-Peter-
Mittwoch 21. November
Ungeduldig saß ich am heutigen Abend am Rand des Hochhauses, an dem ich mich immer mit Nightshade beziehungsweise Eylen zum Beginn unserer gemeinsamen Patrouillen getroffen hatte. Natürlich nur bis Nightshade und ich uns geküsst haben.
Das Blöde war: So richtig ausgesprochen hatten wir uns nicht, nur miteinander geschlafen...
Ich spielte am Saum meiner Maske herum und starrte in die untergehende Sonne, während ich auf Eylen wartete.''Sitzt du hier schon lange? Falls ja, tut mir leid, gab im HQ noch was zu klären'', Nightshade lächelte verschmitzt und ließ sich neben mir fallen. ''Kein Problem... '', entgegnete ich, ohne ihr in die Augen zu sehen. ''Hi übrigens'', fing ich nach einer peinlichen Stille an. ''Hey''
''Tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe, dass du eine andere geküsst hast, obwohl ich es war'', sagte Eylen leise. ''Nicht so schlimm... Und ich hätte den Kuss nicht erwidern sollen'', gab ich zu und wagte nun zum Ersten Mal einen direkten Blick in das Gesicht meiner Freundin, welches von einer schwarzen Maske verdeckt wurde.
Ihre grünen Augen, die in der Zeit bei der A.F.T.G.G. ein paar rote Sprenkel bekommen hatten, schimmerten im Licht der untergehenden Sonne
''Wir haben uns vor Mays Unfall noch nie gestritten'', sagte sie leise und wandte den Blick ab.-Eylen-
''Weil entweder du 'tot' warst, einer entführt oder wir damit beschäftigt waren, zu überleben '', meinte Peter nur und zuckte mit den Schultern. Über die eigentliche Surrealität dieser, so einfach ausgesprochenen Worte, musste ich lachen. Peter grinste nur und mit der Zeit kriegte ich mich auch wieder ein.
''Was wäre eigentlich, wenn wir normal wären?'', fragte ich ihn, ohne in seine zu schönen Augen zu sehen. ''Dann wären wir nicht mehr zusammen... Ich meine, die ganzen Katastrophen haben und Großteils nur näher zusammengebracht, anstatt uns zu entzweien. Normale Junior High Pärchen bleiben ein paar Monate zusammen und dann wars das. Wir sind halt einfach ein bisschen abnormal...'', ich blieb still. So wäre das wirklich gewesen, wäre unser Leben normal. Die wenigsten finden mit 15 die Liebe fürs Leben. Das ist Peter für mich... Glaube ich.
''Es ist echt scheiße kalt hier'', stieß ich nach einigen schweigsamen Sekunden hervor und schlang meine Arme um mich selbst. ''Hat dir Tony gar keine ‚Heizung' eingebaut? Hat er zumindest bei mir gemacht'', fragte Peter grinsend. ''Ich hab das Teil selbst gebaut... Tony und ich haben uns erst vor ein paar Tagen wieder ansatzweise vertragen'', meinte ich.
''Wie ging das? Er hat dir doch vorgeworfen, dass du ein Monster bist und nicht einmal irgendetwas im Leben verdient hättest'', diese Worte schmerzten, auch wenn ich es mir nicht anmerken ließ. ''Ich habe meine Maske gebaut. Tony kam auch in die Werkstatt. Zuerst sah es zwar so aus, als würden wir uns schon wieder streiten, aber wir haben gemeinsam dann meine Maske und den Gürtel gebaut. Wie früher'' Ich lächelte.
''Gut, dass du dich mit ihm vertragen hast'', sagte Peter leise. Wieder Stille. ''Weißt du noch als ich einmal einen Alptraum gehabt habe und ich dir gesagt habe, dass ich dir irgendwann erzähle, was in diesen Träumen passiert?'' Peter nickte nur. ''Ich glaube jetzt ist irgendwann'', überrascht schaute mein Freund mich an.
''In den meisten der Träume haben sich Erinnerungen, die ich schon erfolgreich verdrängt hatte, wieder in mein Gedächtnis gebrannt. Alte Missionen, die ich für die A.F.T.G.G. erledigen musste, durchlebte ich wieder und wieder. Nur mit dem Unterschied, dass ich nun etwas empfand. Ich zeigte Gefühle, zwar nur innerlich aber trotzdem. Auf einmal hatte ich Mitleid mit meinen Opfern und das war nicht unbedingt das beste Gefühl. Das schlimmste kam dann aber nach ein paar Wochen noch: Immer wieder habe ich von dir geträumt. Auch noch in der Zeit, als ich gefangen war. Ich habe dir schlimme Dinge angetan... Dich verletzt, im schlimmsten Fall auch getötet. Manchmal tue ich das noch immer in solchen Träumen'', ich verstummte abrupt.
Zögerlich schaute ich Peter an. In seinem Blick lag nicht gar Furcht oder Abweisung, die ich erwartet hatte, sondern nur tiefes und ehrliches Mitgefühl. Ich tat ihm leid, dass ich so etwas durchmachen musste. Er hatte keine Angst vor dem Monster, das die A.F.T.G.G. erschaffen hatte.
''Wie viele Menschen musstest du töten?'', fragte er mich und schaute wieder in den Sonnenuntergang. ''93 249'' ich senkte den Blick. ''Oh'' Wieder Stille. Unsicher kaute ich mir auf der Unterlippe herum. Ich wagte es nicht, einen Blick auf Peter zu werfen, zu groß war die Angst, dass seine braunen Augen etwas anderes ausstrahlten als die übliche Wärme.
''Das ist nicht deine Schuld. Das war es nie und das wird es auch nie sein'', sagte er schließlich. Überrascht schaute ich auf. Ich hatte zwar schonmal mit ihm über meine Zeit als Massenmörderin geredet, aber noch nie so. So ehrlich und ganz ohne die kleinste Lüge. ''Danke'', flüsterte ich und traute mich, in seine Augen zu sehen. Aber die einzige Emotion, die ich wahrnahm, war Liebe...
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Pls, they're so cute
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Byee
All the love
AC.xx16. August 2021
Überarbeitet am 28. Oktober 2022
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Stay with me
FanfictionEylen war tot. Peter gebrochen. Tony verzweifelt. Doch als eines Tages eine Mutantin bei der Ruine des Stark Towers gesichtet wurde, begann sich ein Licht am Ende des Tunnels zu zeigen. Doch, ob dieses Licht tatsächlich zu Glück, einer Sackgasse ode...