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Als ich am nächsten morgen aufwachte, war mein erster Impuls Lizzy zu wecken, doch als ich mich zu ihrer Hängematte nach unten beugte viel mir wieder ein das sie weg war. Der fakt nicht zu wissen wann und ob ich sie wiedersehen würde fraß mich von innen auf und in der Kajüte zu sein half nicht. Also entschied ich mich an Deck zu gehen, als ich aus der Luke im Boden trat fuhr mir eine kalte Briese ins Haar und ließ mich leicht erzittern, doch es machte mir nichts. Ein leichter Nebelschleier lag auf dem Ozean und der Himmel war noch Wolkenverhangen.

 Ich stellte überrascht fest das ich wohl die erste war die an Deck kam da es Menschenleer war doch ich genoss die Stille in vollen zügen während ich in Richtung Bug lief und mich an die Reling stellte. Gischt spritzte in mein Gesicht und ich schloss einfach die Augen und ließ meine Gedanken ziehen, über Lizzy und die Ereignisse in Port Royal, was uns bevorstand und über den gestrigen Abend. Ich war mir nicht sicher was ich darüber fühlen sollte, immer wenn ich mit ihm zusammen war fühlte ich mich irgendwie seltsam, nervös aber auf eine gute Art. Doch was ich für ihn fühlte war mir ein Rätsel. 

Ein Räuspern hinter mir riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich zusammenzucken, als ich herumwirbelte sah ich in Jacks Gesicht. Er lachte leicht bei meiner Reaktion "Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Wollt nur sagen das wir jetzt essen also wenn du auch was möchtest..." Ich nickte nur und rieb mir unsicher den Nacken um ihm dann unter Deck zu folgen. Ich saß so wie jeden morgen zwischen Kenway und Jack doch anders als sonst, nahm ich nicht and der angeregten Unterhaltung teil sondern sah lustlos auf mein Essen. Ich schaffte es irgendwie das Frühstück zu überleben und entscheid nach kurzem überlegen wieder in meine Kajüte zu gehen da ich nicht in Stimmung für Gesellschaft war.

Dort angekommen ließ ich mich auf Lizzys Hängematte fallen, ich hatte nicht vor irgendwas zu tun, sondern saß einfach nur da und starrte die Wand an. Nach einiger Zeit entschied ich einen Brief an Lizzy zu schreiben, sie würde ihn nie erhalten da ich keine Möglichkeit hatte ihn abzuschicken doch ich dachte es würde mir wahrscheinlich das Gefühl geben ihr näher zu sein. Ich erinnerte mich Pergament und eine Schreibfeder in Jacks Kajüte gesehen zu haben, also entschied ich in eben diese zu gehen und mir alles zu holen was ich brauchte. Ich hoffte einfach es würde nicht auffallen.

Ich öffnete leise seine Tür und betrat die in schwummeriges licht getauchte Kajüte und sah die Sachen recht schnell im Regal stehen. Ich griff nach dem Pergament und der Feder, musste jedoch erkennen das die  Tinte fehlte also sah ich mich erneut im Zimmer um, um sie schließlich auf dem Tisch unter einer Karte zu finden ich griff mir auch dieses Behältnis und beeilte mich zurück in meine Kajüte zu kommen.

Hey Lizzy,

Ich kann gar nicht ausdrücken wie sehr ich dich bereits jetzt vermisse, diese Kabine in der ich jetzt schon seit Stunden allein sitze fühlt sich so verdammt lehr an ohne dich. Ich zweifle ob es richtig war dich zu verlassen, ja ich liebe es wie das Schiff nachts schaukelt und die Gesellschaft dieser seltsamen und doch so liebenswürdigen Menschen, die so anders sind als man es erwartet, die ersten wahren Freunde die mich so nehmen wie ich bin und nicht so wie ich tue ich würde es sein. Ich passte nie in das Leben in unserer kleinen Stadt, in diesem viel zu großen Haus, mit Menschen die sich den ganzen Tag dinge vorspielen und ihre Zeit damit vergeuden sich anzulügen. Unserm ständig enttäuschten Vater der mir mindestens drei mal am Tag sagt das ich doch mehr so sein soll wie du. Doch ich passe zu dir, du warst die einzige Person dort die mir Sicherheit gegeben hat. Das Gefühl zu wissen das wir nicht mehr bis spät in die Nacht über Dinge reden die wir sowieso nie ändern können, wie wir so tun als würden wir Schlafen wenn wir mal wieder unsern Vater durch unser lachen über viel zu schlechte Witze geweckt haben oder wie du mir sagst das ich meinen Platz finden werde und mich getröstet hast wenn ich wie so oft verzweifelt bin, an dem Fakt das sich nie etwas ändern wird frisst mich auf. Und jetzt wo es sich geändert hat bist du nicht hier. Ich traue dir zu das du schon jetzt mit dem König an einem Tisch sitzt und ihm um deine Finger gewickelt hast oder auf dem Weg zurück zu Will bist. Und so selbstsüchtig es ist würde ich dich am liebsten sofort wieder hier aufs Schiff holen einfach um nicht so allein zu sein.

Katherine

Nachdem ich den Brief zu ende geschrieben hatte faltete ich ihn und legte ihn unter Lizzys Kopfkissen. Es hatte sich verdammt gut angefühlt das alle aufzuschreiben und doch hatte es am ende nichts verändert. Sie war nicht hier und sie würde auch nie wieder hier sein. 

Die Sonne stand inzwischen hoch am Himmel und hatte den morgendlichen Nebel vertrieben. Ich setzte mich kurzerhand vor das kleine Fenster der Kammer um mir die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen, ein warmes Gefühl breitete sich auf meiner Haut aus und ein leichtes lächeln schlich sich auf mein Gesicht während ich einfach da saß. Ich dachte nicht mehr daran was ich verloren hatte, wie verloren ich war in dieser Welt die viel größer war als ich dachte sondern genoss das kurze Gefühl der innerlichen Ruhe die sich in mir ausbreitete

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Is it okay to Love him? (Jack Sparrow FF) Aktuell in Überarbeitung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt