Kapitel 26 - James Doolittle

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Wir hatten den 17. April, ich stand mit Richards auf dem Beobachtungsdeck, ich lehnte an der Wand und sah auf das Deck, unter mir, wo sich die Matrosen und Piloten befanden.
„Auch wenn wir diese Schlacht verlieren, Jack, den Krieg werden wir gewinnen, und wissen sie, warum?“, fragte ich Richards, „Nein“, gab dieser als Antwort, ich zeigte auf Rafe McCawley, Danny Walker und Alexia Foster.
„Ihretwegen, solche Jungs, und erst recht Frauen gibt es nicht viele.“
McCawley, Walker und Foster schritten über das Deck und unterhielten sich.
„In Zeiten wie diesen, ragen sie heraus, aus der Menge heraus. Nichts schlägt so stark wie das Herz eines Freiwilligen Jack.“
Ich wurde still und dachte nach, über die Worte des Kriegsministeriums und fiel meine Entscheidung in diesem Moment. Ich gab Richards die Anweisung, dass er alle Piloten im Versammlungsraum, den wir hier auf der USS Hornet hatten, schickte. Ich hatte was zu verkünden und das war nicht nur der Schlachtplan für morgen.

Ich ging im Raum hin und her, die Piloten und Schützen folgten, mit ihren Blicken, jeder meiner Bewegungen.
„Meine Freunde im Kriegsministerium sind dagegen, dass ich diesen Einsatz persönlich anführe. Sie sagen, ich wäre ihnen zu wichtig. Die wollen nicht, dass ich mit den Männern zusammen fliege, die ich ausgebildet habe, die ich angebrüllt, verflucht und an ihre Grenzen getrieben habe.“
Ich kam beim Schreibtisch an und sah zu jeden einzelnen Piloten, doch McCawley, Walker und Foster sah ich bei den nächsten Worten länger an.
„Und denen mittlerweile mein Respekt gehört. Die wollen, dass ich auf dem Flugdeck stehe und ihnen zum Abschied mit dem Taschentuch winke, aber das ist nicht meine Art. Ich fliege also mit ihnen.“
Wie ich erwartet hatte, sahen sich die Piloten untereinander an und das Gemurmel ging los. Sie waren nicht sehr erfreut darüber.

„Wir starten morgen Nachmittag, werfen die Bomben und fliegen nach China. Wir fliegen unseren Angriff auf militärische Ziele, Flugzeug und Panzerfabriken.“
Einer der Piloten, es war Sean Grimes, hob die Hand, ich nickte ihm zu.
„Sie haben uns von einem Peilsender erzählt und dass China großteils von japanischen Truppen besetzt. Was ist, wenn die den Peilsender finden und abschalten.“
„Bringen sie ihre Maschinen irgendwie runter und vermeiden sie Gefangennahme“, antwortete ich Grimes.
„Was machen wir, wenn wir getroffen werden und über Japan abspringen müssen?“, fragte Anthony Fusco, ich sah zu ihm und dann alle an.
„Ich kann ihnen nicht sagen, was sie in dieser Situation tollen sollen“, antwortete ich.
„Was würden sie tun, Colonel?“, kam die Frage von Alexia Foster, ich sah jeden an.
„Ich bin nicht zur Gefangenen geboren, ich würde meine Besatzung abspringen lassen. Mir dann ein hübsches militärisches Ziel suchen und mit meiner Maschine im Sturzflug mitten darin reindonnern.“
Die Piloten sahen mich alle nachdenklich und ehrfürchtig an.
„Aber das gilt nur für mich. Ich bin Fünfundvierzig, ein Alter Mann, sie haben noch ihr ganzes Leben vor sich. Die Entscheidung liegt also an ihnen“, sagte ich und verließ den Raum, ließ die Piloten nachdenklich zurück.

Am nächsten Tag befand ich mich in einem der Räume neben dem Radarraum, als plötzlich der Radarlotse aufsprang.
„Die Japaner senden, die Japaner senden“, rief er und hörte die Sendungsfrequenz ab, markierte den Standort der Japaner auf der Karte, die vor ihm lag.
„Captain. Radarzentrale meldet Japanische Vorpostenbotte zwei Meilen Entfernung."
Ich ging in den Raum, „Wie weit?“
Der junge Mann sah mich an, „Zwei Meilen sich nähernd Sir.“
Ich sah nach hinten in den Raum, wo sich Richards befand und vorhin noch alles berechnet hatte.
„Richards Japse, zwei Meilen Entfernung. Beeilung.“
Richards lief an mir vorbei zur Brücke. Im nächsten Moment ging der Alarm für die Navysoldaten und Matrosen los, dass sie einen Angriff auf die Japsen-Schiffe machen sollen, ich begab mich zu Richards und zum Captain der Hornet. Ich hörte, wie er sagte, dass die Japaner unsere Position durchgegeben hatten.
„Wir sollten siebenhundert Kilometer an Japan ran, wo stehen wir jetzt?“
„Tausendeinhundertfünfzig Kilometer“, antwortete der Captain.
„Oh Gott.“
„Wie soll es jetzt weitergehen?“ Wurde ich gefragt und sah zu Richards, der neben mir stand, nun benötigte ich seine Antwort. Er rechnete vor sich hin, ob wir es mit der jetzigen Entfernung und allem schaffen würden. Ich war erstaunt, wie schnell er das schaffte, als er fertig war, sah er mich an, schon an seiner Mimik konnte ich erkennen, dass es nicht gut aussah.

„Keine Ahnung. Colonel, ich kann nicht garantieren, dass es die Maschinen so bis nach China schaffen“, antwortete er, es war riskant, mehr als riskant, aber vielleicht würden wir es doch schaffen. Den, wenn wir noch länger warten würden, dann würden die Japaner uns versenken und somit wäre alles umsonst gewesen. So konnten wir ihnen dann doch Schaden anrichten, auch wenn dies das reinste Himmelfahrtskommando wäre, wir hatten nur diese Chance. Ich wandte mich wieder an den Captain.

„Start. Wir starten jetzt“, gab ich den Befehl, der Captain nickte einem seiner Leute zu und gab durch den Hörer die Durchsage für die Gefechtsstation und den Startbefehl. Die Sirene ging los und die Durchsage gingen durch die Lautsprecher.

Im nächsten Moment herrschte wildes Treiben an Deck.
Die Piloten liefen zu ihren Bombern, ich begab mich ebenfalls Richtung meines Bombers, Richards trat auf mich zu.
„Colonel, wir sind noch zu weit weg, die Maschinen brauchen mehr Sprit, aber da bekommen wir beim Abheben Probleme.“
Ein Matrose rannte an mir vorbei, ich hielt ihn auf.
„Herhören, alles, was ihr nicht braucht, kommt aus den Maschinen raus, und zwar gleich“, gab ich den Befehl, der junge Mann nickte und gab die Informationen weiter.
Richards rief weitere Anweisungen den Matrosen zu.
„Zehn Kanister Treibstoff pro Flugzeug, Zehn pro Maschine.“ Dann begab er sich zum Bomber von McCawley, dort wurden Taschen und MGs aus der Maschine entfernt. Wir mussten die leichter machen so gut es ging, also wurden die Mgs entfernt und durch schwarz gestrichene Besenstiele ersetzt.
Walker ging auf McCawley und Foster zu.
„Die nehmen Besenstiele als HeckMgs.“
Foster zuckte mit den Schultern.
„Na ja, physiologische Kriegsführung eben“, hörte ich Foster noch sagen, McCawley nickte ebenfalls. Ich begab mich weiter zu meinen Bomber, die Worte, was Walker und Wood zu den beiden noch sagte, hörte ich nicht, konnte es mir aber denken.
Zwei Minuten später startete jeder Bomber die Motoren.

Ich saß am Steuer meines Bombers, dieser, der Erste war.
„Gemisch reich Klappen gesetzt“, wandte sich mein Co-Pilot mir zu, ich wiederholte seine Worte und wartete auf das Zeichen von Richards, dass ich starten konnte. Ich salutierte noch jeden Offizier und den Captain der USS Hornet, mir entging aber nicht, dass mein Co-Pilot immer wieder betete. Ich schlug ihn auf die Schulter.
„Sind sie nervös?“, fragte ich ruhig, er sah zu mir.
„Nein Sir, ich mein ja Sir, ja.“
„Wann haben sie den zum Glauben gefunden?“
Der junge Mann neben mir sah mich an.
„Als ich von ihnen den Einsatzbefehl bekommen habe“, antwortete er, ich nickte lächelnd.
„Darf ich sie um einen Gefallen bitten?“
„Was für einen Colonel?“
Ich sah ihn nun etwas ernster an.
„Beten sie für uns beide“, antwortete ich und sah nach vor zum Lotsen, der eine Zielfahne in der Hand hatte, um uns dann zu signalisieren, dass wir starten konnten. Mit dieser wedelte er im Kreis, was mir das Zeichen zum Starten gab.
„Also los“, sagte ich und schob mein Fenster zu, wie der Co-Pilot seines.

Dann senkte der Lotse die Zielfahne und ging auf die Knie, wie auch Richards. Ich drückte die Schalthebel der beiden Motoren nach vorn und gab Vollgas. Wir kamen dem Ende des Decks immer näher und die Maschine wollte einfach nicht in die Luft. Ich drückte das Steuerlenkrad voll nach hinten, kurz vor Ende des Decks hob die Maschine in die Luft ab, wir sanken für einen kleinen Augenblick, aber die Maschine hielt sich in der Luft.
Das Gebet meines Co-Piloten wurde erhört.
„Oh Gott, war das kurz“, murmelte ich vor mich hin und flog weiter. Durch den Funk hörte ich die Jubelrufe jedes einzelnen Piloten. Sie alle hatten es vom Deck der Hornet geschafft, nun war unser Ziel Japan und dessen Hauptstadt.

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Ich hoffe, das Kapitel hat euch wieder gefallen. Wie immer freue ich mich über Votes und Kommentare.
Die Geschichte geht aber jetzt dem Ende zu.
Es sind noch zwei weitere Kapitel und der Epilog.

Ich wünsche euch jetzt schon viel Spaß bei den letzten Kapiteln und bin gespannt, wie ihr sie findet.
Knuddel eure Wolvesgirl35.

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