Lesenacht 2/3
Ich will das nicht.
Verdammt, ich kann nicht schon wieder hier sein.
Ich muss hier weg.
Ich...
Weiter kann ich nicht denken, da die Tränen meinen Körper wie auf Knopfdruck verlassen.
Ich sehe die Bilder vor meinem inneren Auge, sehe die Gesichter aller.
Mein Kreislauf gibt schließlich irgendwann nach, sodass ich auf den Boden falle.
Dort sitze ich nun.
Weinend, am Boden.
Wer auch immer mich hier festhält weiß was dieser Ort für mich bedeutet.
Und er will mich tot und gebrochen sehen.
Da fällt mir eigentlich nur einer ein:
Der Vater von Elias.
Er wollte mich tot sehen, jetzt möchte er mich leiden sehen.
Meine Seele möchte er brechen, bevor er meinen Körper in die Knie zwingt.
Mitten in meinem Weinen fange ich dann plötzlich an zu lachen.
Durch die Fenster und die Tür komme ich nicht, all das hatte ich damals schon versucht, als sie nicht verriegelt waren.
Ich muss wohl verrückt sein, aber nicht verrückt genug, um mir das nochmal anzutun.
Lieber sterbe ich.
Kaum habe ich diesen Entschluss gefasst fasse ich noch einen:
Ich würde nicht verzweifelt von dieser Welt verschwinden.
Folglich lasse ich Wasser in die Badewanne laufen.
Der begehbare Kleiderschrank ist mein nächstes Ziel.
Ein bisschen Reizunterwäsche, ein weißes Kleid und weiße Absatzschuhe, auf denen ich mehr oder weniger laufen kann begleiten mich ins Badezimmer.
Dort angekommen lege ich die Sachen sorgsam auf einen Schrank im Bad, ehe ich meine wenige Bekleidung, welche ich sowieso schon trage, auf den Boden fallen lasse.
Das heiße Wasser der Badewanne umschließt nur wenig später meinen Körper.
Nach dem Baden trockne ich meinen Körper ab, wenig später auch meine Haare.
Diese flechte ich zu einem französischen Flechtzopf um meinen Kopf herum, bevor ich meine Unterwäsche und das weiße Kleid anziehe.
Zum Sterben schön.
Lächelnd betrachte ich mich im Spiegel, bevor ich eine Kommode vor die Tür stelle und meine Faust in den Spiegel schlage.
Klirrend zerbricht er, hinterlässt nichts als Scherben.
Das war lauter als geplant, aber eine der Scherben ist groß genug.
So lege ich mich also zurück in die Badewanne.
"Es tut mir leid.",
flüstere ich leise, bin mit meinen Gedanken bei Adrian und Damian.Dann nehme ich die Scherbe und schneide in meine Handgelenke, treffe wie geplant meine Pulsader.
Dies tue ich auch bei meinem anderen Handgelenk.
Lächelnd beobachte ich das Blut, welches meine Hände hinunter läuft.
Diese Wunden würden nicht einmal meine Heilkräfte heilen können.
Ich bekomme noch mit wie jemand an der Tür rüttelt, bevor ich in die Dunkelheit meines Bewusstseins gezogen werde.
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Neumond
Fantasi*Ich warne an dieser Stelle vor 18+ Inhalten sowie Trigger-Inhalten wie Depressionen, Suizid, Missbrauch und ähnlichem.* Während sie durch den Wald rennt, hat sie nur einen Gedanken: Sie muss hier weg. Gleichzeitig weiß sie, dass er sie hören kann...