Kapitel 17 - Rafe McCawley

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Fünf Monate, fünf ganze Monate hatte es gebraucht bis ich Lexi wiedersehen konnte und heute Abend würde es so weit sein. Als ich gegen späten Nachmittag in Pearl Harbor angekommen war, hatte ich mir nur schnell ein Zimmer in einem Motel genommen und mich dann auf die Suche nach Lexi gemacht. Zuerst war ich zu dem großen Flugplatz gegangen, aber da war sie nicht, ein Kerl namens Gooz hatte mir gesagt, dass sie mit Danny und einer Ellie am Strand war. Ich wusste nicht, was sie da machten, doch begab ich mich auch dorthin. Dieser Gooz hatte mir noch gesagt, dass in der Nähe sich eine Bar befand, also begab ich mich dahin.

In der Strandbar angekommen sah ich mich überall nach Lexi um, doch sah ich sie nicht. Dafür Anthony, Billy, der mit einer jungen Frau sprach, Danny und Naomi, ich fragte mich, wo Lexi war, wenn es schon geheißen hatte, dass sie mit Danny und einer Ellie hier war. Ich sah Danny mit Naomi, doch Lexi sah ich nicht.
„Ich kann Lexi ja in gewisser Weise verstehen, Danny, dass sie gegangen ist, aber wieso lädt sie uns vier zu einem Strandspaziergang ein, wenn sie weiß, dass es ihr Schmerzen bereiten wird", hörte ich Naomi mit Danny sprechen.
„Sie wollte sicher nicht, dass wir denken, dass wir, also Billy und ich nicht auf unsere Freundinnen verzichten sollten, nur weil sie niemanden hat. Sie wollte uns nur einen Gefallen tun, aber ja, es hat ihr innerlich weh getan. Aber vielleicht ist sie ja wieder am Fliegen, das macht sie immer, hat sie immer gemacht, um wieder herunterzukommen."


„Ja ich weiß, sie sagt immer, wenn sie fliegt, ist sie Rafe am nächsten, dass der kleine Alex Rafe so ähnlich sieht, ist sicher auch nicht leicht. Aber andererseits ist immer ein Teil von Rafe, so zu sagen bei ihr", kam es erneut von Naomi, ich starrte die beiden an. Sie hatten nicht mitbekommen, dass ich das Gespräch belauscht hatte, was mir in diesem Moment egal war, ich rannte aus der Bar und wieder zurück zu dem Flugplatz, währenddessen ging ich mir das Gespräch noch einmal im Kopf durch.

>>Lexi war schwanger von mir, das war wohl der Grund warum sie herausfanden das sie eine Frau ist, aber... Sie hat die ganze Schwangerschaft gedacht ich sei tot, glaubt es wie jeder andere nun auch noch, was hat sie nur durchmachen müssen. Ich werde sie nun nicht mehr verlassen sie nicht und unseren Sohn auch nicht.<<
Gab ich mir selbst ein Wort.

Ich kam nach einer halben Stunde bei dem Flugplatz von vorhin an.
„Joe, geh aus dem Weg, ich will zum Flugzeug", hörte ich Lexis Stimme und ging schneller.
„Vergiss es, Lexi, das ist doch irrsinnig, was du machst, es ist mitten in der Nacht, da startet man nicht einfach ein Flugzeug und fliegt eine Runde. Nur, weil man glaubt, man ist dadurch jemanden nahe", diskutierte eine männliche Stimme mit Lexi, was wohl dieser Joe war.
„Du hast keine Ahnung Joe, wenn du jemanden so lieben würdest wie ich Rafe ge ... liebe, dann würdest du es nicht als irrsinnig bezeichnen."
„Du liegst falsch, Lexi, denn ich liebe jemanden von ganzem Herzen, sogar nur diese Person führt sich ununterbrochen auf, wie eine Verrückte. Nur, weil sie nicht mit dem Tod des Mannes klarkommt, der, was der Vater ihres Kindes war. Verdammt noch einmal Lexi, ich liebe dich und dieser Rafe ist tot. Sie das endlich ein und lass los Lebe weiter, wenn schon nicht für dich dann für Alex, gib ihm einen Vater."


Ich war bei der Halle angekommen und beobachtete das Ganze aus dem Schatten heraus, ich sah, wie Lexi ausholte und diesen Joe eine scheuerte, er griff sich auf die Wange.
„Alex hat einen Vater, auch wenn er nicht hier ist, so hat er einen. Und ich ersetzte Rafe sicher nicht durch jemanden anderen zu dem Alex dann Daddy sagt, so bin ich nicht. Und es tut mir leid Joe, aber ich bin nicht die richtige für dich, wir sind zu verschieden, du findest bestimmt jemanden anderen", sagte sie und drehte sich um. Plötzlich ergriff dieser Joe Alexias Hand, zog sie zu sich und küsste sie.
„Ich will keine andere, sondern dich.", sagte er als er sich von Lexi löste, Wut kam in mir hoch und ich wollte schon zu den zwei, als Lexi diesen Joe von sich wegstieß.
„Ich, aber dich nicht, tut mir leid.", schrie sie und rannte in meine Richtung, aber an mir vorbei und aus dem Hangar.

Ich folgte ihr und fand sie am Boden kniend weinend.
„Joe, verschwinde, lass mich in Ruhe!", sagte sie, stand auf und drehte sich zu mir um. Sie hatte eine Flasche Bourbon in der Hand, wo sie diese so schnell herhatte, wusste ich nicht, doch Lexi war immer schon für Überraschungen gut. Die Flasche ließ sie vor Schreck los, als sie mich erkannte, die Flasche zersprang in etliche Scheiben, als sie auf dem Boden aufschlug.
„Da ... das ..."
Ich zog Lexi in eine Umarmung.
„Ich sagte doch, du verlierst mich nicht an die Deutschen. Komm mit, setzt dich", sagte ich und führte Lexi zu einem Stapel Kisten, auf diese sie sich setzte und mich ansah, mir über die Wange strich.

„Du ... du lebst?", fragte sie, woraufhin ich nickte.
„Das, habe ich mir immer gewünscht, dich wiederzusehen, ich dachte, du seist tot. Du wärst abgestürzt hieß es." fuhr sie fort und die Tränen rannten ihre Wangen hinab.
„Ins Meer, ja, das Wasser war so entsetzlich kalt. Ein französischer Fischer hat mich gefunden und herausgezogen, Frankreich ist besetzt, ich konnte dich von dort nicht erreichen. Ich werde dir alles erzählen versprochen, aber es geht mir gut, es ist alles in Ordnung und jetzt bin ich da. Ich werde dich auch nicht mehr verlassen, versprochen. Ich habe dich so vermisst Lexi und es tut mir leid, was du alles durchmachen musstest, ich mache es wieder gut. Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr", flüsterte ich und küsste Lexi, sie bewegte sich nicht und zog sich zurück, ein mulmiges Gefühl kam in mir hoch. Dann spürte ich ihre Hand auf meiner Wange, wie sie diese entlang strich, vorsichtig, so als würde ich gleich verschwinden.
„Du ... du bist wirklich hier, ich, ich bilde mir das nicht ein, ich bin nicht verrückt?", fragte sie unter Tränen, woraufhin ich den Kopf schüttelte, um ihr so mitzuteilen, dass ich wirklich hier war. Ich spürte Lexis Arme plötzlich um meinen Nacken und sie küsste mich voller Sehnsucht und Leidenschaft, ich erwiderte den Kuss mit der gleichen Intensität und zog sie enger zu mir. Als die Luft knapper wurde, lösten wir uns voneinander, Lexi lächelte mich an, dieses Lächeln, welches ich die letzten Monate nicht mehr gesehen und so vermisst hatte, wie alles an Lexi.


„Ra.. Rafe?" hörte ich meinen Namen und sah in die Richtung, nicht weit von mir und Lexi stand Red, der mich anstarrte und dann zu Lexi sah, die strahlend lächelnd nickte. Red kam auf uns, mich zu und umarmte mich vor Freude.
„Wie..?", fing er an, nachdem er mich losgelassen hatte.
„Ich erkläre es euch allen Morgen in Ordnung. Jetzt will ich erst mal etwas Zeit mit meiner Freundin verbringen", sagte ich, woraufhin Red verständlich nickte, Lexi sah ihn noch fragend an.
„Alex geht es gut, der schläft brav bei Betty und ihr geht es auch gut. Ellies Mum ist noch bei ihr und Alex", erklärte er und ich sah nun fragend zwischen den beiden Hin und Her.
„Erklären wir dir auch morgen", sagte sie und nahm mich bei der Hand, ehe sie mich mit sich zog.
„Bis morgen dann", rief Red noch nach, ehe er in den Hangar zurückging, und ich mit Lexi zu einem Auto ging.

In dieses wir stiegen und dann Richtung Strand fuhren, wobei Lexi zu einer kleinen Klippe fuhr und da stehen blieb. Wir sahen auf das Meer, aber auch Richtung Hafen, Lexi klappte die Sitze nach hinten, worauf ich nicht gefasst war und nach hinten fiel. So schnell konnte ich nicht reagieren, als Lexi auf meinem Schoß saß und sich zu mir beugte und mich leidenschaftlich und drängend küsste, was ich sogleich erwiderte und Lexi währenddessen auszog und sie mich. Im nächsten Augenblick liebten wir uns unter den Sternen. Doch würden wir mit dem morgigen Tag erfahren, dass die Ruhe und der Frieden vorbei war.

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