Levi pov
Was war heute nur mit Eren los? Erst war er fast zwei Stunden duschen und als er dann mal fertig war, sah er komplett verheult aus. Ich hab nichts gesagt, weil er wieder damit geantwortet hätte, dass alles gut ist. Aber ich weiß, dass er lügt. Im Moment kann ich nichtmal sagen, wann Eren die Wahrheit sagt.
,,Ich geh kurz in die Stadt.", sagt Eren plötzlich. ,,Warte, ich komm mit.", antworte ich. ,,Ich kann auch alleine gehen, Levi.", sagt er und sieht auf den Boden. ,,Ich lasse dich nirgendwo allein hingehen, bis ich sicher bin, dass du keine Scheiße machst.", entgegne ich. ,,Willst du wirklich so raus?" ,,Warum?" Eren sieht mich verwundert an. ,,Es ist fast dreißig grad draußen. Willst du wirklich mit 'nem Pullover raus?", frage ich. Eren weicht meinen Blick aus. ,,Das geht schon so. Wirklich." ,,Okay, dann komm." Verdammt, was ist mit ihm los? Als wir in der Stadt sind, kauft Eren sich ein paar Bücher und wir entscheiden uns spontan, etwas essen zu gehen. Ausnahmsweise isst Eren heute recht viel. Die letzten Tage hat er nämlich kaum gegessen. Um ungefähr vier Uhr sind wir wieder zu Hause.
Eren pov
Scheiße, ist mir heiß. Den ganzen Tag laufe ich schon in diesem Pulli rum. Ohne nachzudenken kremple ich die Ärmel hoch und bereue es sofort, denn Levi steht direkt vor mir. Ich muss gar nicht aufsehen, um zu wissen, dass er meine Arme gesehen hat. Sofort ziehe ich meine Ärmel wieder nach unten. Was soll das bringen? ,,Eren?", sagt Levi leise. Ich sehe zu ihm und sein Blick macht mir eine Gänsehaut. Er starrt mich mit weit aufgerissen an und hat blanken Schock in den Augen. So habe ich ihn noch nie gesehen und es macht mir Angst. ,,Levi, ich-" ,,Du musst dich nicht entschuldigen. Du kannst ja nichts dafür.", bricht Levi mich ab. Was redet er für eine Scheiße? Natürlich kann ich was dafür. Ich hab's doch gemacht. Levi sieht auf den Boden. Ohne irgendetwas zu sagen, schlingt er seine Arme um mich. Es ist falsch. Es ist alles so unfassbar falsch. Ich verdiene es nicht. Ich verdiene ihn nicht. In diesem Moment steht es für mich fest. Morgen werde ich es beenden. Es wird besser für alle sein. Ich mache doch eh immer nur alle unglücklich. Morgen wird es vorbei sein.
Am Abend
Okay, Levi schläft. Er hat seit heute Mittag nicht mehr mit mir geredet und ich bin ihm dankbar dafür. Ich will ihm nichts erklären müssen, wobei ich nicht mal sicher bin, ob ich dazu überhaupt in der Lage bin. Vorsichtig stehe ich auf und setze mich an den Tisch, mit einem leeren Blatt Papier vor mir. Was schreibt man am besten in einen Abschiedsbrief? Am besten denke ich einfach nach, wärend ich schreibe. Ich nehme einen Stift in die Hand und fange an, zu schreiben.
Levi,
wenn du das hier ließt, bin ich vermutlich nicht mehr am leben. Es tut mir leid. Alles. Aber ich konnte nicht mehr. Ich habe immer nur alle unglücklich gemacht. Ich konnte einfach nicht mehr damit leben. Ich habe mich für alles gehasst und konnte nichtmal mehr mit mir selbst leben. Aber bitte gib dir für nichts die Schuld. Ohne dich hätte ich es schon viel getan. Vielleicht wirst du traurig sein, aber du wirst drüber hinwegkommen. Du wirst glücklich sein. Irgendwann wirst du dann vielleicht heiraten und Kinder kriegen. Alles wird gut, versprochen. Und sag Mikasa, dass ich sie lieb habe. Das hier ist das Auf Wiedersehen. Ich liebe dich, Levi. Für immer.
ErenSchweigend betrachte ich den Brief. Das sollte reichen. Ich falte ihn in der Mitte zusammen und gehe wieder zurück ins Schlafzimmer. Ich lege den Brief auf den Nachtschrank und lege mich neben Levi ins Bett. ,,Wo warst du gerade?", fragt er müde. ,,Ich war nur was trinken. Konnte nicht schlafen", antworte ich. ,,Okay. Kannst du jetzt besser schlafen?" ,,Nicht wirklich." Levi rutscht an mich ran und schlingt seine Arme um mich. ,,Jetzt besser?", ich nicke. ,,Ich liebe dich, Levi." ,,Ich dich auch."
Ich noch mal. Bevor irgendwer sagt, dass ich nicht über Dinge schreiben soll, von denen ich keine Ahnung habe, will ich nur sagen, dass ich sehr wohl eine Ahnung davon habe.
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Until my last heartbeat (Levi X Eren)
FanfictionMein ganzes Leben bestannt immer nur daraus, so gut, wie es ging am Leben zu bleiben. Mit jedem Herzschlag wurde mein Leben kürzer und kürzer. Selbst die Ärzte haben keine Hoffnung mehr für mich gesehen. Und auf einmal war ich alleine mit allem. Ich...