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Eine weitere harte Woche Dreharbeiten verging. Meine Laune wurde besser und ich hatte den beiden erklärt, dass es für mich nur Sex war. Obwohl ich mir da nicht so sicher war, nachdem ich in der vergangen Woche mehr von ihm kennengelernt hatte, als nur seinen Körper. Eine Nacht war er nochmal bei mir und ich hatte diese in vollen Zügen genossen. Meine Arbeit am Set war getan, also wartete auf mich bereits der Rückflug. Wenige Stunden später landete ich in L.A. und war froh, als ich meine Wohnung betrat. Ich nutzte die drei Tage darauf, um Zeit in meinem Auto zu verbringen oder einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Seb hatte mir hin und wieder geschrieben. Am Mittwoch darauf waren alle Dreharbeiten abgeschlossen und ich bekam die Nachricht für einen Termin. Ich sollte zusammen mit Anthony und Seb zu einem Interview bezüglich des Films. Allerdings hatte ich noch zwei Tage. Mein Handy klingelte und ich schaute geistesabwesend auf das Display. Chris Nummer leuchtete auf und ich hob ab.
"Hey ho.", sagte ich.
"Hey. Wie geht es dir?", fragte er.
"Bestens. Dir?".
"Sehr gut. Bin auch gerade zuhause angekommen. Hast du morgen schon was vor?".
"Nein, wieso?".
"Lust auf einen Kaffee vorbeizukommen?".
"Ja. Klar. Wann soll ich rumkommen?".
"Gegen zwei?".
"Klar. Das schaffe ich. Schreibe mir deine Adresse aber nochmal.".
"Mache ich doch glatt. Was machst du heute noch?". "Ich gehe gleich zum Pier. Bin verabredet.".
"Seb?".
"Nein. Eine Freundin.", sagte ich, wohlwissend, dass dies eine fette Lüge war.
"Oh okay. Dann wünsche ich dir viel Spaß und wir sehen uns morgen.".
"Danke, bis morgen.". Damit legte er auf und ich atmete durch. Ich erhob mich vom Sofa und lief zum Aufzug. Ich fuhr runter in die Garage und setzte mich ins Auto. Ich fuhr los und kam wenige Minuten später auf dem großen Parkplatz am Pier an. Dort wollten wir uns treffen. Ich lehnte mich im Sitz zurück und wartete. Die Musik war laut und die Sonne brannte durch das offene Fenster auf meiner Haut. Ich genoss den Moment und erschrak, als neben mir ruckartig die Tür aufging.
"Hey, pass doch auf.", rutschte mir raus.
"Oh sorry.", sagte Seb und ich sah ihn an und musste lachen.
"Sorry. Ich dachte du wärst irgendwer. Aber trotzdem bitte sachte mit meinem Auto.", sagte ich. "Verzeihung.", grinste er.
"Schon okay.", sagte ich und stellte den Motor ab. Ich stieg aus dem Auto und ging zu ihm. Er nahm mich zur Begrüßung in den Arm und ich musterte ihn kurz. Er sah unfassbar leger aus, aber wieder sehr gut.
"Wollen wir zum Pier hoch?", fragte er.
"Ja.", sagte ich und wir gingen auf die Treppe zu. "Was hast du die letzten Tage gemacht?", fragte er. "Habe die Zeit ohne Auto nachgeholt.", sagte ich und er musste lachen.
"Warum wundert mich das nicht?", fragte er.
"Du weißt, wie sehr ich meinen Wagen liebe.", sagte ich.
"Ja, das stimmt.".
"Hast du auch schon Bescheid bekommen, dass wir mit Anthony zum Interview müssen?".
"Ja. Du bist das erste Stuntdouble, dass mit dem Hauptcast zusammen interviewt wird.".
"Was? Ehrlich?".
"Ja. Die Stuntdoubles sind meistens eher unter sich. Du bist aber anders.".
"Das hätte ich nicht gedacht.".
"Wieso?".
"Naja, ich dachte eher, die sind alle immer zusammen.".
"Nein. Du trainierst nicht so extrem viel. Deswegen hattest du mehr Zeit, die du mit uns verbringen konntest.".
"Oh okay. Da hatte ich wohl Glück. Ich muss zugeben, dass ich schon etwas nervös bin, wegen des Interviews. Ich hatte noch nie wirklich eins.".
"Mach dir keine Sorgen. Sei einfach so wie immer. Außerdem sind wir ja dabei.".
"Wird schon schief gehen.".
"Lust auf eine Riesenradfahrt?".
"Mh, nein.".
"Warum nicht?".
"Weil ich Angst vor Riesenrädern habe.".
"Du bist ein fucking Stuntdouble und hast Angst davor?".
"Ja. Kindheitstrauma.".
"Ohje. Willst du es überwinden?".
"Ich glaube nicht.".
"Komm schon. Ich bin da. Dir passiert da nichts.". Ich schaute auf das Riesenrad und sagte, "Nein. Keine Chance.".
"Irgendwann kriege ich das schon hin.".
"Sei dir da mal nicht so sicher.". Wir liefen bis zum Ende des Pier's und setzten uns auf die Bank.
"Also, du hast erzählt, dass du aus Texas kommst. Hast du deine große Klappe daher?", fragte er. "Wow, charmante Frage.", sagte ich grinsend, "Ich habe die große Klappe von meinem Dad. Er ist genauso wie ich.".
"Vermisst du deine Familie?".
"Schon ab und zu. Ich vermisse es auszureiten und nur den Wind um meiner Nase zu spüren.".
"Warum fliegst du nicht hin?".
"Ich habe noch Arbeit. Nach dem Interview könnte ich das aber eigentlich mal machen.".
"Das klingt doch nach einem Plan.".
"Was hast du so vor nach dem Interview?". "Renovieren. Ich habe ja ein neues Haus gefunden.". "Oh stimmt. Wegen dem Auszug bei deiner Ex, richtig?".
"Mh, ja.", sagte er und schaute nervös weg.
"Was ist los, Seb?", fragte ich.
"Nichts. Das ist nur ein komisches Thema, von dem wir schnell wieder weg sollten.".
"Ich hatte nicht vor, näher darauf einzugehen. Ich weiß wie nervig diese Themen sind. Mein Ex war ja schließlich auch kein Goldstück.".
"Sonst wärst du vermutlich auch noch mit ihm zusammen. Und wir hätten nicht die netten Nächte in Ohio miteinander verbracht.".
"Richtig.". Wir mussten beide lachen und schauten auf das weite Meer hinaus. Wir saßen eine Weile einfach schweigend nebeneinander, bis Seb fragte, "Wollen wir uns was zu essen holen?".
"Au ja. Ich will Churros.", sagte ich und sprang von der Bank auf.
"Warum frage ich überhaupt?", fragte er und schüttelte grinsend den Kopf.
"Weiß ich auch nicht.", sagte ich und folgte ihm in Richtung Fressmeile. Wenige Minuten später saß ich glücklich mit meinen Churros in der Hand am Tisch. Wir plauderten eine Weile, bis wir beschlossen, zu den Autos zurückzukehren, da es langsam sehr voll wurde. Als wir an meinem Auto ankamen, sagte Seb, "Wir sehen uns übermorgen.".
"Ja.", sagte ich und lächelte zufrieden. Er kam zu mir und nahm mich in den Arm. Dann spürte ich seine warmen Lippen auf meiner Schläfe. Kurz darauf, ließ er mich los und ging zurück zu seinem Auto. Ich stieg ein und fuhr heim. Dort machte ich mir noch einen schönen Abend. Aber dieser Mann, hatte meine Gedanken voll im Griff.

Love the Stuntgirl // Sebastian Stan and Chris Evans x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt