~Nasatie~

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Lesewochenende Teil 7

Nina hatte sich die letzten Stunden immernoch nicht damit angefreundet, nun zu den Hyänen zu gehen. Nach wie vor hoffte sie auf einen schlechten Scherz von Luan. Doch desto näher sie dem Hyänenclan kamen, umso weniger Tiere und Pflanzen kreuzten Ihren Weg. Und Ihre Hoffnung schwand mit jedem Schritt mehr.

"Also... was genau wollen wir bei den Hyänen?" Fragte Nina nun doch etwas nervös.

"Ich muss Ihrem Anführer zwei Fragen stellen."

"Die wären?"

"Wirst du gleich selbst hören. Wir sind nämlich da."

"Was? Aber hier sind keine Hyänen?"

Luan spitzte Seine Ohren. "Hör genau hin. Sieh genau hin. Sie sind bereits hier. Wir sind bereits eingekesselt." Und tatsächlich, kurz nachdem er das sagte, strömten sie von allen Seiten auf sie zu. Kamen aus jeder Ecke, unter jedem Stein hervorgekrochen. Sie lachten gehässig.

"Ach, wer hat sich denn hier her getraut?" Lachte eine junger, entstellter Mann, mit riesiger Narbe im Gesicht.

Nina rutschte von Luans Rücken, sodass dieser sich verwandeln konnte. Ein gelbes Licht umhüllte ihn, bis er in Menschengestalt vor ihr stand. Ninas Kinnladen fielen runter. Sie hatte sich schon gedacht, dass Luan in Menschengestalt attraktiv sein würde, aber das überstieg seine Erwartungen bei weitem. Er war groß. Also wirklich riesig. Definitiv über zwei Meter groß. Er hatte dunkelblondes Haar, welches ziemlich verwuschelt aussah und dazu einlud, hindurch zu fahren. Und hellbraune, honigfarbene Augen.Seine Nase war ein bisschen breiter, aber grade und wohlgeformt. Seine Unterlippe war voll, seine Oberlippe hatte den perfekten Schwung. Ihr Blick wanderte. Seine Schultern breit, seine Arme muskulös. Kein Gramm fett an seinem Körper. Ihr Blick glitt weiter nach unten. Oh Gott. Was hatte sie bei seiner Größe auch anderes erwartet? Nina spürte wieder, wie sie rot wurde. Denn sie dachte daran, wie es wäre dieses riesige Ding in sich aufzunehmen. Es würde ihr warhscheinlich mehr Schmerzen als Lust bereiten.

"Ich will mit eurem Anführer sprechen!" Knurrte Luan und unterbrach so Ninas sexuelle Fantasien.

"Ach" Lachte der enstellte Mann. "Und warum denkst du, wir würden dich zu ihr lassen?"

Luan holte mit seiner Faust aus und verpasste seinem Gegenüber einen schmerzhaften Kinnhacken. Der Mann jaulte und ging zu Boden. Luan ging damit ein großes Risiko ein, aber wenn es stimmte, was die andere Hyäne ihm erzählt hatte, durften sie ihm nichts tun.

"Ich weiss ihr dürft mich nicht anrühren. Wenn du jetzt also nicht das zeitliche segnen möchtest, würde ich dir raten, mich schleunigst zu eurem Anführer zu bringen!" Knurrte Luan und selbst Nina ging seine Stimmlage in Mark und Knochen über.

Die Hyäne erhob sich zitternd. "Folge mir."

Luan ließ sich nichts anmerken, doch er hatte grade eine heiden Angst gehabt. Glücklicherweise lief bis jetzt alles so wie es laufen sollte. Er folgte der Hyäne also zu deren Anführerin. Schon von weitem erkannte er sofort, wer die Anführerin war. Sie lag auf einem Fels, auf erhöhter Position. Sie war groß. Zwar nicht so groß wie ein Löwe, aber wesentlich größer als die anderen Hyänen. Zwei Junge rauften sich neben ihr. Sie ließ die Beiden kaum aus den Augen. Vermutlich ihre Jungen.

"Nasatie." Rief der Mann, der Luan und Nina zu der Anführerin gebracht hatte. "Das ist der letzte Löwe. Und das Kaninchen."

Die Anführerin verwandelte sich in einem grauem Licht. Aus dem Licht trat eine Frau mitte Dreißig, mit langem, glattem, schwarzem Haar und fast schon schwarzen Augen. Ihr Gesicht war scharfkantig, ihre Haut makellos und glatt.

"Ich habe mich schon gefragt wann du hier auftauchen würdest." Ihre Stimme ließ einen erschaudern.

Luan spürte den altbekannten Zorn in sich aufflammen, den er jedesmal, wenn er eine Hyäne sah, verspürte. Er wollte sie töten. Sie alle. Doch dies durfte er nicht. Zumindest jetzt noch nicht. "Warum habt ihr mich am leben gelassen?" Fiel Luan direkt mit der Tür ins Haus.

Nasatie lachte. "Einfach nur aus Spaß. Der kleine Löwe der alleine zurück bleibt, nachdem die bösen Hyänen seine Familie umgebracht haben." Ihr Lachen war hässlich und gehässig.

Luan knurrte bedrohlich auf. Er war sich sicher, dass dies nicht der eigentliche Grund war. Dies konnte, durfte nicht so sein!

"Aber-" Nasatie begann über beide Ohren zu grinsen, "wenn du mehr darüber Erfahren willst, solltest du lieber deine Freunde vom Adlerclan fragen. Insbesondere den alten Spinner."

"Wie kannst du es wagen, jetzt auch noch andere für eure Taten verantwortlich zu machen!" Luan konnte seine Wut kaum noch beherrschen.

"Das würde mir niemals in den Sinn kommen, ich bin doch Stolz darauf, dass mein Clan es geschafft hat, die starken und mutigen Löwen zu vernichten. Ich sage nur, dass wir eventuell Hilfe gehabt haben."

Wutentbrannt verwandelte sich Luan wieder in einen Löwen. Er war bereit sie alle zu töten.

"Ach Kätzchen, überleg dir lieber zweimal was du nun tust. Wir sind deutlich in der Überzahl und du willst doch nicht, dass deinem Hässchen was passiert?"

Diese Drohung half Ihm wieder klarer zu denken. Ginge es nur um sein Leben, würde er hier und jetzt so viele Hyänen mit in den Tod reißen, wie er nur konnte. Doch Nina war hier. Bei Ihm. Er musste sie beschützen.

"Nina spring auf!" Knurrte Luan.

Nina zögerte nicht. Sie stzte sich auf Luans Rücken und die Beiden rannten davon.

Der Löwe und das Kaninchen.

Der letzte Löwe - Luan und NinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt