3. Stark Tower und Wunder

211 16 5
                                    

-Peter-

Donnerstag 13. Jänner

''Kid, komm zum Tower. Es wurde einen Mutantin dort gesichtet, die ziemlichen Ärger macht. Die anderen und ich können grad nicht'', hörte ich Tonys Stimme am anderen Ende der Leitung. ''Du weißt schon, dass ich noch Unterricht habe, oder?'', gab ich zurück und wartete ungeduldig auf eine Antwort, da mein Lehrer nicht sehr darüber erfreut war, dass ich wegen eines wichtigen Anrufs seine Mathestunde verlassen hatte. 

''Ich glaube es ist wichtiger, New York von einer Mutantin zu retten, als das du einen Tag mehr in der Schule hockst!'', fauchte Tony ungehalten. ''Schon gut. Bin unterwegs'', murmelte ich und legte auf. Ich war leicht genervt. Ich meine, ich bin verdammte achtzehn und ein Senior High Schoolschüler und werde von ihm noch immer behandelt wie ein Kleinkind, das nicht mal gerade laufen kann!

Ich verließ unbemerkt die Midtown High und schlich mich in eine kleine Seitengasse. Dort versteckte ich meinen Rucksack hinter einer Mülltonne und zog meinen Anzug an. Ich kletterte das hohe Wohnhaus hoch und schwang mich von dort aus zur Ruine des Stark Towers, inmitten von Manhattan. Ein schwaches Leuchten ging von dem Grundstück aus und ich beschloss, mir das ganze mal genauer anzusehen.

Ich versteckte mich hinter ein paar verfallenen Wänden und entdeckte nun die Mutantin, von der Tony gesprochen hat. Sie schien etwas zu suchen. Ihr Gesicht wurde von einer Kapuze verdeckt, die sie sich tief ins Gesicht gezogen hatte und ihr zierlicher Körper war in einen schwarzen Anzug gehüllt. Sie schrie frustriert auf, anscheinend fand sie nicht, was sie gesucht hatte. Meine Augen weiteten sich. Ihre Hände glühten rot auf und einige Funken sprangen auf den Boden der Feuer fing. Sie fluchte leise und trat mit dem Stiefel die kleinen Flammen aus. 

Ich trat hinter den zum Teil verbrannten Wänden hervor und verschränkte die Arme vor der Brust. ''Suchst du was bestimmtes?'', ich versuchte lässig zu klingen. Das Mädchen fuhr zu mir herum und hob bedrohlich die Hände. ''Kein Schritt weiter, oder wir haben hier bald ne geröstete Spinne'', fauchte sie und ließ kleine Flammen auf ihren Handflächen aufflackern. 

''Nicht so schnell'', zischte ich und versuchte sie mit einem meiner Netze zu fesseln. Sie wich gekonnt aus, doch durch die ruckartige Bewegung rutschte ihr die schwarze Kapuze vom Kopf und offenbarte ein hübsches, ovales Gesicht, von welchem Mund und Nase von einer ebenfalls schwarzen Maske verdeckt wurden. Sie hatte schulterlange, schwarze Haare, welche ihr strähnig ins Gesicht fielen und ihre roten Augen waren mit einer emotionslosen Leere gefüllt. Sie kam mir bekannt vor. 

''Böser Fehler'', knurrte sie und schleuderte einen Feuerball auf mich. Ich wich diesem schnell aus und schoss ein weiteres Netz auf sie. Ihre Augen loderten vor Wut und sie ließ den Netzstrang mit einer einzelnen Handbewegung in Flammen aufgehen. Ich schluckte. Vor dieser Soldatin sollte man großen Respekt haben. Erst jetzt fiel mir ein gold-blaues Abzeichen auf ihrer Brust auf. 

Das Zeichen der A.F.T.G.G.! Ich keuchte überrascht. Schon ein Jahr hatte ich nichts von der Organisation gehört, die Schuld am Tod meiner Freundin war. Mich packte eine unbändige Wut und ich stürmte auf das Mädchen zu, bereit, Eylens Tod zu rächen. Sie verrenkte die Augen zu Schlitzen und zog einen Dolch aus einer Halterung an ihrem Gürtel hervor. Ich holte mit dem Arm aus und wollte ihr einen Schlag gegen den Kopf verpassen, doch sie duckte sich unter mir durch und stand plötzlich hinter mir.

Die Soldatin stürzte sich auf mich und wollte mir das Messer in die Schulter rammen. Ich packte jedoch ihren Arm und schleuderte sie über mich hinweg. Sie kam hart am Boden auf und keuchte schmerzerfüllt. Doch einen Wimpernaufschlag später, stand sie wieder auf den Beinen und griff mich ein weiteres Mal an. Sie duckte sich und schlitterte auf den Knien zwischen meinen Beinen durch und brachte mich somit zu Fall. 

Ich wollte mich aufrappeln doch sie reagierte schneller und drückte mich zu Boden. Eine Hand knapp unter meinem Hals und mit der anderen umklammerte sie ihr Messer. Mein Herz raste, entweder würde sie mich töten, oder ein Wunder würde geschehen. Die Soldatin hob den Dolch und wollte ihn mir in die Brust stoßen. 

Kurz bevor das scharfe Eisen den Stoff meines Anzugs durchdrang, hielt sie inne. Ihre Augen flackerten und sie zögerte. Durch meine verbesserten Sinne konnte ich hören, wie sehr ihr Puls raste. Sie zitterte. Ihre roten Augen flackerten und es schien so, als würde sie mit sich selbst ringen.

Nach einigen Sekunden, die sich wie Stunden anfühlten, stieß sie sich an mir ab und stand auf. ''Du hattest Glück'', flüsterte sie mir über die Schulter zu. Ihr Körper begann zu flimmern und sie war innerhalb weniger Sekunden ganz verschwunden.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wenn ich euch sage, dass ich dieses Kapitel mit den schlimmsten Bauchkrämpfen ever geschrieben habe, krieg ich dann mehr Votes? XD

Kritik, Feedback?

Stay fresh and fluffy
All the love
AC.xx

10. April 2021
Überarbeitet am 16. August 2022


Stay with meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt