Ich war in meinem Zimmer. Mittlerweile war es Abend geworden.
Ich war Lee den ganzen restlichen Tag aus dem Weg gegangen, weil ich ihn nach heute Mittag einfach nicht mehr ansehen konnte. Ich war so verdammt wütend auf ihn!Hunter, Jayden und Bobby hatte ich auch nicht gesehen, wahrscheinlich waren sie nicht zuhause. Was auch immer die immer machten...vermutlich auch irgendwelche Drogendealer-Sachen.
Auch wenn sie bisher zu mir immer wirklich nett waren, sah man ihnen augenblicklich an, dass sie auch das komplette Gegenteil von nett sein konnten. Die kalten Augen, die Tatoos, die Narben...Schon allein ihr muskulöser Körper und die aufrechte Haltung ließen darauf schließen, dass man sich lieber nicht mit ihnen anlegen sollte.
Völlig in Gedanken versunken hörte ich im unteren Stock plötzlich die Tür aufschwingen. Wahrscheinlich kamen die anderen nach Hause. Den Stimmen von unten nach zu urteilen war meine Annahme richtig.
Schnell sprang ich auf und hastete die Treppen hinunter.
„Hey, ihr lebt ja auch noch." begrüßte ich die drei mit einem Lächeln und musterte sie.Hunter sah mich wie immer ein wenig genervt an. Ich hatte von Anfang an irgendwie das Gefühl er mag mich nicht wirklich, so als würde ich ein gut funktionierendes System aufmischen wollen. Er wirkte immer sehr kalt und jede seiner Bewegungen war feinstens durchdacht. So als müsse er immer die Kontrolle haben.
Jayden dagegen grinste mich schelmisch an: „War's hier so langweilig ohne uns?"
Ach, ich mochte Jay einfach, jedes Mal wenn er mich ein wenig neckte und so ein Lächeln auf meine Lippen zauberte.„Jaaa so langweilig, dass ich mich erbarmt habe euch was zu kochen! Lasagne nach dem Rezept meiner Tante. Ich hoffe mal ihr mögt es."
Bobby entstieg ein kleiner Freudenschrei und sofort verschwand er in der Küche.
Wir begannen zu lachen und deckten dann den Tisch.Lee setze sich ebenfalls zu uns und aß mit. Er sah mich kein einziges Mal an, und auch ich senkte meinen Blick als er kam.
Hunter und Jay guckten etwas misstrauisch in unsere Richtung.Doch Bobby war völlig beschäftigt mit seiner Lasagne, weshalb ihm anscheinend nichts auffiel. „Hmm, wirklich lecker die Lasagne!!" verkündete er genüsslich. Daraufhin strahlte ich ihn dankbar an und auch die anderen murmelten zustimmende Worte.
Gut das mir Patricia in den Ferien ein paar Rezepte beigebracht hatte.
„Wie alt seid ihr alle eigentlich?" fragte ich aus dem Nichts heraus, da mir plötzlich dieser Gedanke kam. Immerhin gingen sie ja nicht mehr zur Schule soweit ich wusste. Sogar Lee fuhr schon alleine Auto, also musste er ja auch mindestens 18 sein...ein bisschen alt für die 11. Klasse. Komisch das ich noch nie darüber nachgedacht habe.
„20." bedeutete Hunter knapp.
„Bobby und ich sind noch 19." informierte Jay und schenkte mir dabei sein wunderschönes Lächeln. Wie kann man gefühlt 24/7 so grinsen? Dachte ich mir und musste dabei auch anfangen zu schmunzeln, da mich sein Lächeln irgendwie glücklich machte.
„18." meinte Lee und sah mir dabei das wahrscheinlich erste mal heute Abend in die Augen. Seine hinreißenden grünen Augen funkelten mich an.
Hunter ist also der älteste, hatte ich mir fast schon gedacht.
Da mein Gesicht vermutlich ein großes Fragezeichen abbildete, antwortete er wieder einmal auf meine unausgesprochene Frage. „Bin letztes Jahr sitzen geblieben." Da hätte ich auch selbst drauf kommen können, macht Sinn.
„Ich bin noch 16." erklärte ich den anderen, woraufhin sie mich erstaunt ansahen. Sie hatten also, wie Abi, erwartet das ich schon 17 bin. Wow ob ich jetzt 16 oder 17 bin macht nun wirklich keinen großen Unterschied.
Doch bevor die anderen etwas dazu äußern konnte klingelte plötzlich Hunter's Handy. Augenblicklich stand er auf, ging dran und verließ den Raum. Seine Miene war von einem Moment auf den anderen bitterernst und kalt geworden. Wahrscheinlich etwas geschäftliches.
Auch die anderen sahen nun ernst-ja fast schon beunruhigt aus. Woraufhin sich auch meine Miene besorgt zusammenzog. Die gute Stimmung war eindeutig im Eimer. Alle warteten angespannt darauf, dass Hunter zurückkam.
Als er wiederkam bedeutete er den anderen eindringlich aufzustehen.
„Wir müssen los. Sofort!"
Seine todernster und eiskalter Gesichtsausdruck ließ einen Schauer über meinen Rücken fahren. Die Lage wirkte auf mich bedrohlich und gefährlich, was mir Angst einflößte.
Blitzartig standen die anderen auf und verließen hastig den Raum um auf ihren Zimmern, was auch immer, einzupacken.
Keiner würdigte mich eines Blickes, da sie mit den Gedanken völlig wo anders waren.Als sie nach ungefähr 2min mit schwer bepackten Rucksäcken und schwarzer Montur wieder nach unten stürmten, kam Lee doch noch mal kurz zu mir.
Ich saß die ganze Zeit wie angewurzelt da und beobachtete, was um mich herum geschah.
„Wir werden erst sehr spät wieder kommen, geh schlafen, es macht keinen Sinn auf uns zu warten. Das ist keine Bitte, das ist eine Aufforderung." ordnete Lee gehetzt an, aber strahlte dabei strenge Kälte aus.
Dann verließ auch er rasch den Raum und die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss.
Was ist hier um Gottes Willen los??
Da mir klar war, das ich, bis sie zurück waren keine Antwort auf diese Frage bekommen konnte, ging ich völlig erschöpft hoch in mein Zimmer und legte mich auf das Sofa. Binnen Sekunden schlief ich ein...
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Bad Boy. Good lips.
JugendliteraturAchtung: Diese Geschichte enthält viele sexuellen Handlungen und möglicherweise verstörende Inhalte. Er ist Gefühlskalt, Gefährlich, Egoistisch- Eigenschaften die einen eigentlich abschrecken sollten...aber gleichzeitig auch Aufregend, Unberechenb...