Kapitel 11

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Rey

Am nächsten Morgen verabschiedete sich Ben von mir und den anderen.
Wir hatten uns alle vor dem Hauptgebäude versammelt.

Ich wollte nicht das er geht. Wir hatten die ganze Nacht auf der kleinen Lichtung verbracht. Wir lagen auf dem weichen Moos und genossen diesen wundervollen Moment der nur uns beiden gehörte. Irgendwann war Ben eingeschlafen. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.

Jetzt war nichts mehr von diesem friedlichen Gesichtsausdruck zu sehen.

Er schaute ziemlich verdutzt drein als Rose ihn in eine kurze Umarmung zog und Poe ihm freundschaftlich auf die Schulter klopfte.
Das hatte er bestimmt nicht erwartet.
Leider war Chewie nicht da um sich ebenfalls von ihm verabschieden zu können.
Fynn strafte ihn mit Verachtung. Er verstand einfach nicht das Ben nicht mehr Kylo Ren war. Er weigerte sich ihn hier zu akzeptieren.
Es war zwecklos. Egal wie sehr wir versuchten ihn vom Gegenteil zu überzeugen.

Ich begleitete Ben zu seinem TIE-Jäger den einer der Widerstandskämpfer gestern hier her gebracht hatte.
Wortlos reichte ich ihm sein Lichtschwert. Seine Finger streiften meine.
,,Pass auf dich auf", sagte ich nur und küsste ihn innig. Ben zog mich an meiner Taille näher an sich heran bevor er in den TIE-Jäger einstieg und los flog.

Ben

Es hatte sich nicht viel auf meinem Schiff verändert. Ich hatte gerade den Hangar erreicht, da stand schon einer meiner Offiziere bereit um mich mit Fragen und wichtigen Informationen zu löchern.
Darauf hatte ich jetzt wirklich keine Lust aber ich hörte ihm geduldig zu.

,,Die Mannschaft möchte wissen wie der weitere Plan aussieht. Der Widerstand ist der ersten Ordnung immer noch ein Dorn im Auge."

Innerlich stöhnte ich auf. Ich war wirklich froh wenn ich hier fertig war und zu Rey zurück konnte.

,,Der Widerstand stellt keine Probleme für uns da. Er ist keine Gefahr," antwortete ich mit kalter Stimme. Ich setzte meine Maske auf die mir einer der Sturmtruppler brachte.
Hier musste ich weiterhin Kylo Ren verkörpern.
,,Aber Sir...", setzte der Offizier an. Ich beachtete ihn nicht und machte mich auf den Weg zu meinem Quartier.
Auf dem Weg dort hin streckte ich die Fühler der Macht aus.
Die Dunkelheit war überwiegend. Kaum einer trug die helle Seite in sich.
Ich zwang mich die Schultern nicht hängen zu lassen.
Die anderen würden sich nicht freuen das zu hören.

Mein Blick glitt durch den Raum der für so viele Jahre mein einziger Zufluchtsort gewesen war, mit den dunklen Farben und dem großen Glasfenster.
Ich hasste dieses Zimmer so sehr.
Bald würde ich es nicht mehr sehen müssen.
Zumindest hoffte ich das.
Schnell packte ich ein paar Dinge zusammen und stellte sie an die Wand neben die Tür, unschlüssig ob ich sie bei meinem Aufbruch mitnehmen oder hier verrotten lassen sollte. Eigentlich bedeuteten sie mir nichts.
Ich würde es später entscheiden.

Ich ging zu dem Raum in dem sich sämtliche Steuerungssysteme befanden.
Mit der Macht sorgte ich dafür, dass alle, die sich im Raum befanden, in eine Art Trance verfielen und nicht mehr mitbekamen was um sie herum geschah.
Es würde zu lange dauern sie alle aus dem Raum zu schicken und unnötige Fragen aufwerfen.

Ich ging zu einem der Pulte und ließ dem Widerstand alle Informationen über die Steuerungssysteme des Sternenzerstörers zukommen.
Mein eigentlich nicht ernst gemeinter Vorschlag alle auf einem schwer erreichbaren und fast unbewohnten Planeten auszusetzen fand überraschend viel Zustimmung.
Bei dem Gedanken wie Poe begeistert anfing Planeten und Sonnensysteme aufzuzählen, musste ich schmunzeln.
Ich sendete die Informationen ab. Mal sehen was Poe alles damit anstellen würde.

Schnell verließ ich den Kontrollraum. Doch plötzlich stellte sich mir ein Offizier in den Weg.
Die anderen befanden sich immer noch in Trance.
Ein grausames Grinsen lag auf dem Gesicht des Offiziers.
Ich kann nicht mal seinen Namen.
,,Es scheint so als hätte unser Informant doch recht gehabt", sagte er hönisch.
Sein Gesicht war zu einer Grimasse verzogen.
Die Sturmtruppler-Staffel die hinter ihm stand hatte seine Blaster auf mich gerichtet.
Was war hier los? Ich hatte ein ungutes Gefühl.
,,Die helle Seite hat dich also doch wieder für sich gewinnen können, Ben Solo." Er sprach meinen Namen hasserfüllt aus.
,,Nehmt ihn fest!", rief er. Sofort kamen die Sturmtruppler auf mich zu.
Ich streckte instinktiv meine Hand aus. Die Macht pulsierte in mir.
Eine Sekunde später fielen die ersten zu Boden und blieben reglos liegen. Ihre Blaster schlitterten über das glatte Metall.
Die anderen begannen zu feuern. Ich lenkte ihre Schüsse ab. Sie prallten von den Wänden und flogen kreuz und quer durch die Gegend. Schreie ertönten. Funken sprühten als eines der Kabel getroffen wurde.
Ich war in meinem Element.
Die nächsten blieben reglos am Boden liegen. Einer hatte seine Hand auf den Bauch gelegt und röchelte. Neben ihm bildete sich langsam eine Lache aus Blut.
Der Offizier war regungslos stehen geblieben. Sein Körper befand sich in einer Schockstarre.
Ich richtete meine Aufmerksamkeit zu spät auf meine Feinde. Ein Lichtstrahl flog auf mich zu und verletzte mich an der Seite.
Überrascht sackte ich auf die Knie. Ich war nicht aufmerksam gewesen.
Einer der Sturmtruppler kam auf mich zu. Bevor ich mich aufrappeln und gegen ihn verteidigen konnte, schlug er mir mit der Rückseite seines Blasters mitten auf die Stirn.
Mir wurde schwarz vor Augen.

Rey

Irgendetwas stimmte nicht.
Unruhig lief ich auf und ab. Das Gefühl wollte einfach nicht verschwinden.
Gerade eben hatte Poe alle wichtigen Daten von Ben erhalten, die er brauchte um das Schiff aus der Entfernung steuern zu können. Jetzt warteten wir nur noch auf Ben's Rückkehr.
Ich schaute auf die Uhr.
Er war schon viel zu lange fort.
,,Beruhige dich, Rey", meinte Poe. Er war schon ganz genervt von meiner herumrennerei. Es machte ihn nervös.
Chewie sagte etwas zu mir.
,,Danke Chewie, das weiß ich zu schätzen", antwortete ich und versuchte zu lächeln. So wirklich wollte mir das aber nicht gelingen.

Es verging eine weiter Stunde.

,, Wenn er nicht in der nächsten Stunde zurück kommt, werde ich anfangen das Schiff zu übernehmen. Egal ob er noch dort ist oder nicht."
Poe's Gesicht war ernst. Er schaute auf die Uhr.
,,Was! Das kannst du nicht machen!", rief ich entsetzt.
Poe wirkte entschlossen. Er wollte etwas sagen doch Rose kam in den Kontrollraum gestürmt.
,,Hat jemand von euch Fynn gesehen? Ich kann ihn nirgendwo finden." Sie sah besorgt aus.
Erst jetzt merkte ich, dass ich Fynn schon den ganzen Tag nicht gesehen hatte.
,,Ich gehe ihn suchen", sagte ich und machte mich auf den Weg.

Fynn war nirgends im Lager zu finden. Egal wen ich fragte, niemand hatte ihn gesehen. Ich hörte schließlich mit suchen auf.
Ben war immer noch nicht zurück also würde ich mich auf die Suche nach ihm machen. Ich hoffte ihm war nichts passiert.
In meiner Hütte ging ich sofort auf die kleine Kiste zu, in der ich mein Lichtschwert aufbewahrte.
,,Schon seltsam wie viel dir dieser Trottel bedeutet."
Ich fuhr erschrocken herum. Fynn stand im Türrahmen.
,,Die anderen haben überall nach dir gesucht. Wo warst du?", fragte ich ernst und umklammerte mein Lichtschwert. Fynn kam mir so seltsam vor.
,,Ich habe getan was getan werden muss, damit alles wieder so werden kann wie es mal war."
Fynn lehnte sich gegen den Türrahmen. Auf seinem Gesicht spiegelte sich Triumph wieder. Mir lief es kalt den Rücken herunter.
,,Ben wird nicht zurück kommen."
Die Zeit schien still zu stehen.
,,Was hast du getan!", schrie ich ihn an.
Wann war Fynn so unberechenbar geworden?
,,Die erste Ordnung wird sich um ihn kümmern", meinte er kaltherzig. Er kam auf mich zu.
,, Er manipuliert dich nur Rey. Die anderen sind zu blind um es zu bemerken aber ich habe es gesehen."
Er wollte nach meiner Hand greifen.

,,Nein! Wie kannst du es wagen zu behaupten, dass du wüsstest wer er ist?! Weshalb bist du so grausam?!"
Ich aktivierte mein Lichtschwert.

Danke für über 100 reads😄
Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Ich habe Wattpad erst seit ein paar Tagen und bin gerade absolut überrascht.
Dankeschön ❤

Hanna🪐🌙

Reylo  The way to happinessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt