~Kraftlos~

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Sie rannte um ihr Leben. So schnell ihre kurzen Beine sie trugen. Die Hyänen hatten sie beinahe eingeholt. Sie wusste sie hatte keine Chance. Sie war viel kleiner und viel langsamer als diese Monster. Die Hyänen spielten mit Ihr. Das wusste sie. Sie kannte diesen Teil der Svanne am Besten. Irgendwas musste sie sich einfallen lassen. Und zwar schnell.

Die Sümpfe waren zu weit weg... bis sie diese erreicht hatte war sie bereits Geierfutter. Da fiel ihr ein, hier in der Nähe müssten die Unterirdischen Höhlen sein, in denen sie sich manchmal vor ihrem Bruder versteckte.

Weiter die Hyänen am Versen schlug sie Hacken und erreichte die Höhlen. Ihre Augen brauchten kurz um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Es war ein Wunder, dass sie gegen keinen der Felsen rannte, die sich in dieser Höhle befanden. Dem Gejaule der Monster hinter ihr zu urteilen hatten diese nicht so viel Glück. Sie hörte Wasser rauschen. Das war gut. Wenn sie sich recht erinnerte, gab es einen Unterirdischen Fluss auf dessen anderer Seite es einen Weg raus aus der Höhle Richtung Gebirge zu den Adlern gab. Das Rauschen wurde immer lauter und kam aufgrund des Echos der Höhle nun von allen Seiten. Wo genau war dieser Fluss?

Sie heulte erschrocken auf, als der Boden unter ihren Füßen nachgab und sie ins eisige Wasser abtauchte. Draussen, an der Oberfläche war es zwar unglaublich heiß, hier unten jedoch, kam die Sonne nicht hin, sodass das Wasser unerträglich kalt war. Sie begann sofort zu zittern und versuchte auf die andere Seite zu schwimmen. Leider hatte sie die Strömung unterschätzt. Ihr kleiner Körper wurde einfach mit gerissen. Ihre Muskeln schmerzten, Ihre Lunge brannte. Sie kämpfte, wollte es unbedingt ans andere Ufer schaffen. Doch manchmal war es egal wie sehr man sich anstrengte, wie sehr man etwas wollte. Manchmal hatte das Schicksal andere Pläne. So auch diesmal. Sie wurde mit dem Strom tiefer in die Höhle gerissen. Das atmen wurde schwerer. Immer häufiger atmete sie Wasser ein. Versuchte durch Husten krampfhaft dieses wieder hinaus zu bekommen. Sie konnte sich kaum noch über Wasser halten. Sie wollte nicht aufgeben, doch kämpfen war so anstrengend. Sie war müde. Ihr Körper war müde.

Plötzliches Licht gab ihr Hoffnung. Das Licht, auf das sie sich zubewegte sagte Ihr, dass sie entweder gestorben, oder beinahe am Ende der Höhle war. Sie konnte nicht anders als an zweiteres zu glauben. Und tatsächlich. Wenig später war sie draussen. Umgeben von riesigen Bäumen. Alles war grün und bunt. Vor ihr tauchte ein dicker Ast auf, der von einem umgefallenen Baum bis über den Fluss reichte. Sie klammerte sich an den Ast und zog mit letzter Kraft ihren kleinen Körper auf das Holz.

Das letzte was sie bemerkte bevor sie ihr Bewusstsein verlor, war das knacken des Astes, der brach und sie die Strömung entlang mit zog.

Der letzte Löwe - Luan und NinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt