Kapitel 10

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(Pov. Harry)

Mit einem warmen, wohligen Gefühl wachte ich am nächsten Morgen auf. Ich drehte mich auf die Seite und kuschelte mich in meine flauschige Decke. Glücklicherweise war Samstag und so konnte ich ausschlafen. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich an den gestrigen Tag dachte. Louis und ich, zusammen am Meer. Wir hatten uns geküsst. Ich wusste zwar nicht was das zwischen uns war, aber darüber wollte ich mir auch nicht den Kopf zerbrechen. Ich würde es einfach auf mich zukommen lassen und sehen, wo uns das hinführte.

Plötzlich ertönte ein helles Pling und kündigte an, dass ich eine Nachricht erhalten hatte. Langsam befreite ich meinen Arm aus der Decke und griff nach meinem Handy, dass auf dem kleinen Nachttisch neben meinem Bett lag. Als ich den Absender der Nachricht sah, richtete ich mich auf und klickte freudestrahlend auf unseren Chat. „Hey Harry! Ich vermisse dich jetzt schon. Kann ich heute Nachmittag vorbeikommen?“ las ich auf dem Bildschirm.

Ich drückte mein Smartphone an meine Brust und seufzte glücklich auf. Louis vermisst mich. Schnell schrieb ich ihm zurück, dass ich ihn ebenfalls vermisste und mich schon auf heute Nachmittag freute. Dann fiel mir erst die Uhrzeit auf. Schon kurz vor elf. Schnell hüpfte ich aus dem Bett und lief ins Bad, um eine schnelle Dusche zu nehmen. Ich schlüpfte in bequeme Klamotten, bevor ich mich zu Gemma und Mum in die Küche setzte.

„Louis kommt nachher vorbei.“ versuchte ich möglichst beiläufig zu erwähnen, während ich mir eine Scheibe Toast mit Marmelade bestrich. Doch mein breites Lächeln verriet, wie sehr ich mich freute. „Was habt ihr den vor?“ fragte meine Mum, als sie meine gute Laune bemerkte. Ich zuckte mit den Schultern. Einen Film sehen und kuscheln vielleicht, aber das konnte ich ja schlecht antworten. Hoffentlich würde er mich auch wieder küssen. Ich sehnte mich nach dem Gefühl von Geborgenheit, wenn seine weichen Lippen auf meine trafen.

Schließlich war es dann endlich soweit und es klingelte an der Tür. Louis stand davor und zog mich, nachdem er das Haus betreten hatte, zur Begrüßung in eine Umarmung. Im Flur streifte er seine Schuhe ab und folgte mir dann in mein Zimmer. Als sich die Tür hinter uns schloss, zog er mich sofort erneut zu sich, doch statt mich nur zu umarmen, drückte er mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Sofort machte sich wieder dieses warme, kribbelnde Gefühl in mir breit und ich zog ihn noch näher zu mir.

„Wollen wir einen Film sehen?“ fragte ich, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. Nickend stimmte Louis zu und wir machten es uns eng aneinander gekuschelt und mit meinem Laptop vor uns, auf meinem Bett gemütlich. Louis öffnete Netflix und suchte einen Film aus. Ich kannte den Film zwar schon, aber das störte mich nicht, da ich mich sowieso nicht darauf konzentrieren konnte. Die sanften Bewegungen mit denen Louis durch mein Haar strich lenkten mich zu sehr ab.

Irgendwann musste ich eingenickt sein, denn als ich meine Augen öffnete lief gerade der Abspann des Filmes. Ich gähnte verschlafen und beobachtete Louis dabei, wie er den Laptop zur Seite stellte. Er sah wirklich verdammt gut aus. Sein süßes Lächeln, seine wunderschönen blauen Augen und seine unglaublich weichen, braunen Haare. „Du starrst, Harold.“ riss mich Louis schmunzelnd aus meinen Gedanken, woraufhin ich rot anlief. Verlegen wich ich seinem Blick aus, doch er legte einen Finger unter mein Kinn und hob es leicht an, sodass ich ihn ansehen musste.

Wir sahen uns tief in die Augen und die Spannung zwischen uns war beinahe greifbar. Dann endlich trafen Louis Lippen auf meine. Wir teilten einen liebevollen Kuss, der aber mit der Zeit immer leidenschaftlicher wurde. Ich seufzte wohlig auf und Louis nutze das aus, um mit seiner Zunge sanft in meinen Mund einzudringen. Mittlerweile lag er auf mir, stützte sich aber mit seinen Händen auf beiden Seiten ab, während ich meine Hände in seinen Haaren vergraben hatte.

„Bleibt Louis bis zum Abendess...“ platzte Gemma ohne anzuklopfen in mein Zimmer. Sie unterbrach ihre Frage, als sie uns in dieser sehr eindeutigen Position erblickte. Augenblicklich fuhren Louis und ich auseinander und starrten sie ertappt an. Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg, während ich passende Worte suchte, um die Situation zu erklären. „Ich lasse euch lieber alleine.“ meinte sie nur und verließ das Zimmer, bevor ich die Chance hatte, etwas zu erwidern.

Peinlich berührt vergrub ich das Gesicht in meinen Händen. Noch unangenehmer hätte es definitiv nicht laufen können. Ich hatte eigentlich vorgehabt, es meiner Schwester und meiner Mum in einer ruhigen Situation zu erzählen, doch daraus wurde jetzt wohl nichts. Vorsichtig sah ich zu Louis. Er wirkte jedoch eher besorgt. „Harry, es tut mir leid. Ich weiß, dass du deiner Familie noch nichts von dem hier“ Er deutete zwischen uns hin und her. „erzählt hast und...“ Doch bevor er seinen Satz vervollständigen konnte platze ich heraus „Ich würde dich meiner Familie gerne als meinen festen Freund vorstellen.“

Louis starrte mich nur überrascht an und sofort wurde ich wieder unsicher. „Also wenn das für dich okay ist.“ fügte ich leise hinzu. „Ob das okay ist? Das wäre großartig!“ Damit warf er sich auf mich und knuddelte mich so fest, dass ich das Gefühl hatte keine Luft mehr zu bekommen, doch ich hätte nicht glücklicher sein können.

Heal my Heart (l.s.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt