Kapitel 10

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Keine Bitte, ein Befehl. Während Elias sich setzt und isst, führt Kai mich durch das Gebäude, gefühlt bis in den Keller hinunter. Vor einer Tür bleiben wir stehen, er klopft. "Mike, der Boss hat etwas für dich."

Ein Riese öffnet die Tür. Er ist bestimmt zwei Meter groß, hat blonde Haare und grüne Augen. Sein verwirrter Blick trifft mich, dann beginnt er zu grinsen. Zu sagen, dass ich Angst habe, wäre untertrieben. Seine ganze Präsenz ist einschüchternd.

Er möchte mich am Arm festhalten, panisch weiche ich zurück in den Flur. Er geht mir nach, während Kai alles beobachtet - einer seiner Schritte bestimmt zwei der meinen. Ohne nachzudenken renne ich die Treppe hinunter, höre ihn nur lachen, bevor er mir nachläuft. Ich renne, hole alles aus meinen Lungen heraus, aber bin auch nur ein Wandler, der aufgrund des Halsbandes keine Kräfte mehr hat und somit nicht schneller als jeder normale Mensch ist.

Noch vor der Haustür werde ich festgehalten. Seine Arme liegen ruhig um meine Hüfte, sein Kopf liegt an meinem Hals. "Wo wollten wir denn hin Kleine?", sein Atem streift meinen Nacken, ich muss das Zittern unterdrücken. Er wartet auf eine Antwort, bekommt allerdings keine. Dann wirft Mike mich über seinen Rücken und trägt mich in sein Zimmer. Kai ist verschwunden.

Mike wirft mich nicht gerade sanft auf sein Bett, ich falle, lande immerhin einigermaßen weich, und schließt die Tür ab. Dann zieht er sich sein Oberteil aus und kommt auf mich zu - seine Muskeln sind ja schon attraktiv.

"Also Lara, es gibt zwei Regeln, wenn du hier bei mir bist. Du hast mir zu gehorchen, immer. Du sprichst mich nicht direkt an. Hast du das verstanden? " Ich nicke. Definitiv nicht mehr attraktiv.

Er umfasst mit seiner Hand mein Kinn und zwingt mich, ihn anzusehen. "Ob du das verstanden hast?", er knurrt. "Ja mein Herr.", sage ich leise. "Wie bitte?" "Ja, mein Herr.", meine Stimme ist lauter.

Dann zieht Mike mich an meinem Arm festhaltend schmerzhaft vom Bett herunter und wirft mich vor sich auf den Boden. Ich lande auf meinen Knien. "Du weißt, was du zu tun hast."

Verwirrt sehe ich ihn an. Ungeduldig deutet er auf seine Hose und sieht mich abwartend an. "Na los." Ich ziehe ihm mit zitternden Händen seine Hose und seine Unterhose aus, tue das, was er verlangt. Dies war der Tag, an dem ich lernte, dass Mike auf Fesseln und Peitschen steht. Keine schöne Erinnerung.

Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft das mit mir gemacht wurde. Irgendwann war es mir egal, denn ich hatte Kai. Kai, der mit mir in den Garten geht. Der mich nicht allein lässt. Der immer für mich da ist. Mit dem ich immer reden konnte. Der mich zum Lachen brachte. Mein bester Freund wurde.

Naja, bis Folgendes passierte.



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