ein leises Piepsen werde ich am nächsten Morgen geweckt. Vier Stunden Schlaf, und ich bin am Ende. Jedoch schaffe ich es trotzdem irgendwie schnell, und leise, zu duschen, mich anzuziehen und das Haus zu verlassen, bevor meine Mutter wach wird.

Komisch, dass sie sich gar nicht um mich sorgt. Gar nicht wissen will, wo ich bin. War.

Die nächsten beiden Stunden verbringe ich in einem Cafe, gegenüber von der Schule. Ich zweifle daran, ob ich wirklich zu Schule gehen soll. Aber ich werde jetzt nicht noch unentschuldigt fehlen, denn das könnte mir meinen Abschluss kosten. Ich meine, ich bin noch nie beliebt gewesen, und deshalb kann sich ja nichts daran ändern, wie ich behandelt werde. Außer natürlich, dass Brandon nicht mit mir reden wird, aber das hat er vor ein paar Wochen ja auch noch nicht. 

Gegen zehn vor acht verlasse ich das Café und gehe in die Schule.

Jetzt einfach tief durchatmen und nicht an die Anderen denken.  Versuche nicht aufzufallen.
Aber dann passiert natürlich das genaue Gegenteil und ich stolpere die Treppen hoch. Ich versuche es so gut zu überspielen, wie es nur geht, aber trotzdem haben es einige Schüler mitbekommen und lachen.

Sie haben auch vorher über dich gelacht. Geh einfach weiter. Und das tue ich. Im Klassenraum setzte ich mich auf meinen Platz und versuche mich auf den Unterricht zu konzentrieren, was mir so halb gelingt.

Dann klingelt es zur Pause und ich beschließe mich wieder auf die Stufen vor der Schule zu setzten, denn da hat man eigentlich immer seine Ruhe. 

Mit dem Blick auf dem Boden gerichtet verlasse ich das Gebäude und verbringe die Pause auf den Treppen.

ShyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt