14. Feuer und Bleistifte

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-Eylen-

Donnerstag 9. Juli

Die letzten Wochen waren nicht gerade die besten meines Lebens. Ich verbrachte 24/7 in dem kleinem Zimmer, besser gesagt in der Zelle und versuchte positiv zu bleiben. Meinen Dad hatte ich in der Zeit nur zweimal gesehen. Er ging mir aus dem Weg, das übersah niemand. 

Mein Leben war immer das selbe. Aufstehen, etwas essen ins Badezimmer gehen und dann wieder ins Bett sitzen, da ich sonst nichts anderes zu tun hatte. Außer...
Peter war in dieser Zeit jeden Tag bei mir. Er saß stundenlang gegen die Glasscheibe gelehnt und erzählte mir, wie es draußen so war. Was er machte, wie es den anderen ging und auch über sein Leben als Spiderman.

Ich hörte immer aufmerksam zu, da das das einzige war, was mich nicht komplett den Verstand verlieren ließ. Die anderen Avengers waren sehr beschäftigt, so erzählte es mir Peter, sodass sie mich nicht oft besuchen konnten. Natasha und Wanda kamen etwa einmal die Woche, die anderen hatte ich in meiner ganzen Zeit "zu Hause" erst ein paar mal gesehen. Und Eric... Mein kleiner Bruder wurde von Clint zum nächsten Hawkeye ausgebildet und hatte dementsprechend wenig Zeit, so sah ich ihn auch nur zwei- bis dreimal die Woche. 

Ich fragte Peter auch oft, wie es Daria, Miyu und Nika ging. Die Antwort war immer die selbe. Dass sie sich ganz gut machten, Miyu Helen Cho im Krankenflügel half, Daria sich mit den Zwillingen sehr gut verstand und Nika sich mit Bucky angefreundet hatte. Ihnen ging es gut und das freute mich sehr. Sie waren mir auf unserer gemeinsamen Reise unglaublich wichtig geworden. Daria und Nika besuchten mich auch sehr oft, verschwanden aber dann sehr schnell wieder, da sie noch irgendwas zu tun hatten. Und Miyu kam alle paar Tage mal, meistens verband sie die Besuche mit einigen Tests, die ihr vielleicht helfen könnten, die Kontrolle zu entfernen. Bis jetzt war sie damit aber noch nicht erfolgreich.

Peter konnte heute nicht kommen, warum auch immer. Heute werde ich also den gesamten Tag alleine verbringen. Ich seufzte und ließ mich rückwärts aufs Bett fallen. Ich starrte auf die weiße Wand, an der mein Bett stand. Der Rest des Raumes war von durchsichtigem Plexiglas umgeben. 

Plötzlich kam mir eine Idee. Ich konzentrierte mich und beschwor eine kleine Flamme auf meiner Handfläche herauf. Dadurch, dass ich ohne die Kontrolle, meine Magie nicht sehr gut beherrschte, brauchte es einige Versuche aber letztendlich schaffte ich es. Ich trennte vorsichtig einen Teil meiner dünnen, weißen Stoffdecke ab und setzte sie in Brand. Anschließend legte ich den Stoffstreifen vorsichtig am Boden ab und löschte die Flamme in meiner Hand wieder. Das ging immer leichter als das entzünden.

Dummerweise ging aber durch die kleine Flamme der Rauchmelder an und wenige Sekunden später kam eine gehetzt dreinblickende Wanda durch den Gang gestürmt, die wahrscheinlich davon ausging, dass ich, gesteuert von der Kontrolle, gerade versuchte, meine Zelle in abzufackeln. 

''Was hast du bitte angestellt?'', fragte sie außer Atem und beendete das Schrille Piepen des Feuermelders, indem sie auf einen Knopf an der Wand drückte. Ich lächelte unbeholfen und versuchte ihr zu erklären, dass ich nur schwarze Farbe herstellen wollte, oder es zumindest versuchen. ''Warum hast du nicht nach dem Stift gefragt?'', erkundigte sich Wanda grinsend, nachdem ich ihr die Situation erklärt hatte. 

''Weil niemand hier war und ich auch kein Handy habe um jemanden anzurufen...'', motzte ich. Meine Freundin zog eine Grimasse. ''Auch wieder wahr...'', gab sie zu. ''Welchen Stift brauchst du denn, oder andere Farbe?'' ''Einfach nur einen Bleistift'' Wanda nickte, verschwand für kurze Zeit und kam dann wieder mit einem Block und einem Bleistift zurück. ''Hier, ich glaub den Block könntest du auch gebrauchen... Wenn du wirklich zeichnen willst'', sagte sie und schob die beiden Sachen durch die Klappe, durch die ich auch mein Essen bekam. 

Ich lächelte und bedankte mich bei meiner Freundin, bat sie aber dann zu gehen, da ich in Ruhe zeichnen wollte. ''J.A.R.V.I.S., spiel meine Playlist von AC/DC ab'', sprach in den stillen Raum. Das war das einzige was mein Dad und ich, bis auf unserem sarkastischem Humor gemeinsam hatten, AC/DC. 

stellte mich zur Wand und begann leichte Bleistiftstriche darauf zu ziehen. Meine Zeichnung hatte ich schon im Kopf.

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:D

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Adios Embryos 
All the love
AC.xx

13. Mai 2021
Überarbeitet am 25. August 2022

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