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- KAPITEL 11 -

Wir hörten, wie sich eine Tür im Flur öffnete und Schritte folgten und rutschten wieder auseinander. Wenig später kam Niall auch schon wieder um die Ecke und ließ sich gut gelaunt auf seinen Stuhl neben Liam und Harry fallen. Ich sah ihn mir etwas genauer an. Die Jungs kannten ihn länger und vielleicht hatten sie ihn schon erlebt, wenn er traurig oder wütend war. Ich jedoch kannte nur den fröhlichen Niall. Und vielleicht hatten die Anderen recht, dass ich etwas mit dieser Freude zu tun hatte. Es würde mir nichts ausmachen der Grund für Jemandes Freude zu sein. Zumal auch er der Grund für meine Freude war.

Ich dachte an unsere ersten Begegnungen zurück, indem ich ihn abwies. Bei denen ich praktisch das komplette Gegenteil von ihm war. Vielleicht hatte unser Kennenlernen nur so gut funktioniert, weil wir wie Magnete waren, die sich durch ihre unterschiedlichen Ladungen anzogen. Doch jetzt wo sich meine negative Ladung ins positive verändert hatte, müssten wir uns laut naturwissenschaftlicher Gesetze abstoßen. Wir taten es nicht. Zumindest nicht so sehr, dass der Kontakt abbrach oder Ähnliches und vielleicht lag das an Nialls unerbittlich größerer Freude. Ich konnte tun und machen was ich wollte, ich würde ihn nie toppen können.

„Sagt mir nur, ihr wart die ganze Zeit so still", lachte Niall. „Was los mit euch?"

Vielleicht hatte das Universum seine eigenen Pläne. Ganz bestimmt hatte es das. Aber wie sahen diese aus? Ganz egal wie, ich wollte nicht wieder alleine enden. Ich war diesem Abgrund entkommen, - nur durch Nialls Hilfe - aber ich stand immer noch am Rande und wollte nicht wieder hineingestoßen werden. Schon gar nicht von Niall selbst.

„Naja wir sind in London, da wird uns doch wohl eine Beschäftigung einfallen", lachte Louis gerade und ich versuchte mich in die Konversation zu integrieren, obwohl ich keine Ahnung hatte, worum es gerade ging.

„Ich will aber nicht wieder zu Nandos, Mecces, Burger King, KFC oder was auch immer", stöhnte Zayn auf und fuhr sich durch sein Haar um zu kontrollieren, ob auch alles noch saß.

Die anderen lachten und alle bis auf Niall stimmten ihm zu. Nun war es Niall, der aufstöhnte. Dennoch mit einem Grinsen im Gesicht.

„Okay, dann macht Vorschläge. Ich denke, meine wenige Persönlichkeit hat genug Vorschläge gemacht", kommentierte Niall mit einem Schmollmund.

„Wie viel Uhr haben wir eigentlich?", fragte ich abwesend. Liam sah auf seine teuer aussehende Armbanduhr. „Kurz nach 4."

„Also sollte es etwas sein, was keine Stunden in Anspruch nimmt", murmelte Louis.

„Und vielleicht auch etwas, was nicht allzu viel kostet", gab ich hinzu.

Niall lächelte. „Häng dich daran nicht auf, Tori. Notfalls bezahle ich für dich."

Ich wollte dagegen sprechen, ihm erzählen, dass ich bei ihm schon in tiefen Schulden steckte und dies nicht noch ausbreiten musste, doch die Planung lief schon weiter und ich hatte keine Chance etwas zu sagen. Auf der einen Seite fand ich es total süß, dass Niall solch ein Gentleman war und fand, dass sich einige Jungs eine Scheibe davon abschneiden sollten, auf der anderen Seite war es mir auch unangenehm.

„Okay Jungs... und Tori", sagte Louis. „Wir sind hier in London. Die Stadt, die niemals schläft."

„Falsche Stadt, Lou", lachte Harry. „Die Stadt, die nie schläft ist New York. Und London und New York liegen nicht gerade eng beieinander."

„Vergiss New York, dort sind wir nicht", antwortete Louis. „London. Die Stadt mit den vielen Sehenswürdigkeiten." Mit einem Seitenblick zu Harry fragte er: „Besser?"

„Okay, Tommo hat Recht. Wir werden in dieser Stadt doch wohl etwas finden, dass wir machen können." Liam schlug sich in die Hände und es klatschte laut.

Unloved (N.H) / German (✔)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt