Kapitel 1 - Danny Walker

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Es war ein kühler Montag im September, die Schule hatte wieder angefangen, na ja, für mich und Rafe war es das erste Schuljahr an der Lexigton Middle School. Den Einschreibungstest hatte Rafe bestanden, auch wenn ich ein wenig geholfen hatte, doch für meinen besten Freund und Bruder würde ich das immer tun. Rafe war in den vergangenen Jahren noch mehr ein Bruder für mich geworden, nachdem die McCawleys mich aufgenommen hatten. Nachdem mein Vater gestorben war, die Spuren des Krieges hatten schlussendlich dafür geführt, dass er eines Morgens nicht mehr aufwachte. Ich hätte eigentlich in ein Waisenhaus dann sollen, da es von meinem Vater kein Testament gab, wo niedergeschrieben stand, was mit mir nach seinem Tod passierte. Doch Mr. McCawley hat dafür gesorgt, dass er das Sorgerecht bekam und so wohnte ich nun bei meinem besten Freund und teilte mit ihm ein Zimmer.
„Danke Dad fürs Herfahren, wir sehen uns dann am Nachmittag wieder", hörte ich Rafe sagen, ehe wir beide aus dem kleinen Truck von Mr. McCawley ausstiegen, ich bedankte mich ebenfalls und lief dann mit Rafe zur Schule.
Wir betraten das in Weiß gehaltene Gebäude und sahen uns nach dem Sekretariat um, ich fand es dann und zog Rafe am Arm, der sich von mir mitziehen ließ.
Vor dem Sekretariat mussten wir kurz warten, da jemand drin war, kurz darauf kam uns ein Mädchen mit Kinnlangen leicht gewellten braunen Haaren entgegen. Sie sah uns einen Moment an, ehe sie weiterging, ihr war anzusehen, dass sie nicht besonders gerne hier war, aber warum?
„Hey Danny, wir sehen die sicher wieder einmal, komm, schon, ich will pünktlich zum Unterricht kommen", drängte mich Rafe und wir gingen zur Sekretärin, die uns durch ihre dicke Brille ernst ansah.



„McCawley und Walker, nehme ich an, gut, hier sind eure Stundenpläne und eure Klasse ist den Gang runter und dann links", sagte die Frau. Wir nickten und verließen denn für mich den zu stickigen Raum, dann gingen wir zu unserer Klasse. Dort angekommen sahen wir, dass die Tür noch geöffnet war, also schlüpften wir rein.

Und als ob Rafe es gewusst hätte, sahen wir auch das Mädchen von vorhin wieder. Sie saß bei einem der Tische, beim Fenster, ich sah mich nach einem Tisch für mich und Rafe um, doch es war keiner mehr frei, jedenfalls nur immer ein Einzelplatz.
Und einer davon war neben dem Mädchen von vorhin, ich sah fragend zu Rafe, dieser zuckte mit den Schultern und ging dann zu dem Mädchen.
„Hey, ich bin Rafe, ist es in Ordnung, wenn ich neben dir sitze und Danny hinter dir?", fragte er die Braunhaarige, sie sah von ihrem Blatt auf und nickte. So setzte ich mich neben dem Jungen, der hinter dem Mädchen saß und Rafe neben dem Mädchen.
Mit meinem Sitznachbarn, der Jacob hieß, verstand ich mich sofort, nur zwischen Rafe und dem Mädchen kam kein Gespräch zustande, was aber eher an ihr lag als an meinem besten Freund.
Nachdem wir uns gesetzt hatten, kam einen Augenblick später der Lehrer herein.
Er rief jeden auf und wir stellten uns kurz vor, dann war Rafes Sitznachbarin dran, sie war also auch neu wie wir. Doch kam sie von einer Stadt und war aufs Land gezogen, nach Chesterfield, was nicht weit von den McCawleys entfernt war.
Wenn sie von der Stadt kam, würde es für sie sicher nicht so leicht hier werden, ich fragte mich nur, warum sie aufs Land zog.



„Also Alexia, willst du uns etwas von dir erzählen?", fragte der Lehrer, Alexia, die aufgestanden war, sah sich in der Klasse um.
„Über mich gibt es nicht viel zu erzählen. Den keiner von ihnen würde es verstehen, mich eher für abnormal halten", sagte sie, der Lehrer sah sie verwirrt, fragend an.
„Ich denke, du sagst uns, was du meinst. Dann können wir es dir sagen, ob es stimmt, was du gemeint hast", kam es von Lehrer und Alexia seufzte.
„Ich will Pilotin werden."
Alle sahen sie an, ich und Rafe besonders, ich hatte noch nie ein Mädchen getroffen, was wie ich und Rafe Pilot werden will, doch gab es ein Problem ...
„Da wirst du aber Pech haben, Citygirl. Frauen dürfen keine Piloten werden. Und du bist echt verrückt, diesen Traum zu haben. Aber das scheint sich bereits an deiner Kleidung abzulesen, indem du Hosen statt eines Kleides trägst", sagte plötzlich ein blondes Mädchen in einem schwarzen Kleid.
„Miss Holt, ich will solche Wörter nicht in meiner Klasse hören, und ja Miss Foster trägt Hosen, da wir keine Schuluniform haben, ist es jeden sich selbst überlassen, auch wenn es ungewohnt ist. Und nun, Miss Holt will ich von ihnen einen Aufsatz haben für ihr Fehlverhalten."

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