Kapitel 23

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Levi pov

Ich weiß nicht, wie lange ich auf meinem Bett sitze und auf mein Handy starre. Ich warte schon die ganze Zeit auf den Anruf vom Krankenhaus, der mir sagt, was nun mit Eren ist. Ich kann die ganze Zeit an nichts anderes denken. Da klingelt endlich mein Handy und ich gehe sofort ran. ,,Levi Ackerman.", sage ich. ,,Hallo, Ihre Nummer wurde bei uns hinterlegt. Ich soll Ihnen wegen Eren Jäger bescheid sagen.", sagt eine Frauenstimme. ,,Bei der OP gab es einige Komplikationen und er liegt jetzt im Koma. Wir wissen nicht wann oder ob er überhaupt aufwacht." In diesem Moment wird mein gesamter Körper stocksteif. Was? Warum? Jedes verdammte Mal! ,,Herr Ackerman, sind Sie noch da?", fragt die Frau am Telefon. ,,Ja. Kann ich ihn sehen?", frage ich vorsichtig. Ich will nicht, dass irgendjemand weiß, wie sehr ich grade am Arsch bin. ,,Natürlich. Vielleicht wird es ihm guttun.  Auf Wiedersehen.", sagt die Frau und legt auf. Ich zwinge meinen Körper, aufzustehen und ziehe meine Schuhe und Jacke an und gehe nach draußen. Ich laufe bis zur Bushaltestelle und versuche so gut wie es geht an nichts zu denken. Ich habe schon so oft meinen Kopf einfach ausgeschaltet also funktioniert es auch jetzt. Aber nicht so gut wie immer. Ohne es zu wollen, erinnere ich mich an das Gespräch, was ich letzte Woche mit Eren geführt habe.

,,Alles in Ordnung?", frage ich Eren und setze mich neben ihn. ,,Ich hab verdammt Schiss, Levi.", antwortet er und zieht die Knie an seinen Körper. Ich nehme seine Hand und streiche ihm mit meiner freien über den Rücken. ,,Levi?" ,,Hmm?" ,,Ich weiß, du willst davon nichts hören, aber ich muss da mit dir einfach drüber reden.", sagt Eren und sieht mich an. Ich weiß, worüber er reden will. ,,Wenn ich die OP nicht überstehe, dann-", fängt Eren an, doch ich unterbreche ihn. ,,Du hast Recht, ich will davon nichts hören." Er sieht mich gequält an. ,,Levi, bitte. Ich will einfach, dass du dann nicht zu traurig bist." Eren weiß wohl, dass das absolut bescheuert klingt. ,,Ich will, dass du so weitermachst wie immer und glücklich wirst. Und in meinen nächsten Leben finde ich dich dann und tanze vor deiner Haustür Macarena.", sagt Eren und lächelt leicht. ,,Du bist doch bescheuert."

Ich wollte nie mit Eren darüber reden, was passiert, wenn er stirbt. Ich bin immer davon ausgegangen, dass er alles problemlos übersteht, aber jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergeht, aber nach einer Weile komme ich schließlich bei der Klinik an.

Eren pov

Wo bin ich? Es ist so kalt. Bin ich tod? Fühlt sich so der Tod an? So kalt und dunkel? Ich fühle meinen Körper nicht richtig. Liege ich? Ich glaube schon. Ich versuche,  eine Augen zu öffnen, doch es geht nicht. Was ist überhaupt passiert? Ich kann mich nicht erinnern. Bin ich wach oder träume ich nur? Es fühlt sich nicht so an, als ob ich schlafe. Bin ich also wach? Das kann doch auch nicht sein. Scheiße, was ist mit mir los?

Levi pov

Schweigend stehe ich vor der Tür. Ich habe mich nicht getraut, durch die Scheibe zu sehen. Ich will Eren nicht so verletzlich sehen. Ich fasse meinem Mut zusammen und öffne die Tür zum Zimmer. Es ist noch schlimmer, als ich es mir vorgestellt habe. In Erens gesamtem Körper stecken Schläuche und Kabel und ein Monitor zeigt seinen Herzschlag an. Es ist schrecklich, ihn so zu sehen. Zögernt setze ich mich auf den Stuhl neben Erens Bett und nehme vorsichtig seine Hand. ,,Hi Eren. Die haben gesagt, dass du es vielleicht merkst, wenn ich mit dir rede, also..." Das fühlt sich komisch an. ,,Du musst auch wirklich immer Scheiße machen. Wach bald auf, ja? Ich liebe dich."

Until my last heartbeat (Levi X Eren)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt