XXI

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Sie schaute mir besorgt ins Gesicht, doch nickte dann zögernd und ging einfach ihrem Job nach.

Was hab ich nur getan?
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Jungkooks pov

Gerade lag ich zusammengerollt mit der dicken Decke auf meinem Bett.
Es war schon fast Mitternacht, doch ich konnte wegen Taehyung einfach nicht schlafen.

Ich war am überlegen, wann das alles mit dem hingezogen fühlen zu dem Jungen überhaupt angefangen hat.
Grübelnd schniff ich und deckte mich nur noch mehr zu. Da meine Augen von dem ganzen weinen ziemlich brannten, entschloss ich mich sie nochmal zu schließen.

Das erste mal, dass ich etwas anderes gegenüber dem Jungen fühlte war glaube ich, als wir im Salzwasserbecken waren..
Da hat er ja.. Ja.

Naja egal. Danach wurde alles einfach schlimmer und schlimmer. Immer wieder versuchte ich mir die heran kriechenden Gefühle aus meinem Kopf zu hauen, aber da wir so gut wie immer zusammen waren, war das relativ unmöglich.

Das ich auf beide Geschlechter stehe, schockiert mich gar nicht mal so sehr. Eher, dass ich auf Taehyung stehe; den Typen welchen ich zu Beginn mit alles was ich hatte verabscheute.
Wie so eine Enemies to lovers Story oder so...
Bloß ging das alles hier viel zu schnell! Drei Wochen. Ich kenne ihn erst seit drei Wochen!
Geht sowas überhaupt? Kann man in einer so kurzen Zeit seine Sexualität verändern? Ach ich weiß es nicht.

Warum bin ich auch so verletzt? Eigentlich sollte es mir doch egal sein, da ich bis jetzt immer abgewiesen wurde, und Taehyung danach eh nicht mehr sehen werde. Also wieso? Was macht diesen...arroganten, egoistischen, selbstbewussten, dummen, netten, lustigen, hübschen, lieben-
Och Jungkook hör auf und geh jetzt schlafen.

Wieso rede ich überhaupt mit mir selber in meinen Gedanken? Ist das normal? Bin ich normal? Ist mein Leben normal? Ist das Leben normal? Ist leben normal? Ist da-

*ring*ring*ring*

Wurde ich aus meinem überaus komischen Gedankenfluss geholt.
Ich richtete mich schwer auf und seufzte leicht als die schöne Wärme meine Umgebung verließ.

Stöhnend nahm ich mir mein Handy, welches auf dem Nachttisch lag und zuckte etwas bei der Helligkeit zusammen.

Aera?

Verwundert wartete ich ein paar Sekunden, doch ging anschließend dran.

,,H-hallo?"

,,Hey Jungkook. Tut mir leid, dass ich dich so spät noch störe, aber weißt du was mit Taehyung los ist?"

,,Warum? Stimmt irgendwas nicht?"

,,Weiß ich nicht, deshalb frag ich ja. Ihr wart doch den ganzen Tag zusammen, stimmt's? Nachdem er vorhin zurück kam, rannte er ohne etwas anderes in sein Zimmer und kam seit dem nicht mehr raus. Er antwortet auch auf keine Nachrichten oder Anrufe. Ich mache mir einfach Sorgen, verstehst du?"

Geschockt setzte ich mich auf.
,,Wirklich? Um..Nein, nein nichts ist passiert"

,,Hmm..naja okay. Danke für's Drangehen. Wir sehen uns morgen.."

,,Alles klar..bis morgen"

Damit legte ich auch und schmiss mein Handy neben mich auf die Matratze.

Taehyung geht es schlecht? Ihm?

Warum? Er hat doch mich abgewiesen, nich ich ihn. Wieso bist du so, Taehyung? Huh?

Was ist dann mit mir? Wenn es ihm schon schlecht geht, wie fühle ich mich dann?

Wut aber auch erneute Trauer kroch in mir hoch, als ich mich von der Decke verabschiedete und schnell in meine Hausschuhe schlüpfte.

In diesem Moment war mir alles egal.

Ich öffnete meine Tür und trampelte rüber zu einer bestimmten anderen.

Mit voller Wucht klopfte und schlug ich mehrmals auf das schwere Holz und flüsterte wütend Taehyung's Namen.

,,Du scheiss Pisser jetzt mach dir verfickte Tür auf! Ich weiß das du da drinne bist!"

Als nach mehreren Flüster-Versuchen die Tür immernoch geschlossen blieb, wurde ich immer langsamer und seufzte verzweifelt auf.

Erschöpft drehte ich mich um und ließ mich vorsichtig an der Tür runter rutschen, nur um wenige Sekunden später komplett nach hinten gegen zwei lange Beine zu fallen und in die allzu bekannten braunen Augen eines 18-jährigen zu blicken.

,,Jungkook?"
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Just Neighbours ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt