Zu meinem Glück summte genau in diesem Moment mein Handy, sodass ich nicht antworten musste. Oh nein, meine Tante.
Olivia Jones wo bist du verdammt??
Du hast Hausarrest!Da dich das, was ich zu sagen habe ja anscheinend nicht interessiert, kannst du dir jetzt einen neuen Ort zum Wohnen suchen! Hol deine Sachen ab, bevor ich sie in die Mülltonne werfe!
Huch, ich glaube sie ist dezent sauer.
Lee sah über meine Schulter und laß mit.
„Die ist glaub angepisst...kannst hier schlafen." er blickte mich fragend an. Ich könnte auch Abi fragen ob ich, bis meine Tante sich wieder abgeregt hat, bei ihr schlafen könnte?
Nur wollte ich ihren Eltern und ihr nicht zur Last fallen. Außerdem war das Angebot, hier in dieser Villa (bei Lee) für ein paar Tage zu bleiben, schon sehr verlockend...„Im Ernst?" fragte ich, um sicher zu gehen, noch einmal nach. „Klar!" rief Bobby mir erfreut zu und auch die anderen nickten.
Ich war ihnen allen wirklich dankbar, auch wenn ich eigentlich auf Lee sauer sein sollte, weil er mich einfach so geküsst hatte, als Eigentum bezeichnet und weil er einfach ein eingebildeter Snob war...heißt natürlich nicht, dass ich den Kuss nicht unglaublich fand, nur...ich konnte doch nicht zugeben das ich wir jedes anderen Dumme Mädchen dem Scham von diesem selbstverliebten Typ verfallen war!
***
Ich hatte wirklich Angst um meine Klamotten, weil ich zu gut wusste, zu was meine Tante imstande war. Also fuhren wir sofort los. Wie immer saß ich still, mit dem Kopf ans Fenster gelehnt da, und ließ meine Gedanken schweifen. Immer wieder sprangen sie zu dem Kuss. Im Prinzip hat er mich geküsst um mich vor Lesharo zu retten. Aber hätte da nicht auch ein kurzer schneller Kuss gereicht oder ein paar Worte?
Der Kuss war alles andere wie kurz und schnell. Es war ganz im Gegenteil ein langer und leidenschaftlicher Zungenkuss...hatte das irgendetwas zu bedeuten oder wollte Lee mir einfach nur wieder aus der Patsche helfen?
„Ok tut mir leid ja?" Murmelte Lee plötzlich und schaute weiter auf die Straße. Er zögerte, dann fuhr er fort: „Lesharo ist gefährlich...er schien ziemlich...interessiert an dir, du musst wirklich aufpassen. Gut, dass du vorerst bei mir einziehst, dann bist du in meiner Nähe." Äh...gefährlich? Was meinte er damit? Macht er sich gerade Sorgen um mich?
Ich schnitt eine Grimasse: „Süß, du machst dir Sorgen." Seit wann war ich so selbstbewusst? An meiner leicht zitternden Hand konnte ich erkennen, dass es doch nur Fassade war, aber ihm fiel es anscheinend nicht auf.
Er sah mich kurz an und begann dann stumm zu grinsen während er seinen Blick wieder auf die Straße richtete.
Da mir die Situation nun ehrlich gesagt unangenehm war, versuchte ich das Thema zu ändern und fragte: „Hmm, Lesharo ist dein Boss? Also, als was arbeitest du dann bei ihm?" diese Frage ging mir schon länger durch den Kopf.
„Ich denke nicht, dass du das wissen willst." Murmelte er und sein Blick verfinsterte sich.
Sein Ernst?
„Ich denke, sonst hätte ich nicht gefragt!" antwortete ich bissig. Dachte er im Ernst mich würde, was auch immer jetzt kam, abschrecken oder mich verstören, sodass ich sobald wir bei Patricia waren, vor ihm wegrenne?Mich konnte im Prinzip nicht mehr viel abschrecken, ich hatte schon zu viel schlimmes gesehen, erlebt und getan...
„Hmm...ich führe Aufträge für ihn aus, mache Auslieferungen, sorge dafür dass die Kunden bezahlen..." Hatte ich's mir doch gedacht. „Lesharo ist ein Drogenboss?" fragte ich noch einmal nach, wobei meine Stimme neutral klang, so als würden wir über das Wetter reden. Er bestätigte meine Vermutung mit einem Nicken. Dann verfielen wir wieder in nachdenkliches schweigen.
Bei Tante Patricia's Haus angekommen lief ich schnell zur Tür. Glücklicherweise war sie gerade nicht zu Hause. Wahrscheinlich hat sie genauso wenig Lust mich hier zu treffen wie ich sie.
In meinem Zimmer angekommen packte ich einige Klamotten, meine Schulsachen, Wasch-Sachen und die Jacke von meinem Vater. Immer wenn ich sie trug, hatte ich das Gefühl er wäre nah bei mir und ich fühlte mich irgendwie...stark.Lee half mir einladen und wir fuhren wieder zurück. Wieder herrschte Stille. Dann kam mir ein Gedanke und ich brach das schweigen: „Hm, weißt du Lee, von mir aus kann dein Boss auch öfter vorbeikommen, wenn es so endet wie vorhin..." Ich sah aus dem Fenster, obwohl ich seine Reaktion gerne gesehen hätte. Aber ich konnte ihn in diesem Moment nicht anschauen. Dafür war ich nun auch nicht selbstbewusst genug.
Er überlegte kurz, wie ich das gemeint haben könnte und antwortete dann leise mit flirtendem Unterton und tiefer Stimme: „Ach, wir können das auch gerne ohne Lesharo's Anwesenheit wiederholen..."
Mein Bauch begann zu kribbeln und ich lächelte in mich herein.Dann bog er in die Einfahrt ein und stoppte den Waagen. Mir war irgendwie ein wenig unbehaglich also stieg ich mit meinem Koffer in der Hand schnell aus und lief Richtung Tür. Lee folgte mir.
An der Tür angekommen, stellte ich den Koffer ab und streckte schon meine Hand aus um die Türklinke zu drücken, als ich plötzlich von hinten zwei große Hände an meiner Hüfte spürte. Ich hielt die Luft an.
Lee trat noch einen Schritt näher an mich heran und ich lehnte mich nach hinten gegen seinen trainierten Oberkörper.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich hatte das Gefühl es würde jeden Moment herausspringen.Er legte seinen Kopf auf meinen, was kein Problem war, denn er war bestimmt fast zwei Meter groß.
Ich spürte seinen Herzschlag, der nun auch ein wenig schneller ging, an meinem Rücken. Dann flüsterte er mit rauer Stimme in mein Ohr: „Meintest du das ernst?"
Gänsehaut machte sich über meinem ganzen Körper breit. Es war wahrscheinlich auf meine Bemerkung zu dem Kuss bezogen.Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und murmelte selbstbewusst zurück: „Sonst hätte ich es nicht gesagt."
Noch einen kurzen Augenblick kostete ich seinen Geruch und seine Nähe aus, dann löste ich mich widerwillig von ihm, ging zur Tür herein und ließ ihn draußen ein wenig verblüfft stehen.
Ich spielte mit dem Feuer und mir war bewusst, dass es gefährlich ist.
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Bad Boy. Good lips.
Teen FictionAchtung: Diese Geschichte enthält viele sexuellen Handlungen und möglicherweise verstörende Inhalte. Er ist Gefühlskalt, Gefährlich, Egoistisch- Eigenschaften die einen eigentlich abschrecken sollten...aber gleichzeitig auch Aufregend, Unberechenb...