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Ihr könnt euch den See circa so wie im Bild vorstellen.(Das sind Fairy Pools in Schottland wirklich wunderschön^^)

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Den Rest des Tages war ich abgelenkt von der Arbeit die erledigt werden musste, und versäumte dadurch Jack zu sagen das ich am Abend nochmal in den Wald wollte und als es mir wieder einfiel, lag er bereits schlafend neben mir. Obwohl ich mich ein wenig schlecht deshalb fühlte, da er sollte er aufwachen wahrscheinlich denken würde ich hätte ihn verlassen oder davon ausgehen würde mir wäre etwas passiert, entschied ich mich dafür trotzdem zu gehen.

Ich schälte mich möglichst leise aus der Decke und schlich mich vorsichtig aus dem Provisorischen Zelt. Die kleine Lichtung war noch immer mit dem warmen Licht eines Lagerfeuers getränkt, dass Tiere fernhalten sollte. Doch trotz der Wärme der Flammen wehte eine kühle Brise, die mir eine Gänsehaut auf die Arme jagte. Am klaren Nachthimmel stand ein hell leuchtender Vollmond und der Ruf einer Eule sandte mir einen Schauer über den Rücken, doch obwohl die Atmosphäre leicht unheimlich war, spürte ich noch immer den Drang die Lichtung, die ich am Nachmittag gesehen hatte wieder zu finden. Ich holte mir kurzerhand mein bestes Unterkleid aus einem Haufen von Kleidung, am Rand der Lichtung und begann mich leise in Richtung Wald zu bewegen.

Der Wind brachte die Blätter zum Rascheln und wehte mir einige meiner Locken ins Gesicht, bei Nacht wirkten die Geräusche des Waldes lauter, vollkommener. Das leise knacken im Unterholz, die letzten Vogelgesänge des Tages, und das ferne heulen eines einsamen Wolfes drangen mir bis ins Mark, schreckten mich allerdings seltsamerweise nicht ab, sondern zogen mich noch weiter in Richtung der dunklen Masse aus Grün. Da kein bestimmter Weg durch die Bäume führte, ließ ich mich einfach von meinem Gefühl leiten und strich zu meiner eigenen Überraschung unwahrscheinlich leise durch das Gestrüpp. Das Moos auf dem Boden sorgte dafür das ich mich fühlte als würde ich auf Wolken gehen und nach einiger Zeit des Wanderns, fand ich mich tatsächlich an der kleinen Klippe die über dem Kreisrunden See lag. Der Mond spiegelte sich in der unbewegten Wasserfläche und ich lief schneller als zuvor den Abhang an der Seite der Klippe hinab, der ans Wasser führte.

Unten angekommen blickte ich mich nach einem passenden Platz um, um meine Kleidung zurückzulassen und fand schnell einen kleinen Felsüberhang, er war mit Efeu umrankt und einige weiße, Wildblumen wuchsen am Rand der Schattenfläche, als würden sie sich nach dem Mondlicht recken das einen blauen Schimmer auf die zarten Blütenblätter legte, in einem Konkurrenzkampf um das strahlende Licht das sie brauchten um zu überleben. Ich watete vorsichtig, darauf bedacht nicht das Wasser zu berühren durch die Gräser am Rand des klaren Wassers entlang, das mir erlaubte bis auf den Grund zu blicken. Nachdem ich meine Sachen unter den Felsen gelegt hatte, strich ich vorsichtig meine Ärmel an meinen Armen hinab und ließ den beigen Stoff meinen Körper hinabgleiten, um ihn dann am Ufer zurückzulassen und vorsichtig einen Fuß in das Wasser zu setzten. Es fühlte sich seltsam an, als ob es keine Temperatur hatte, weder kalt noch warm, nicht angenehm aber auch nicht so, dass es mich unwohl fühlen ließ und obwohl mir nicht kalt war lief mir ein Schauer über den Rücken und die Haare auf meinen Armen stellten sich auf, während ich mich weiter ins Wasser begab. Das Wasser wanderte meine Beine hinauf, über meinen Bauchnabel und an meinen Armen entlang, bis ich mich bis zum Hals im Wasser wiederfand. Als ich zum Mond hinauf blickte schloss ich die Augen und badete mein Gesicht in dem kalten Licht. Ich fühlte mich schwerelos in dem Türkisen Wasser treibend und spürte den winzigen Wellen die jede meiner Bewegungen auslöste hinterher. Eine sanfte Ruhe hatte sich in meinem Geist breitgemacht. Eine Pause von den ständigen Gedanken um unseren Plan, der Frage wie es wohl ausgehen würde, ob ich es schaffen könnte. Die simple Stille des Momentes zog mich unweigerlich aus meiner Realität in eine andere Welt und ließ mich vergessen. Ich tauchte für einen Moment unter, blendete alle Geräusche aus und als ich wieder auftauchte hatte sich ein leichtes lächeln auf meine Lippen gelegt. Ich schüttelte gerade etwas Wasser aus meinem Haar, als ein knacken im Unterholz meine Aufmerksamkeit erregte.

  Einige Momente verweilte ich still im Wasser, mein Herzklopfte als wäre ich Kilometerweit gelaufen und meine Gedanken liefen auf Hochtouren, was oder wer versteckte sich dort in den Büschen? In meinem Kopf hatte sich mein Besucher bereits als Wache des Königs entpuppt, ein Mann dem ich hilflos ausgeliefert war. Er würde sich an mir vergehen und mich dann allein und hilflos zurücklassen. Panik erwachte in mir zum Leben und nahm den Platz des guten Gefühls der Freiheit und Ruhe ein das bis eben meinen Geist erfüllt hatte. Es drückte auf mein Herz wie der Lauf einer Pistole sich in deinen Rücken presste und schien dem Wald einen Schatten überzuwerfen.

„Hallo?" meine Stimme erschien leise, unsicher fast schon bedrückt. „I-Ist da jemand?" 

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827 Wörter


Is it okay to Love him? (Jack Sparrow FF) Aktuell in Überarbeitung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt