In der Küche angekommen lasse ich mich vorsichtig auf einen Stuhl am großen Küchentisch, die Schmerzen in meiner Brust ignorierend, und warte bis meine Schwester fertig ist. Sie bestand darauf, mir etwas zu essen zu machen.
"Geht's dir wirklich gut, du bewegst dich so vorsichtig? Hast du dir bei dem Fall auch nichts getan?" Fragt sie besorgt, ich würde ihr ja die Wahrheit sagen, aber ich nehme an sie macht sich schon genug Sorgen, wegen meinem Arm und allgemein wegen der Gewalt meines Vaters.
"Ja, alles gut, mein Arm tut wegen dem Vorfall mit dem Glas noch etwas weh, aber ansonsten ist alles gut. Das ist ja nicht viel schlimmer gewesen, als das was unser Vater mit mir macht." Antworte ich ihr schlussendlich und zwinge mir ein Lächeln auf, was sie mir augenscheinlich abkauft. Nach ein paar Minuten setzt sie mir Essen vor die Nase, es ist nichts besonderes, nur ein paar Sandwiches, aber ich bedanke mich dennoch bei ihr dafür. Sie meint es ja gut, auch wenn mir jetzt nicht nach Essen zumute ist. Ich werde das trotzdem essen.
Nachdem wir fertig gegessen haben, haben wir uns dazu entschieden schlafen zu gehen, das wäre für mich momentan sowieso besser, da ich ja ohnmächtig geworden bin und für einen Film ist es sowieso schon zu spät. Als ich mich in meinem Bad umziehe, sehe ich schon wie sich an meiner Rippe ein kleiner blauer Fleck gebildet hat, das ist es also, was so wehtat, dann ist das ja nicht so schlimm. Dennoch tun alle meine Bewegungen weh, was ich ja an sich gewöhnt bin, aber es ist trotzdem immer wieder anstrengend, wenn man auf jede kleine Bewegung achten muss, damit man sich nicht wehtut. Ich hasse das. Außerdem muss ich so morgen auch noch in die Uni, zu 5 Vorlesungen mit meinem Kurs, in dem ich die meisten kenne, daher kann ich das noch nicht mal zeigen, sondern muss mich zusammenreißen.
Ich entschied mich, mich jetzt dennoch einfach hinzulegen, ohne mir weiter Sorgen zu machen. Naja, einschlafen gestaltet sich dennoch schwierig, da in jeder Liegeposition meine Brust wehtut und mich die Sorgen wachhalten, aber nach ca. einer Stunde habe ich es dann doch irgendwie geschafft.
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Ich wache durch meinen Wecker auf, wie gern ich dieses Ding doch manchmal gegen die Wand schmeißen würde. Allerdings stellt sich dies als das kleinere Problem des heutigen Tages raus, da ich beim aufsetzen merke, wie sehr meine Brust wehtut, wahrscheinlich lag ich heute Nacht auf der falschen Seite. Ich quäle mich weiter bis ins Bad, um mich für meinen Tag fertig zu machen, ich darf keine Vorlesungen verpassen, sonst bekomme ich wieder Probleme und wenn mein Vater mich heute irgendwie vor die Brust schlägt breche ich vermutlich zusammen.
Im Bad angekommen entdecke ich etwas erschreckendes. An der Seite meiner Rippen ist ein riesen blauer Fleck, er zieht sich fast über meine ganze Seite und hat an einer Stelle noch diese kleinen blauen Punkte, als würde etwas dagegen drücken. Was zur Hölle ist da nur passiert? Aber ich muss mich dennoch zusammenreißen, ich kann ja Schmerzmittel nehmen, ich muss zur Uni.
Unter Schmerzen schaffe ich es irgendwie, mich umzuziehen und zu waschen, obwohl es wehtut, wenn ich meinen Arm bewege. Die Schmerztablette nehme ich erst jetzt, da ich mir so ausgerechnet habe, dass ich die nächste in der Pause nehmen kann. Das Frühstück lasse ich heute gekonnt aus, sodass ich schon früher als die andern an der Uni ankomme. Es sieht etwas gezwungen aus, wie ich laufe, so sieht das keiner und ich komme gut um die ganzen Fragen herum.
Es ist jetzt die erste Vorlesung, ich habe mich seit ich heute morgen aus dem Haus gegangen bin nur darauf konzentriert, nicht zu zeigen, dass ich Schmerzen habe, dass ich gar nicht richtig in der Lage bin mich zu konzentrieren, ich hoffe das fällt keinem auf. In der ersten Pause nach der Vorlesung, von der ich so gut wie nichts mitbekommen habe, spricht mich dennoch jemand an.
"Hey, geht's dir gut? Du bist heute so abgelenkt, außerdem bist du so blass." Fuck.
"J-ja, alles gut, ich habe einfach ein bisschen zu wenig geschlafen." Nicht mal gelogen, das ist nur nicht die ganze Wahrheit.
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Drowned° ~ BTS FF
Fanfiction-BEENDET- "Auf einmal durchzieht mich ein stechender Schmerz in meinem Kopf und ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten, sacke zusammen auf dem Boden. Es fühlt sich so an, als würden alte Erinnerungen hoch kommen." {Chapter 3} "Ich setze mich...