XII

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Ohne ein weiteres Wort zu sagen lief er dann voraus zum Fahrstuhl, ich hinter ihm her.

Ob das gut gehen wird?
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3rd person pov

,,Wo genau gehen wir jetzt eigentlich hin?", fragte Jungkook zögernd, welcher hinter dem älteren lief. Sie waren in der Innenstadt und stöberten einfach mal herum.

Taehyung blieb stehen. ,,Zu meinen Eltern. Genau hier". Er zeigte auf ein relativ großes Restaurant das sich vor ihnen blicken ließ.
,,Deine Eltern? Dann müssten meine dort auch sein..", murmelte Jungkook und stellte sich neben den Jungen.
Dieser schaute nur verwundert auf ihn runter, fing sich jedoch schnell wieder und stolzierte in den Laden.
Für einen Augenblick standen beide nur da und suchten nach ihren Eltern. Als sie sie nach einer gefühlten Ewigkeit fanden, tappsten die Jungs zu ihnen ins hintere Eck.

Große Augen waren auf die beiden gerichtet. ,,Was macht ihr denn hier? Kook, hast du nicht gesagt du würdest nicht kommen? Oh und, schön dich persönlich kennenzulernen, Taehyung!", ratterte Jungkooks Mutter runter.

Der 18-jährige lächelte ein wenig. ,,Ebenfalls"

Nach mehrerem Handschütteln und der Aufforderung sich zu setzten, nahmen die Jungs platz am Tisch. Jungkook setzte sich neben seinen Vater und Taehyung neben seinen. Letztendlich saßen Familie Kim und Falilie Jeon komplett gegenüber voneinander.
,,Also, was führt euch hierher?",fing Taehyungs Mutter ein Gespräch an und blickte schnell auf ihr Handy um zu wissen wie viel Uhr es war.
,,Wir hatten hunger", antwortete ihr Sohn gelassen darauf.
,,Ach, vor lauter Gerede haben wir noch nicht bestellt. Ihr seid gerade rechtzeitig gekommen. Hier sind die Karten, sucht euch was aus!", meinte sie glücklich und händigte jedem eine Speisekarte.

Jungkooks pov

Als ich die Karte öffnete und nach ein paar Gerichten die Preise sah, riss ich meine Augen auf und schluckte. Nur um zu prüfen das ich es nicht falsch gelesen hatte, schaute ich nochmal rein und zeigte mit meinem Zeigefinger auf jede Zeile.
Mein Vater schien zu merken was mein Problem war, da er näher kam und mir etwas zu flüsterte. ,,Mach dir keine Sorgen, such dir einfach aus was du möchtest".
Ich blickte ihn noch geschockter an, wenn das überhaupt möglich war. ,,Was? Das kann ich nicht machen! Hast du dir mal die Preise angegu-", flüsterte ich aggressiv zurück doch wurde dann von einer Kellnerin am Tisch unterbrochen. Sie hatte Schulterlange, braune Haare und fragte uns auf Englisch was wir trinken wollten.

Meine Mutter und Taehyung waren die einzigen hier die flüssig Englisch sprechen konnten, deshalb bestellen sie für alle.

Im Nachhinein hat dann doch nur Taehyung etwas gesagt, da meine Mutter einen komplett plötzlichen Blackout hatte.
Er drehte sich zuerst zu mir. Wahrscheinlich weil ich gegenüber von ihm sitze. ,,Was willst du trinken?", fragte er schnell wegen der Kellnerin die schon keine Lust mehr auf ihren Job hatte.
Ich antwortete ihm mit einer "mittleren Cola" und er ging weiter zu meinen, dann zu seinen Eltern. Alle bestellten verschiedene Arten von Wein.

Nachdem Taehyung alle Bestellungen hatte, drehte er sich wieder zu der Frau und erklärte ihr was alle wollten. ,,We'll have two cokes, three white wines and one red wine, please (Wir hätten gerne zwei Colas, drei Weißweine und einen Rotwein, bitte)"

Er hat sich auch eine Cola bestellt. Irgendwie süß, immerhin ist er 18 und ich bin mir ziemlich sicher, dass seine Eltern ihm erlauben auch andere Sachen zu trinken.
Meine Eltern hingegen wissen zwar das ich trinke, sind davon aber nicht wirklich begeistert. Deshalb tue ich es nicht gerne vor oder mit ihnen.

,,Is that it?(War's das?)", fragte das Mädchen nachdem sie alles auf ihren rechteckigen Block schrieb.
Der Junge nickte. ,,That's it, thank you (Das war's, danke)"
Sie nickte danach auch und machte sich wieder auf den Weg andere Gäste zu bedienen.

Auch wenn ich es nur ungern zugebe, Taehyungs Englisch war echt niedlich.
Also, niedlich niedlich. Während er bestellte klang seine Stimme auf einmal so schüchtern und klein, war echt hinreißend.
Seinen Akzent überraschte mich ein bisschen, ist aber ebenso total süß.

Plötzlich spürte ich, wie mein Handy in meiner seitlichen Hosentasche durchgehend vibrierte. Ich zog es raus und erkannte das Cho mich anrief.
Scheisse, hab voll vergessen das ich sie mit Hyeong und Aera unten gelassen hab.
Ich seufzte und nahm den Anruf an.
,,Hallo? Was ist?"

,,Jungkook, wo seid ihr?", fragte sie mich außergewöhnlich gelassen.

,,Ich bin mit Mama und Papa, Taehyung und seinen Eltern draußen was essen. Tut mir leid, ich hab dich irgendwie..vergessen", flüsterte ich ins Mikro, damit ich die anderen nicht störte. Der Junge sah mir zu, aber die Erwachsenen waren wieder tief in einem Gespräch verwickelt.

,,Wow, danke. Ja aber ist egal, ich wollte nur fragen"

,,Wo bist du? Hast du Hunger? Mama hat gesagt sie hat 50€ fürs Essen"

,,Wir sind noch draußen. Ich hab keinen Hunger, aber ich weiß"

,,Na gut, brauchst du sonst noch was?"

,,Nein, alles gut"

,,Okay, bis später dann"

,,Ja, bis später"

Ich fühlte mich ein wenig schlecht, immerhin hab ich einfach meine Schwerster vergessen, aber passiert doch jedem mal..oder?

,,Du hast vergessen das Cho noch dort war?", beugte sich Taehyung leicht vor und lachte leise.
Ich blickte ihn zuerst etwas böse an, konnte jedoch nicht anders und musste dann mitlachen. Wir lachten wie Kinder die nicht im Unterricht erwischt werden wollen.

Es fühlte sich gut an sich mal nicht mit ihm zu streiten. Genauso wie vorhin im Wasser, nur das es diesmal danach nicht peinlich und unangenehm wurde.

Genau deshalb wollte oder will ich auch mit ihm befreundet sein. Sein Lachen bringt einem einfach automatisch gute Laune.

Ob es endlich so bleiben wird?
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Just Neighbours ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt