Jungkooks pov
Ich will raus.
Die Luft in diesem randvollen Auto ist so stickig und unangenehm warm, dass einem sogar das Nachdenken schwerfällt. Aber Fenster aufmachen ist meinen Eltern nachgehend nicht erlaubt, da sie die Klimaanlage, die nebenbei kaum noch funktioniert, anscheinend um einiges effektiver finden..
Wieso musste ich überhaupt mitkommen?
Ob ich jetzt dabei bin oder nicht macht im Endeffekt auch keinen Unterschied, da ich die meiste Zeit im Hotelzimmer verbringen werde. Genauso wie bei unserem letzten Urlaub, der nach Kroatien ging.
Im Anschluss bekam ich dann dauerhaft Beschwerden von meinen Familienmitgliedern an den Kopf geworfen.Apropos Kroatien, nach dieser Reise setzte ich eine Aufforderung, nie wieder dabei sein zu müssen, welche mir zu meiner Überraschung auch genehmigt wurde.
Bis zu diesem Tag.Urlaube sind bei uns normalerweise immer das komplette Gegenteil von Entspannung, Wellness und Spaß mit der Familie..
Nicht nur die vielen Streitereien über die unnötigsten Sachen, sondern auch der ganze Stress der das Alles mit sich bringt sind schon Gründe genug, einfach nicht mitzukommen.,,Nein, du hast sie nicht eingepack, sie wäre doch sonst hier in der Tasche!", wurde mein Gedankenfluss von einer schrillen Stimme unterbrochen.
Und da geht es auch schon los.
,,Doch, hab ich! Du hast es gestern selbst gesehen!"
Leise stöhnte ich auf.
Schon schlimm genug, dass ich mit starken Kopfschmerzen hinten von zwei anderen Personen für den Rest der Fahrt zerquetscht werde, jetzt fangen die auch noch an sich gegenseitig anzuschreien.Ich blickte links von mir in die Mitte zu dem 13-Jährigen Mädchen, welches den Kopf mehrmals an die Lehne hintendran schmiss und aussah, als würde sie gleich anfangen zu weinen.
Wenigstens bin ich nicht der einzige, der so fühlt.Wieder zum Fenster drehend beobachteten meine Augen die vorbeiziehenden Bäume, während man hörte wie meine Schwester in die Runde fragte, wann wir endlich da waren.
,,In ungefähr einer halben Stunde", antwortete mein Onkel gut gelaunt, obwohl sich unsere Eltern immernoch nicht beruhigt hatten.
Würden wir nicht nach Italien, Bibione fliegen, dann gäbe es wahrscheinlich gar nichts auf das ich mich noch freuen könnte..
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,,A15..A15..", flüsterte ich immer wieder auf mein Ticket schauend.
Mittlerweile sind wir am Flughafen und auch schon im Flugzeug angekommen und werden von Stewardessen zu unseren Plätzen geführt.
Ich sitze etwas weiter vorne als die anderen, was mich jedoch eher weniger störte.Es ist ein Wunder, dass wir es überhaupt bis hier her geschafft haben.
Diese ganze Check-In Sache, Pass- und Sicherheitskontrolle und was weiß ich bringt einen echt zum verzweifeln.
Jedoch hab ich vorhin im Internet nachgeschaut und fand heraus, dass 'A' immer ein linker Fensterplatz ist, was ich ziemlich gut finde; Es müssen ein paar neue Fotos für meinen Instagram Account her.Nach längerem leeren Herumlaufen kam auch ich endlich an meinem Platz an und saß mich, nachdem ich meine Jacke auszog, auf den Sitz.
Unsere Koffer wurden ja schon weggebracht, also musste ich mich darum nicht mehr kümmern.Mein erstes Mal Fliegen ist es heute nicht, aber das letzte Mal, dass ich einen Fuß in ein Flugzeug gesetzt habe, war vor fast vier Jahren. Mochten tat ich es sowieso nicht wirklich.
Ein kleiner Blick nach rechts verriet mir, dass jemand neben mir sitzen würde. Ich mein, natürlich, immerhin hat sich dort gerade jemand hingesetzt.
Ich drehte mich schnell wieder um, damit es nicht so aussah als würde ich die Person anstarren, aber von dem was ich aufnehmen konnte schätze ich mal es ist ein Junge in ungefähr meinem Alter.
Zum Glück, denn neben jemand älterem zu sitzen, der sich Pausenlos über die Jugend von Heute aufregt oder dich über seine ach-so-tollen Enkel informiert, hätte ich jetzt auch nicht viel Lust.Auf einmal bewegte sich etwas vor meinem Gesicht hin- und her.
Ich blinzelte ein paar Mal und kam von meinen Gedanken zurück in die Realität, als ich merkte, dass jemand seine Hand vor meinem Gesicht rum wedelte wie ein Fächer.
,,Na, auch mal wieder zurück?", fragte mich der Junge von eben und lachte frech, wodurch man seine weißen, perfekten Zähne sehen konnte.
Ich starrte ihn nur mit weit aufgerissenen Augen an und schluckte.
,,U-um..", fing ich an. Was antwortet man auf sowas? Ja, ich war gerade übels in Gedanken oder was?
Ganz plötzlich schien ich den Boden des noch stehenden Flugzeuges außergewöhnlich interessant zu finden, da ich nichts außer ihn betrachtete.
Was will der denn? Auf ein Gespräch während dem Fliegen war ich so Null vorbereitet..Der Fremde merkte anscheinend, dass ich leicht überfordert war und seufzte einfach, bevor er wieder sprach: ,,Hör zu, ich will dir nichts Böses oder so, aber mach ma' bitte deinen Arm von der Lehne runter. Glaub mir, ich brauch' sie grad' dringender".
Zum Abschluss lachte er nochmal, um es ein wenig "freundlicher" klingen zu lassen, was bei mir jedoch nichts brachte.Was fällt dem eigentlich ein?
Mein Selbstbewusstsein schoss wieder hoch und ich schaute dem Jungen nur entsetzt in seine braunen Augen.
Dieser erlaubte sich auch noch einen Wettbewerb daraus zu machen, nicht zu blinzeln.Pech nur für ihn, dass ich so gut im Augen offen halten bin, was sich durch die unzähligen Gewinne gegen meine Schwester zeigen ließ.
Ich strengte mich noch mehr an als sonst und bewegte mich kein bisschen, genau wie er es tat.
Ich sah in seine nicht so unschuldig aussehenden Augen, die mich wie in einen Bann zo- Okay nein Jungkook sei leise, du liest zu viel Fan-Fiction.Doch langsam wurde mir sehr warm und meine Augen fingen an zu brennen, wodurch sich Tränen bildeten.
Ohne es zu wissen, drückte ich meinen Arm nur noch mehr auf die Lehne unter uns.,,Arm weg", befiel er mir ruhig, Augen immernoch fest miteinander verbunden.
Ich wollte antworten und zeigen, dass ich kein Problem hierbei habe, dabei kam jedoch nur ein kaum hörbares ,,Nein!" heraus, was den anderen zum grinsen brachte und mich leicht rot werden ließ.
Toll gemacht, Jungkook..
Aber noch weitere 3 Minuten halte ich es nicht aus. Sollte ich aufgeben?
Wenn man so darüber nachdenkt, wäre es sogar egal. Immerhin kenne ich den Typen nicht mal, und nach diesem noch lange andauernden Flug werden wir uns nie wieder sehen.
Gut so, seine eingebildete Fresse will ich sowieso nicht mehr in meinem Kopf haben.
Nicht, als wäre da überhaupt noch Platz für irgendwas drinnen..Also hob ich meine beiden Arme als Zeichen der Niederlage in die Luft, sah ihm noch etwa zwei Sekunden in die Augen und fing dann ununterbrochen an zu blinzeln und mir die Augen mit den Händen zu reiben.
Scheiss Göre..
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Ich bin noch nie geflogen, also tut mir leid, falls ich irgendwas falsches sage :)
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Just Neighbours ᵛᵏᵒᵒᵏ
Fanfic[COMPLETED] [2020/2021] _ Jeon Jungkook wollte in den anstehenden Sommerferien nichts lieber, als einfach nur zu Hause zu sein und entspannen. Doch als seine Familie ihn plötzlich zwang für vier Wochen mit in den Urlaub zu fliegen, konnte er sich se...