Kapitel 10

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Ben

Rey hielt mich fest. Sie sagte kein Wort sondern strich mir einfach nur beruhigend über den Kopf.
Ich schloss meine Augen und lauschte ihrem gleichmäßigem Herzschlag.
Es beruhigte mich ein wenig.

Ich hatte Albträume. Schreckliche Albträume.
Grauenvolle Erinnerungen kamen in mir hoch. Wie ich meinen Vater umgebracht hatte. Den Ausdruck in seinem Gesicht werde ich nie vergessen als er starr die Brücke hinunter fiel, hinein in die Dunkelheit.
Doch das konnte ich Rey nicht erzählen. Manche Dinge musste ich selbst bekämpfen.
Ich war mir nur nicht sicher ob ich das ohne Rey schaffen konnte.
Ich wollte sie nicht belasten.

Irgendwann löste ich mich von Rey. Sofort fehlte mir ihre Nähe.
Rose hatte mir vorrübergehend ein Zimmer im Hauptgebäude angeboten doch ich hatte es abgelehnt.
Ich brauchte Rey's Nähe so sehr wie die Luft zum atmen.
Es war schon schlimm genug, dass ich morgen wieder auf mein Schiff musste.
Poe hatte mich gebeten so schnell wie möglich mit der Suche nach Anhängern der dunklen Seite zu beginnen.
Ich fühlte mich seltsam dabei. Vor nicht allzu langer Zeit gehörte ich schließlich selbst noch dazu.
,,Werden wir je die Chance auf ein sorgenfreies Leben bekommen", fragte ich in die Stille.
Rey lächelte Schwach. Ihre Finger fuhren durch meine Haare und sie drückte mir einen Kuss auf den Scheitel.
Ich liebte dieses Gefühl so sehr.
Diese kleine Geste zeigte mir wie sehr sie mich liebte.
Ich spürte das sie keine Antwort auf meine Frage wusste.

Rey

Ben so verletzlich zu sehen brach mir beinahe das Herz. Seine Vergangenheit belastete ihn und ich merkte, dass er sich so sehr wünschte vieles ändern zu können.
Genau so sehr wünschte ich mir seine Frage beantworten zu können.
Aber ich konnte es nicht weil ich die Antwort selbst noch suchte.
Ben wirkte immer noch bedrückt. Ich spürte das ihn etwas tief im inneren auffraß. Er schien nich darüber reden zu wollen und ich akzeptierte das. Wenn er bereit war darüber zu sprechen, würde ich da sein und ihm zuhören.
Ich schob mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Meine Kleidung für die Nacht, die lediglich aus einen von Ben's Oberteilen bestand, lag angenehm weich auf meiner Haut.
Kurz entschlossen nahm ich Bens Hand.
Verwirrt schaute er mich an als ich ihn vom Bett zog und aus der Hütte führte.
,,Wo gehen wir hin", fragte er mich als ich ihn in den Wald zog.
,,Lass dich überraschen. Es wird dir gefallen", meinte ich nur und lächelte ihn geheimnisvoll an. Ben's Augenbrauen schossen in die Höhe. Er folgte mir ohne weitere Fragen.

Trotz der kühlen Brise war es angenehm warm.
Das Gras und das weiche Moos kitzelten meine nackten Füße und streiften meine Waden.

Ein paar Minuten später hatten wir unser Ziel erreicht.

Ich verkniff mir mühsam ein Lachen als ich Ben's begeistertes Gesicht sah. Er wirkte wie ein kleiner Junge der das erste Mal mit einem Raumschiff fliegen durfte.
Ich war froh ihm für diesen Moment von seinen Ängsten ablenken zu können.

Die kleine Lichtung zu der ich uns gebracht hatte war erleuchtet mit kleinen hellen Punkten die durch die Luft schwebten. Ich habe genau so reagiert wie Ben als ich diesen Ort zum ersten mal entdeckt hatte.
Die kleinen leuchtenden Käfer flogen um uns herum.
Das Glühen reflektierte sich in Bens Augen.
Vorsichtig streckte er seine Hand aus und einer der kleinen, leuchtenden Punkte setzte sich auf seinen Zeigefinger.
Ich schloss dieses Bild fest in meinen Erinnerungen ein. Kein Foto der Welt könnte diesem realen Moment gerecht werden. Glück und Freude konnte man nicht auf Bildern festhalten.
,,Ich habe so etwas noch nie gesehen", flüsterte Ben. Ein ungläubiges Lachen kam aus seiner Kehle. Er strahlte mich glücklich an.

,,Danke, Rey", sagte er über unsere Verbindung.

,,Ich liebe dich", gab ich zurück.

Reylo  The way to happinessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt