Draußen im Grünen

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Pov. Payton

Inzwischen waren wir wieder bei Leyla und Jack zu Hause angekommen und es war verdammt warm geworden. Ich hatte auch das Gästezimmer, in dem ich eigentlich schlafen sollte neu bezogen und die Schweinerei von Jack und Leyla weggemacht. War nicht so super. Jetzt hatte ich meine Koffer von dem Zimmer meiner Eltern in das von mir geschoben. Eigentlich sollte Svenja auch mit mir hier schlafen, doch sie wollte nicht. Sie meinte bei Mom und Dad wäre es viel cooler, was mich wirklich tief verletzte. Naja was solls. So hatte ich ein ganzes Doppelbett für mich alleine.

Ich hatte noch genau 30min bevor wir zu einem See gehen würde, an dem man schwimmen gehen konnte und laut Jack sollte es da auch eine Wiese geben, auf der man gut Football spielen kann. Heute sollten auch noch andere Spieler von den Chargers kommen. Mal gucken, wie die alle so sind. Hoffentlich waren die Kinder von den alt genug, um mitzuspielen, denn nur mit den Männern spielen hatte ich keine Lust. Naja und eine Chance auch nicht. Ich zog einfach meinen schwarzen Bikini an mit einer Shorts und einem T-Shirt drüber. In meiner Tasche verstaute ich dann ein Handtuch, Klamotten zum wechseln, Sonnencreme, mein Handy und anderen Kleinkram. Nicht zu vergessen die Sonnenbrille und ich war fertig.

Gut gelaunt lief ich die Treppe nach unten und traf auf Harry und Jace im Flur. ,,Na? Wie war das Tanzen?", fragte mich Jace belustigt. ,,Schrecklich.", meinte ich einfach nur und umarmte ihn und Harry. ,,Haben Louis und Jack dir und Leyla nicht erzählt, dass sie mal als sie wegen einem Auswärtsspiel in Spanien waren und dann dort tanzen gelernt haben?" Ich schüttelte den Kopf auf Harrys Frage hin und drehte mich zu Leyla und Jack um, die gerade in den Flur kamen. ,,Wo ist denn schon wieder dein bester Freund?", fragte Leyla ihren Verlobten, der nur mit den Schultern zuckte. ,,Der muss sich wahrscheinlich noch hübsch machen.", meinte Harry und zwinkerte mir zu. Was sollte das denn bitte heißen? ,,Ich wette er findet nur seine Badehose nicht.", sagte ich monoton und sah die Treppe hinauf, von der gerade ein gehetzter Louis runterlief. ,,Sorry Leute. Hab meine Badeshorts nicht gefunden." Wir fingen alle an zu lachen und nachdem Harry Louis erklärt hatte, was los war musste er auch ein wenig grinsen. ,,Wir treffen die anderen beim See.", meinte Jack und ging mit Leyla vor, Harry und Jace gingen hinter ihnen, während Louis und ich das Schlusslicht bildeten.

Anfangs redeten wir beide nicht miteinander, doch irgendwann blieb Louis abrupt stehen und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. ,,Was ist?", fragte ich ihn und blieb auch stehen. ,,Ich habe meine Sonnencreme vergessen." ,,Oh man. Was ist denn mit dir los? Du bist doch sonst nicht so verplant. Du hast aber Glück...ich habe genug für uns beide." Wir beide setzten uns wieder in Bewegung und redeten weiter über Louis' Verplantheit. Er schob es auf die Nervosität wegen der Hochzeit und fragte mich, wie ich so ruhig bleiben konnte. Ich meinte nur, dass alles schon glatt gehen würde und er sich keine Sorgen machen musste. Insgeheim war ich auch aufgeregt, denn meine beste Freundin heiratet! Das passiert nur einmal im Leben.

Nach einem weiteren Fußmarsch von 10min, ließen wir den Wald, durch den wir gegangen waren, hinter uns und kamen an einem Feldweg an. ,,Wir sind gleich da!", rief Jack von vorne und ich war echt froh darüber, denn ich hatte keine Lust noch mehr Mückenstiche einzusammeln. ,,Du kennst den See noch gar nicht, oder?", fragte mich Louis. ,,Nein. Du?" ,,Ja. Ich war schon ein paar mal mit Jack und Leyla hier, aber alleine ist das nicht so cool." ,,Warum alleine? Jack und Leyla waren- oh ah. Ok verstehe. Die beiden haben dich komplett ausgeblendet oder?" Louis nickte gespielt traurig und ich streichelte ihm liebevoll über den Rücken. ,,Aber jetzt hast du mich.", meinte ich und nur eine Sekunde später wollte ich es wieder rückgängig machen, da ich nicht darüber nachgedacht hatte, was das dann bedeutete. ,,Oh...äh, also ich meine das jetzt nicht so, denn wir sind nicht zusammen...aber-..." Tja, weiter kam ich nicht, denn dass wir Freunde waren, wollte ich auf gar keinen Fall sagen. ,,Aber es ist...kompliziert?", beendete er meinen Satz und ich nickte. Kompliziert war wohl das richtige Wort für unsere Situation.

,,Wow. Das sieht ja mal super schön aus.", schwärmte ich von dem See und der Wiese daneben. Und das Beste war, dass niemand hier war, sondern nur die Gäste von der Hochzeit. Durch den etwas längeren Spaziergang war ich ganz schön ins schwitzen gekommen und wollte so schnell wie nur irgend möglich ins Wasser und schwimmen. Aber Leyla machte mir ein Strich durch die Rechnung.

,,Und das ist Freddie mit seiner Frau Emily und ihren Kindern Lucas und Laura. Leute...das ist Payton. Meine aller beste Freundin.", stellte Leyla mich der Familie vor. Die Kinder lächelten mich kurz an und liefen in der See. ,,Laura! Nicht so weit ins Wasser!", rief Emily ihrer Tochter nach, wandte sich dann aber mir zu. ,,Schön dich kennenzulernen Payton.", sagte sie und umarmte mich. Auch Freddie umarmte mich. ,,Bist du eine Miss oder eine Mrs.?" Ich schaute Freddie etwas verwirrt an. ,,Doktor.", sagte ich geradeheraus und sofort fing Leyla an zu lachen. ,,Mein Mann versucht schon seit einem Jahr eine Freundin für Louis zu finden und fragt jede Frau, die in Frage kommt, ob sie verheiratet ist oder nicht.", klärte mich Emily auf. ,,Ach so. Ich war mal die Freundin von Louis." ,,Ach! Du bist die Payton? Die Payton aus der Schulzeit?" Ich nickte. ,,Hey! Louis hat viel von dir erzählt. Hast du-..." ,,Dad! Dad! Dad! Kommst du mit schwimmen oder spielst mit uns Football?" Wir alle schauten zur Seite und Lucas stand mit einem Football in der Hand neben uns. ,,Gleich, mein Großer.", meinte Freddie nur, weshalb Lucas nun mich ansah. Ich war mir nicht sicher, ob er nun mit mir Football spielen wollte, oder irgendwas anderes von mir wollte. Aber was sollte ein 8 Jähriger mit einem Football in der Hand anderes wollen als, dass man mit ihm spielte? ,,Ok. Ich spiel mit, aber wir brauchen noch ein paar Gegner.", meinte ich und hockte mich hin, damit wir auf gleicher Höhe waren. ,,Du kennst die anderen besser als ich. Frag die doch mal, ob die mit dir und mir Football spielen wollen.", sagte ich zu Lucas, der daraufhin eifrig nickte und sich auf die Suche nach ein paar Gegnern machte.

Somit war es beschlossene Sache. Ich würde gleich nach vier Jahren das erste mal wieder Football spielen.

Touchdown zur Hochzeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt