-Peter-
Samstag 13. Juni
Ich stürmte zu der Gasse, aus der der Schrei kam. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich Eylen dort am Boden liegend auffand. Ich stürzte zu ihr hin und kauerte mich neben die schwarzhaarige auf den kalten, asphaltierten Boden. ''Hey, Elly. Ich bin's. Wach auf... bitte'', wisperte ich verzweifelt und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Vorsichtig schloss ich ihren, so zerbrechlichen Körper in meine Arme, so als würde sie verschwinden, würde ich sie nicht festhalten. Ihre Gesichtszüge wirkten friedlich, so als würde sie schlafen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, erschienen Daria, Miyu und Nika auch endlich. ''Sie wacht nicht auf!'', rief ich panisch. Doch die drei nahmen die Situation eher entspannt. ''Keine Sorge. Manchmal wenn sie die Kontrolle besiegt, fällt sie in eine Art Koma. Hält nur wenige Stunden an'', beschwichtigte Miyu mich. ''Welche Kontrolle?'', fragte ich verwundert.
Die drei begannen mir die ganze Geschichte zu erzählen. Angefangen damit, dass Eylen nach Namibia gebracht wurde, so wie alle anderen auch, da sie die alte Basis in den Everglades verließen. Bis hin, dass sie nun über fünf Monate gereist waren um wieder nach Amerika zu gelangen.
Ich starrte die noch immer bewusstlose Eylen an, als die drei die Geschichte beendet hatten. Sie hatten alle so viel riskiert. ''Wie dem auch sei, wir sollten schnellstmöglich Eylen wo einsperren, da sie uns sonst alle innerhalb kürzester Zeit umbringen würde'', meinte Miyu nach einer, peinlichen Stille ganz beiläufig. ''Wieso das denn?'', fragte ich entgeistert und mit, vor Aufregung hoher Stimme.
''Sie hat die Magiefesseln zerstört. Wenn die Kontrolle zurückkommt, wird das Böse in ihr wütend sein, so lange eingesperrt gewesen zu sein. Dadurch wird ihre Kraft dann unaufhaltsam und es wäre ebenfalls möglich, dass sie die Kontrolle nie wieder besiegen kann'', sagte Nika tonlos. ''Und sie zu töten steht nicht zur Debatte'', ergänzte Miyu.
''Da stimme ich dir zu'', meinte Daria. ''Bringen wir sie zum Hauptquartier'', schlug ich vor, ohne den Blick von Eylen zu nehmen.
Im HQ angekommen
''Peter, da bist du j-...'', begann Nat eine Begrüßung, blieb jedoch im Satz stecken und starrte mich, die bewusstlose Eylen in meinen Armen und die drei, zumindest ihr Unbekannten an. ''Oh mein... Ich hol die anderen'', murmelte sie hektisch und war innerhalb von Sekunden die Treppe rauf.
Wir gingen ins Wohnzimmer und ich legte Eylen auf der Couch ab, da sie mit der Zeit ziemlich schwer wurde. ''Ach du Schei-...'', hörte ich eine Stimme von der Treppe her. Mein Kopf fuhr herum und ich sah eine dezent geschockte Wanda auf den Stufen stehen.
''Das wird was...'', brummte Nika, als sich die anderen Avengers auch im Wohnzimmer eingefunden hatten und alle entweder überrascht, geschockt oder einfach nur perplex dreinschauten.
-Eylen-
Montag 15. Juni
Ich wachte in einer Art Zelle auf. Langsam hob ich den Kopf, zuckte aber zurück, da sich ein stechender Schmerz in diesem ausbreitete. Ich schloss kurz die Augen, riss mich dann aber zusammen und setzte mich mit einem Ruck auf.
Ich schaute mich unsicher um und ignorierte dabei den pochenden Schmerz in meinem Kopf. Es war ein quadratisches Zimmer, die Frontalwand war aus Plexiglas und ein langer Gang erstreckte sich vor dem Raum.
''Hallo? Ist da jemand?'', rief ich mit zittriger Stimme. ''Keine Sorge Miss Stark. Ihr Vater wird in Kürze eintreffen. Schön, dass sie wieder zu Hause sind'', ertönte die metallische Stimme von J.A.R.V.I.S.. ''J., wo bin ich hier?'', fragte ich unsicher und starrte auf die Decke.
''Sie sind im neuen Hauptquartier der Avengers, da der Stark Tower von Ihrem Vater als nicht mehr sicher genug eingestuft und dem Verfall preisgegeben wurde'' Das der Tower nur noch eine Ruine war, wusste ich schon, aber nicht wie es dazu kam. ''Danke...'', murmelte ich leise und starrte auf den etwas abgedunkelten Gang vor mir.
Ich schloss die Augen und ging langsam rückwärts auf das Bett zu, in dem ich aufgewacht bin. Ich ließ mich darauf fallen und versuchte den noch immer sehr deutlichen Schmerz in meinem Kopf auszublenden.
''Du bist wach'', hörte ich eine wohlbekannte Stimme, auf der anderen Seite der Glasscheibe. Ich setzte mich mit einem Ruck auf und starrte meinem Dad direkt ins Gesicht. ''Bist du es wirklich? Oder das Monster das die Kontrolle erschaffen hat?'', fragte er zögernd. Ich schluckte beklommen. Seine Worte trafen mich hart, dennoch antwortete ich mit kräftiger Stimme: ''Ich bin ich. Die Kontrolle ist nicht da. Sie beherrscht mich nicht... Jetzt nicht'' Das letzte fügte ich eher murmelnd hinzu.
''Warum bin ich hier drin?'', fragte ich leise nachdem niemand von uns mehr was sagte. ''Deine Freundin, Doktor Chan und der andere Typ, Niko heißt er glaub ich... Haben gesagt, dass du unberechenbar bist und die Kontrolle anscheinend stärker geworden ist. Wir können leider kein Risiko eingehen...'', sagte mein Dad tonlos und starrte auf den Boden.
Ich werde hier eingesperrt wie ein tollwütiges Tier. Na das kann ja was werden. ''Wo sind die anderen? Zumindest mit Peter würde ich gern sprechen'', sagte ich leise. ''Gut ich schick ihn zu dir''
Danach ging er. So kalt kannte ich meinen Dad gar nicht. Mochte er mich nicht mehr? Hasste er mich, weil ich so viele Menschen getötet habe? Aber dafür konnte ich gar nichts! Ich spürte eine heiße Träne meine Wange hinunterfließen und schniefte leise.
''Ich habe es schon immer gehasst, wenn du geweint hast...'', hörte ich eine sanfte Stimme, einige Meter von mir entfernt. Ohne hinzusehen wusste ich, zu wem die Stimme gehörte. ''Pete...'', krächzte ich leise und stand auf. Mit tapsigen Schritten stolperte ich zu der Glasscheibe und schaute erst dann auf.
Ich starrte in seine Schokoladefarbenen Augen und musste leicht lächeln. ''Du hast dich verändert...'', stellte ich nach einigen schweigsamen Sekunden fest, in denen ich meine Lieblingsspinne genauestens gemustert hatte.
Er war etwas gewachsen, seine Haare waren länger und sein Gesicht war kantiger geworden. Diese Details trugen aber nur zu seinem guten Aussehen bei. ''Du aber auch'', gab Peter zurück und unsere Blicke verhakten sich wieder.
Stimmt. Ich hatte mich wirklich verändert. Nicht nur die vielen Narben die meinen Körper zierten, jetzt aber durch den dicken, schwarzen Pulli der A.F.T.G.G. verdeckt wurden, sondern auch andere Dinge hatten sich im letzten Jahr an meinem Aussehen geändert.
Meine einst, hüftlangen rabenschwarzen Haare hatte ich mir vor einigen Monaten mit einem Messer relative kurz geschnitten, sodass sie jetzt aber schon wieder bis zu meinen Schultern reichten. Auch in meinem Gesicht hatte ich einige Narben, doch diese waren nicht gut sichtbar. Seltsamerweise war ich nicht mehr gewachsen und reichte Peter jetzt nur noch bis zum Kinn.
''Wie oft hab ich dir schonmal 'ich hab dich vermisst' gesagt? Wahrscheinlich schon zu oft, aber leider stimmte es immer'', murmelte Peter und und senkte den Blick etwas.
Ich musste lächeln.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
:)
Kritik, Feedback?
Stay Fresh and Fluffy!
All the love
AC.xx11. Mai 2021
Überarbeitet am 22. August 2022
DU LIEST GERADE
Stay with me
FanfictionEylen war tot. Peter gebrochen. Tony verzweifelt. Doch als eines Tages eine Mutantin bei der Ruine des Stark Towers gesichtet wurde, begann sich ein Licht am Ende des Tunnels zu zeigen. Doch, ob dieses Licht tatsächlich zu Glück, einer Sackgasse ode...