Kapitel 3

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Rey

Die Zelle war ein leerer kalter dunkler Raum. Es gab nicht einmal eine Bank oder einen Hocker auf den ich mich hätte setzen können.
Seufzend lehnte ich mich gegen die Wand und ließ mich auf den Boden gleiten. Der harte Untergrund strapazierte meine Muskeln unangenehm.
Mir würde bestimmt keine medizinische Versorgung zukommen.

Es hätte schlechter laufen können. Zumindest hat man mich nicht gleich erschossen.
Ich war unglaublich erschöpft. Die letzten Stunden holten mich ein. Es war einfach alles zu viel gewesen.
Ich begann zu frieren.
Die Wunde an meinem Kopf brannte. Meine Arme waren übersät mit Schnittwunden und Kratzern.
Ich musste furchtbar aussehen.
Mit einem schnellen Ruck riss ich ein Stück Stoff von meinem dreckigen Oberteil, das halbwegs sauber geblieben ist.
Mit zusammengebissenen Zähnen drückte ich es auf meine Stirn um die Blutung zu stoppen. Der weiße Fetzen färbte sich sofort rot.
Es tat verdammt weh.
Hoffentlich entzündet sich die Wunde nicht.
Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich zurück gegen die kühle Wand aus Metall. Die Kälte betäubte meine Schmerzen etwas.
Zumindest ging es Ben gut.
Irgendwann fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

Als ich aufwachte hatte ich Kopfschmerzen.
Stöhnend setzte ich mich auf. Ich muss währen des schlafens auf die Seite gefallen sein, denn mein Arm fühlte sich unangenehm taub an.
Wie lange hatte ich geschlafen?
Mein Magen fing an zu knurren und mein Mund war knochentrocken.
Wenn ich jemanden nach Wasser fragen würde, würde man bestimmt nur lachen und mir irgendeine Beleidigung an den Kopf werfen.
So würde ich mich bestimmt nicht erniedrigen.
Ich schlang die Arme um mich und versuchte mich so gut es eben ging zu wärmen.
Ein ziemlich sinnloser Versuch.
Ich zitterte unkontrolliert.
In ein paar Stunden würde ich unterkühlt sein.
Wenn ich es nicht schon war.
Es war so kalt...
Meine Gedanken schweiften zu meinen Freunden. Wie geht es Fynn, Poe und Chewie und Rose?
Hoffentlich hatten sie und der Rest des Widerstandes den Kampf so gut wie unbeschadet bestanden. Ich betete das sie nicht nach mir suchen würden.
Sie sollten sich nicht schon wieder wegen mir in Gefahr bringen.

Ich verbrachte weitere zwei Tage in der Zelle.
Zu mindest fühlte es sich so an.
Man brachte mir weder etwas zu trinken noch etwas zu essen.
Nicht einmal auf Jakku ging es mir so schlecht wie gerade eben.
In meinem Bauch schien ein Loch zu sein und meine Lippen waren spröde vom Wassermangel.
Mir war schlecht und schwindelig.
Ich war andauernd müde und schlief viel.
Meine Muskeln waren auf dauer taub geworden von dem harten Boden und der starren Kälte.

Ben

Nachdem ich mehrere Tage fast durchgehend bewusstlos war, fühlte ich mich etwas besser. Es würde noch ein paar Wochen dauern bis meine Kraft vollständig hergestellt war.
Ich fuhr mir durch die Haare und setze mich auf.
Die Schmerzen die ich noch vor wenigen Tagen hatte, waren zu einem erträglichen dumpfen Pochen geworden.
Das kurzzeitige Schwindelgefühl in meinem Kopf ließ nach und ich bekam wieder einen klaren Kopf.
Der Medidroide beachtete mich kaum.
Ich ließ ihn meine Verbände wechseln bevor ich aufstand und meine Stiefel anzog.
Wo steckte Rey?
Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit.
Ich ging auf die Tür zu, die sich sofort lautlos öffnete.
Mit schnellen Schritten lief ich auf einen der Sturmtruppler zu der Wache hielt. Sofort salutierte er als es mich sah.
,,Wo ist die Frau?", fragte ich barsch.
,,Sie befindet sich in einer der Zellen, oberster Anführer", antwortete er mir mit zitternder Stimme.
Solche Idioten.
Ohne ihn weiter zu beachten lief ich an ihm vorbei und nahm den kürzesten Weg zu den Zellen.

Reylo  The way to happinessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt