Kapitel 17

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"Sie kommen mit mir", sagte Kasai, als wir die Villa wieder erreichten. Die Eingangshalle war riesig. Er ging bis zu einer Türe im vierten Stock voran. Dahinter befand sich ein grosser Raum mit einem riesigen Bett.
"Ich bitte Sie, mir eine Privatshow zu geben!", befahl er.
"Natürlich, mein Herr", antwortete ich automatisch. Kasai nahm den Hörer des Internen Telefons ab und forderte, dass Mike in seinem Schlafzimmer meine Musik einschalten würde. Dann legte er ohne weitere Worte auf. Ich betrachtete in dieser Zeit ein altes Gemälde an der Wand. Es zeigte einen Wolf, der zähnefletschend einem Schaf gegenüberstand. Das Fluchttier stand mit dem Hinterteil an der steinigen Wand einer Lawine. Auswegslos, dachte ich. Kurze Zeit später erfüllten wohlklingende Töne den Raum.
"Darf ich mir noch etwas anderes anziehen? Ich möchte dieses wunderschöne Kleid nur ungern beschädigen",  fragte ich devot.
"Kommen Sie her." Er drehte mich mit geschickten  Händen um und öffnete den Reissverschluss auf der Rückseite. Ich drückte das Kleid an meinem Busen, damit es nicht herunterfiel.
"Sie verstehen leider nicht ganz", versuchte ich es erneut.
"Das Kleid erlaubte keinen Büstenhalter." In seinen kalten Augen konnte ich sehen, dass er sich dem völlig  bewusst war. Wahrscheinlich hatte er diesen Plan von Beginn an ausgeklügelt. Ich atmete kurz tief ein und liess das Kleid fallen. Halb entblösst stand ich nun vor ihm. Mein Besitzer setzte sich auf sein Bett. Ich schritt unsicher zu den Lautsprechern und erhöhte die  Lautstärke. Mit einem unwohlen Gefühl, begann ich die Show.

"Komm näher!", verfügte Kasai. Unterwürfig erfüllte ich seinen Wunsch und tanzte unmittelbar vor ihm. Seine Hände wanderten hemmungslos über meinen Körper. Mit einem Ruck beförderte er mich auf sein Bett und war über mir. Er zwang seine Lippen auf meine. Doch als ich ihn wegdrückte, funkelte er mich wütend an.
"Ich habe dich gekauft. Du gehörst mir!" Sein bedrohlicher Blick jagte mir Angst ein.
"Ich bin Tänzerin und keine Prostituierte!", verteidigte ich mich.
"Wenn du nicht gehorchst, werde ich dafür sorgen, dass du in deinem Leben nirgends mehr arbeiten kannst. Solange du tust, was man dir sagt, wirst du hier eine schöne Zeit verbringen." Seine Worte hatten ihr Ziel erreicht. Eingeschüchtert gab ich meinen Widerstand auf.
"Zieh dich aus!" Ich entfernte auch noch mein letztes Kleidungsstük und er betrachtete mich. Ich fühlte mich wie das Schaf auf dem Gemälde. Hektisch zog sich nun auch Kasai aus. Er konnte es anscheinend kaum erwarten. Unter den dunkelgrauen Brusthaaren liessen sich Reste eines gestählten Körpers erkennen. Als junger Mann hatte er offensichtlich viel trainiert. Die Grösse seines Penis hingegen fiel eher bescheiden aus. Ohne Vorspiel oder ähnliches drang er direkt in mich ein. Ich zog scharf die Luft ein. Mich hatte die ganze Unterhaltung nicht sonderlich angeturnt, weshalb ich nur beschränkt feucht war. Kasai schien das nicht zu stören.
"Du sollst keinen Mucks von dir geben!", befahl er und stiess immer weiter in mich. Ich schloss die Augen. Vielleicht würde es einfacher werden, wenn ich mir jemand anders vorstellte. Meine Gedanken zeigten ohne Umschweife Hisokas grinsendes Gesicht. Bei jeder von Kasais Bewegungen, stellte ich mir den heissen Rothaarigen über mir vor. Auch wenn er sich total anders angefühlt hatte, entspannte sich mein Körper endlich etwas.

Für einen alten Mann hielt Kasai ziemlich lange durch. Doch schlussendlich kam er mit lautem Keuchen in mich. Nachdem er sich aus mir herausgezogen hatte, schlief er erschöpft ein. Mir war schlecht, ich fühlte mich dreckig und ausgelaugt. Leise stand ich auf und sammelte meine Kleidung zusammen. Es war bereits sehr spät, sodass ich auf dem Rückweg nur wenige Angestellte antraf. Meinem finsteren Blick konnte man entnehmen, dass ich nicht angesprochen werden wollte. In meinem Zimmer griff ich sofort nach dem Badetuch. Zu meinem Glück war keine Menschenseele im Bad. Ich duschte mich zuerst gründlich und betrat dann leise den Hauptraum. Das Licht hatte ich ausgeschaltet gelassen, da ein Lichtstrahl aus dem Hinterhof einen passend düsteres Ambiente schuf.

Ich glitt geräuschlos ins Wasser und schwamm zur Fensterfront. Eine grau gestreifte Katze schlich gemächlich über den Platz. Sie setzte sich in der Mitte hin und putzte ihr Fell. Jemand betrat den Vorraum. Leise unterhielt sich die Dame am Telefon und legte dann auf. Gleich darauf erschien eine Silhouette am Rand des Beckens. Sie hatte den Lichtschalter ebenfalls nicht gedrückt. Durch den Schein der Lampe, der von draussen ins Innere drang, erkannte ich die markanten Gesichtszüge von Pakunoda. Sie hatte mich jedoch noch nicht bemerkt. Die Blondine bewegte sich ins hüfthohe Wasser und strich dort mit einer Hand übers Wasser.
"Hübsches Tattoo", gab ich leise von mir. Erschreckt riss sie die Augen auf und hockte sich bis zum Kopf ins Wasser.
"Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht erschrecken" Ich wandte mich wieder der Aussenwelt zu, hörte aber wie Pakunoda sich auf mich zu bewegte. Die zwölfbeinige Spinne mit der Nummer 9 auf ihrem Körper hatte ich natürlich sofort erkannt. Sie gehörte also zu der berühmt, berüchtigten Phantom Troupe. Pakunoda war inzwischen bei mir und legte eine Hand auf meine Schulter. Zog sie aber gleich darauf zurück.
"Ich werde dich nun leider töten müssen!", verkündete sie. Ich sah sie mit leeren Augen an.
"Da musst du dich hinten anstellen. Es ist schon jemand hinter mir her, um mich zu töten. Also wenn du dich noch etwas geduldest, musst du dir nichtmal die Hände schmutzig machen", antwortete ich regungslos. Dann legte ich meinen Kopf wieder auf die, über das Becken hängenden Arme.
"Falls es dich beruhigt, es interessiert mich nicht, warum du hier bist. Aber tu was du willst." Meine Stimme klang unglaublich monoton. Doch dieses leblose Gefühl, hatte sich in meinem Körper breit gemacht, seitdem Kasai mich berührt hatte. Eine bedrückende Stille legte sich aufs Wasser.

"Hattest du deshalb gemeint, dass du mich einstellen würdest, wenn du das Geld dazu hättest?" Mein Blick verriet ihr, was sie wissen wollte.
"Diese Narben stammen von ihm", ich wies auf meinen Körper und fuhr fort.
"Das einzige, was ihn damals davon abhielt mich zu töten, war der Freund an meiner Seite." Pakunoda presste die Lippen aufeinander.
"Ich verspreche, dich zu beschützen, wenn du herausfindest, wo Kasai ein Artefakt versteckt hält", kündete sie an. Ich atmete tief durch.
"Was für ein Artefakt?" Sie wägte kurz ab, ob sie mir wirklich vertrauen konnte.
"Eine kopfgrosse Kugel, namens Blood Globe. Sie erlaubt Mithilfe eines Tropfens Blut den Standort eines Lebewesens herauszufinden."
"Einverstanden"

Why him...  // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt