Kapitel 37

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POV Damian

Als ich aufgewacht bin, war Lara schon weg.

Abgehauen, in den Wald, wie Garret mir später berichtet hat.

Ich verstehe, dass sie nach dieser traumatischen Zeit Zeit für sich braucht.

Aber sie darf nicht vergessen, dass der Wald gefährlich ist.

Hier sind überall Werwölfe.

Während der Tag vorbei zieht, denke ich darüber nicht mehr nach.

Lara bleibt nur noch ein Hintergedanke, da ich die Verteidigung stärken, Patrouillen einteilen und Wachposten aufstellen muss.

Wir brauchen dringend mehr Leute.

Zu viele sind beim letzten Coup, in der Villa, gestorben.

Seufzend trage ich mich also schon wieder zur Nachtwache ein.

Wer braucht schon Schlaf.

Am Nachmittag unterstütze ich Garret bei der Ausbildung der Neuen, in ein paar Wochen müssten sie soweit sein.

Wobei keiner von ihnen besonders vielversprechend aussieht.

Außer einer gewissen Person.

Nach der Stunde ziehe ich Garret beiseite.

"Lara ist noch immer weg."

"Sie sah heute morgen echt fertig aus Damian.

Sie braucht ihre Zeit.

Gib sie ihr."

"Du denkst, sie hatte wieder Erinnerungen an die Villa?"

"Sie sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen.

Sie hat mich umgerannt verdammt.

Also ja, ziemlich wahrscheinlich schon."

"Hoffentlich tut sie sich nichts an.",
sage ich leise.

"Damian, was läuft eigentlich zwischen euch?"

"Was meinst du?"

Garret sieht mich mit seinem Nicht-dein-Ernst Blick an.

"Du schläfst bei ihr.

In ihrem Zimmer.

Schon ewig.

Sie besucht dich wenn du Nachtwache hast.

Du machst dir ständig Sorgen um sie.

Also, was läuft da?"

"Ich bin einfach nur nett Garret.

Nichts weiter.

Das Mädchen hat ein riesiges Trauma.

Ich will nichts von ihr, keine Sorge."

"Also kann ich es versuchen?",
fragt er grinsend.

"Vergiss es."

Lachend sieht er mich an.

"Du willst also doch was von ihr."

"Ich gehe zum Turm, habe Wache."

Mit diesen Worten gehe ich und nehme den Platz für meine Nachtwache ein.

Erst sehe ich die Dämmerung, dann den Sonnenuntergang, ohne Lara an meiner Seite.

Komisches Gefühl.

Nachts höre ich einen Wolf heulen.

So weit entfernt ist er nicht.

Das heißt, in der Nähe ist ein Rudel.

Oder ein Omega, ein Ausgestoßener.

Morgen schicke ich meine Späher.

Zum Schichtwechsel hat Garret Dienst.

"Ist Lara zu Hause?"

Unruhig sieht er auf den Boden, bevor er leise sagt:

"Sie ist noch nicht wieder da."

Ruckartig reiße ich meinen Kopf hoch und starre ihn an.

"Ihr habt die Tore geschlossen, obwohl sie noch da draußen ist?"

"Ja."

Ehe er sich versieht, drücke ich ihn gegen die Wand.

"Bist du bescheuert Garret?

Was wenn sie Hilfe braucht?

Wir müssen sie suchen."

Mit diesen Worten lasse ich ihn los und gehe zu den Treppen.

"Damian, sei nicht dumm.

Öffnest du die Tore, bringst du das Dorf in Gefahr.

Gehst du sie suchen, könntest du sterben.

Was passiert dann mit uns?"

"Du leitest dann das Dorf.",
schulterzuckend sehe ich ihn an.

"Ich gehe Lara suchen."

Seufzend sieht er mich an.

"Pass auf dich auf Bruder."

"So schnell wirst du mich nicht los Kleiner."

Schnell packe ich einige Lebensmittel in meinen Rucksack, ein paar Waffen und hänge mir meine Maschinenpistole um.

Ich verlasse das Dorf mit einem Seil über die Mauer, reinkommen würde ich morgen ja sowieso.

Entschlossen stapfe ich in den Wald, auf der Suche nach Lara.

Am Horizont kann man schon die ersten Sonnenstrahlen erkennen.

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