Eylen war tot.
Peter gebrochen.
Tony verzweifelt.
Doch als eines Tages eine Mutantin bei der Ruine des Stark Towers gesichtet wurde, begann sich ein Licht am Ende des Tunnels zu zeigen. Doch, ob dieses Licht tatsächlich zu Glück, einer Sackgasse ode...
Die grünen Augen der jungen Frau auf dem Bild vor mir blitzten mir entgegen. Sie war wunderschön und von den Gesichtszügen her, konnte man definitiv sagen, dass ich ihr ähnlich war. Dieselbe schmale Nase, die mandelförmigen Augen, das ovale Gesicht und die dichten, wohlgeformten Augenbrauen.
Ich schaute den jungen Mann neben ihr an. An ihm konnte ich meine braunen Locken und Sommersprossen erkennen. Das was mich stutzig machte, waren seine Augen. Dasselbe dunkle braun und der gleiche karamellbraune Kreis um die Iris herum. Sie strahlten ein Gefühl von Wärme aus. ''Genug gestarrt?'', fuhr mich die Agentin, die mich begleitete, an.
''Jaja...'', murmelte ich und schaute das Foto weiter an. Die junge Mann hatte den Arm um die Frau gelegt und beide lächelten in die Kamera. In der Sonnenbrille, die sich die hübsche Frau in die schwarzen Haare gesteckt hatte, spiegelte sich eine rothaarige Frau, die gerade eine Kamera hochhielt. Sie sah keinem der beiden ähnlich, also vermutete ich, dass sie eine Freundin der beiden war.
''Meine Eltern?'', hauchte ich ungläubig. Das waren also die Menschen, die die A.F.T.G.G. verraten und verlassen hatten. Die Menschen, die ich hassen musste seit ich denken kann.
-Eylen-
Mittwoch 21. November
Mit einem lauten Knall riss ich die Wohnzimmertür des HQ auf. ''Bist du schon wieder da?'', fragte mich mein Dad, sichtlich verwirrt darüber, dass ich anscheinend weniger als zehn Minuten brauchte, um sieben Pizzen von einem Restaurant zu holen, welches über einen Kilometer von hier entfernt war.
''Ich glaube wir haben ein größeres Problem als Pizzen, die nicht geliefert werden können'', stieß ich hektisch hervor und offenbarte diesem Teil der Avengers das kleine Mädchen, welches sich vor Angst hinter mir versteckt hatte. ''Von wo hast du die denn entführt?'', witzelte Dad, was ihm aber geschockte Blicke der anderen einbrachte. ''War nicht witzig'', murmelte er betreten.
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(Wenn die Nummer und der Buchstabe mit einem Punkt, wie bei Miyu und Cora Saringheim, verbunden wird, bedeutet das, dass die Person mit der Nummer zwar bei der A.F.T.G.G. arbeitet, aber keinen besonderen Genotyp hat)
''Na das ist ja ne schöne Scheiße'', brummte Dad, als er sich und den anderen das Dokument vorgelesen hatte. ''Shht, es sind Kinder anwesend!'', zischte Pepper entrüstet. Diana, die sich die letzten 15 Minuten an mich geklammert hatte, starrte unsicher zwischen den fünf Avengers, Pepper und mir hin und her. Ihre braunen Rehaugen, in denen ich tatsächlich Peter wiedererkannte, flackerten vor Panik.
''Wie, ist mal die erste Frage'', meinte Steve nachdenklich. ''Ihr werdet wohl kaum während ihr bei denen wart...'' ''Und du warst auch nicht schwanger, oder?'', überlegte Nat weiter. ''Nein, das würde ich wohl bemerkt haben'', fauchte ich gereizt. ''Jetzt wissen wir auf jeden Fall, wen Olivia mit 'sie' gemeint hat'', meinte Tasha.
''Am besten wäre es, wenn wir uns mit den anderen im Meetingraum treffen, um die Lage zu besprechen. Immerhin haben wir nicht jeden Tag eine zweijährige von der A.F.T.G.G. bei uns'', schlug Dad vor und wollte schon das Wohnzimmer verlassen. ''Halt, als allererstes, kommt die Kleine ins Bett. Sie schläft ja schon fast im Stehen ein'', unterbrach ich ihn und schaute besorgt auf Diana runter, die sich müde die Augen rieb und schläfrig zurück starrte.
''Oh gut...'', sagte Dad. ''Soll ich das machen? Ich meine, ich habe hier am meisten Erfahrung mit kleinen Kindern'', fragte Pepper und lächelte leicht. ''Nein, ich denke, ich mache das. Immerhin ist sie laut unserem jetzigen Wissen, meine und Peters Tochter'', lehnte ich ab.
''Kann ich dich hochnehmen?'', fragte ich die Kleine vorsichtig, um sie nicht wieder vollkommener Panik auszusetzen. Sie nickte leicht. Ich hob ihren zierlichen, mageren Körper langsam hoch und spürte wie sich ihre dünnen Arme um meine Schultern schlangen, sodass sie etwas Halt hatte.
''Ist nicht das Zimmer gegenüber von meinem frei?'' Dad nickte. ''Gut, dann bringe ich sie da hin'' Ohne ein weiteres Wort und mit einer halb schlafenden Diana auf dem Arm, verließ ich das Wohnzimmer.
Im Aufzug beobachtete ich das kleine Mädchen, das anscheinend meine Tochter war, beim Schlafen. Sie sah so unschuldig aus... Ich wollte mir gar nicht ausmalen was die A.F.T.G.G. mit ihr gemacht hatten, denn schon vorher waren mir die Schnitte und Narben an ihren Armen aufgefallen.
Diana schreckte hoch, als ich sie in dem Bett des leer stehendem 'Gästezimmers' ablegen wollte. ''Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken'', wisperte ich leise. ''Umtiehn, bitte'', fragte sie mich zögerlich und zupfte an ihrem schwarzen Pulli mit dem Wappen der A.F.T.G.G. herum. ''Ja natürlich'', sagte ich schnell. ''Möchtest du mitkommen?'' Sie schüttelte zaghaft den Kopf. Es war klar, dass sie sich in den schweren Klamotten der Army unwohl fühlte.
Ich verließ schnell das Zimmer und suchte in aller Eile ein frisch gewaschenes Shirt und zu kleine Shorts von mir aus meinem Schrank. So schnell ich konnte, ging ich wieder zurück in das Zimmer, damit Diana nicht zu lange alleine war.
Als sich Diana umzog, drehte ich mich um und wartete bis sie fertig war. ''Soll ich noch ein wenig hier bleiben, oder kannst du alleine einschlafen?'', fragte ich sie. Sie zwang sich ein kleines Lächeln auf. ''Hierbleiben... Bitte'', sagte sie leise und kuschelte sich in die weiße Decke ein. "Nenn mich Eylen", ich lächelte das kleine Mädchen ermutigend an. Sie nickte und ich sah wie ihr langsam aber sicher wieder die Augen zufielen. ''Nacht... Eylen''. flüsterte sie leise und kuschelte sich selbst zu einer Kugel zusammen.
Ich lächelte und sah an ihren gleichmäßigen Atemzügen, dass sie eingeschlafen war. Vorsichtig strich ich ihr eine braune Locke aus dem Gesicht und musterte ihre kindlichen Züge noch einmal genauer. Sie sah Peter wirklich verdammt ähnlich. Leise verließ ich das Zimmer.
Peter stand am Gang. Offensichtlich hatte er auf mich gewartet. ''Schläft sie?'' Ich nickte. ''Glaubst du wirklich, dass sie unsere Tochter ist?'', fragte er unsicher. ''Ich weiß es nicht...''
