Kapitel 7

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(Pov. Harry)

Jeden Tag unternahmen Louis und ich etwas gemeinsam. Er hatte tolle Ideen und überraschte mich immer wieder mit etwas Neuem. Wir besuchten die Eislaufhalle, machten ein Picknick und Louis versuchte mir das Skaten beizubringen. Auch nachdem ich ihm von meiner Krankheit erzählt hatte, behandelte er mich wie vorher. Er redete mir nichts aus, wenn ich etwas schaffen wollte, sondern unterstützte mich dabei, es trotz meines kaputten Herzens, zu erreichen. In der kurzen Zeit, in der wir uns kannten, waren wir schon richtig gute Freunde geworden. Ich würde sogar sagen, beste Freunde. Zwar war ich noch immer etwas zurückhaltender, aber Louis schaffte es, dass ich langsam lockerer wurde.

„Warum bist du so gut gelaunt?“ riss mich Louis aus meinen Gedanken, als er sich bei mir einhakte, um mich das letzte Stück zum Ausgang der Schule zu begleiten. „Nichts, ich musste nur daran denken, wie gute Freunde wir geworden sind.“ antwortete ich, worauf mir die Röte ins Gesicht stieg. „Wenn wir so gute Freunde sind, dann hast du doch sicher Lust, heute wieder etwas mit mir zu unternehmen, oder?“ fragte er mit seinem typischen, frechen Louis-Grinsen auf den Lippen.

Als Louis den heutigen Tag erwähnte, schwand allerdings meine gute Laune. „Tut mir leid, aber ich kann heute nicht.“ murmelte ich leise und versteckte nervös meine Hände in den Ärmeln meines Pullis. Louis wirkte überrascht, aber auch etwas besorgt und fragte augenblicklich „Wieso? Ist alles okay, Harry?“ „Ja alles in Ordnung, nur hab ich heute mal wieder einen Termin zur Vorsorge im Krankenhaus.“ Ich versuchte so gelassen wie möglich zu wirken, doch er sah mir trotzdem an, wie unwohl ich mich fühlte.

„Wenn du möchtest, kann ich dich begleiten.“ schlug Louis aufgeregt vor und nickend nahm ich sein Angebot an. Schnell fügte ich jedoch noch hinzu „Also nur wenn es dir nichts ausmacht. Du hast sicher auch mal was anderes zu tun, als ständig bei mir zu sein.“ „Du weißt, dass ich das für dich gerne mache, Harry.“ protestierte Louis und unterstrich seine Aussage, indem er mich am Arm weiter zog und fragte „Also, wann musst du dort sein?“

Als wir einige Zeit später vor dem Krankenhaus standen hielt Louis mir die Tür auf und meinte scherzhaft mit verstellter Stimme „Und der heutige Ausflug geht... ins Krankenhaus!“ Ich musste kichern und wunderte mich wirklich, wie er es schaffte, jede Situation aufzulockern. Zielsicher führte er mich durch den Eingangsbereich in Richtung der Station für innere Medizin. „Warum kennst du dich hier so gut aus?“ fragte ich ein wenig überrascht, doch Louis tat es mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. „Ich habe eben einen guten Orientierungssinn.“ Damit zog er mich weiter zum Wartezimmer.

Je mehr Zeit verstrich, desto nervöser wurde ich. Was wenn diesmal nicht alles in Ordnung sein würde? Die Unternehmungen und die schöne Zeit mit Louis wären dann auf jeden Fall vorbei. Wenn eine Verschlechterung meiner Werte festgestellt wird, dann würden lange Krankenhausaufenthalte folgen und wer wollte schon mit jemandem befreundet sein, der ständig im Krankenhaus lag?

„Harry Styles bitte!“ erklang plötzlich die Stimme einer Krankenschwester. Sie führte mich wie immer zu einem kleinen Behandlungszimmer, doch sie wirkte etwas irritiert, als Louis ebenfalls den Raum betrat. Trotzdem sagte sie nichts dazu und verließ ohne ein Wort das Zimmer. Meine Anspannung stieg weiter und es machte sich auch ein wenig Angst in mir breit, als ich mich auf die Liege sinken ließ. Louis setzte sich neben mich und nahm meine Hand. Er drückte sie kurz, bevor er sie wieder losließ. Er hatte mich nur ganz kurz berührt und doch hatte mich die kleine Geste ungemein beruhigt. Ich war nicht alleine, Louis würde die ganze Zeit bei mir sein.

Auch als Dr. Carter den Raum betrat und mit der Untersuchung begann, war ich ruhiger als sonst. Louis warf mir immer wieder ein aufmunterndes Lächeln zu und ich fühlte mich dadurch sicherer. Schließlich musste ich für den Ultraschall meinen Pulli ausziehen und bemerkte, wie Louis meinen nackten Oberkörper musterte. Ich wurde rot und drehte mich schnell auf die Seite, um seinem intensiven Blick zu entgehen.

Die Sekunden in denen der Arzt den Bildschirm des Ultraschallgeräts genaustens betrachtete zogen sich endlos. Doch dann kam endlich die erleichternde Nachricht, dass mein Zustand noch immer unverändert war. So schnell ich konnte zog ich mir mein Shirt über, verabschiedete mich von Dr. Carter und verließ dann gemeinsam mit Louis das Behandlungszimmer.

Im Flur wollte ich schon Richtung Ausgang gehen, aber Louis griff nach meiner Hand und hielt mich zurück. Ehe ich mich versah hatte er mich schon fest an sich gedrückt und sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergraben. „Du glaubst nicht wie erleichtert ich bin, dass es dir gut geht.“ seufzte er und konnte ihm nur zustimmen.Für diese Woche war es vorbei.

Heal my Heart (l.s.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt